Stadt Tangshan, im Jahre 2001: Junge Falun Gong-Praktizierende wurden mit Militärfahrzeugen zu einem unbekannten Ort gebracht

Ich war schockiert als ich hörte, dass sich Zwangsarbeitslager, Haftanstalten, Gefängnisse und Krankenhäuser in vielen Gebieten Chinas daran beteiligt haben, Falun Gong- Praktizierenden bei lebendigem Leibe die Organe zu rauben. Durch diese furchtbaren Nachrichten erinnerte ich mich sofort wieder an das, was ich in der Stadt Tangshan während meiner unrechtmäßigen Inhaftierung erlebt hatte.

Mitte Dezember im Jahre 2000 ging ich mit einem Mitpraktizierenden zum Platz des himmlischen Friedens nach Peking, wir entrollten ein Banner und riefen laut, aus der Tiefe unseres Herzens: „Falun Dafa ist gut!“ Die Polizei brachte uns daraufhin unverzüglich zu der dortigen Polizeistation. Alle Praktizierenden, die sich weigerten ihren Namen und ihre Adressen anzugeben, wurden mit Fahrzeugen zu anderen Polizeistationen gebracht. [Anmerkung: Die Praktizierenden weigerten sich oft bei der Festnahme ihren Namen anzugeben, weil es zur Strategie gehört, die Verfolgung auch auf andere Personen auszuweiten, sie üben Druck aus auf Familienmitglieder, Freunde und Arbeitseinheiten.] Jede Polizeistation war beauftragt, drei Praktizierende zu verhören.

Ich wurde einen ganzen Nachmittag, bis in den späten Abend verhört und dennoch hatten sie immer noch nicht das gehört, was sie erfahren wollten. Am nächsten Tag brachten sie mich in eine Haftanstalt. Ich begann mit einem Hungerstreik als Protest gegen die schlechte Behandlung. Am fünften Tag wurden ich und ein weiterer Praktizierender mit einem Fahrzeug weggebracht. Ich saß mit drei weiteren Falun Dafa-Praktizierenden in demselben Fahrzeug; einer von ihnen war ein junger Mann im Alter von etwa 20 Jahren. Ihm wurden während des Verhörs schlimme Quetschungen beigebracht. Bei den beiden anderen Personen handelte es sich um weibliche Praktizierende, sie waren noch keine 40 Jahre alt. Wir dachten ursprünglich, dass sie uns weit außerhalb der Stadt einfach aus dem Fahrzeug in ein Feld werfen würden.

Als das Fahrzeug an einer Mautstation ankam, wurde es angehalten. Binnen kurzer Zeit kamen viele Fahrzeuge an, die mit Praktizierenden gefüllt waren. Die meisten dieser Fahrzeuge waren Busse. Nach einer Stunde hatte sich eine lange Schlange von Fahrzeugen gebildet, die ihre Fahrt auf der Peking-Tangshan Autobahn fortsetzten. Zu dieser Zeit war die Autobahn, die mit Schnee und Eis bedeckt war, für andere Fahrzeuge gesperrt.

Schließlich kamen die Fahrzeuge an einer Haftanstalt an und in jedes Fahrzeug ging jeweils ein Arzt. Allen Praktizierenden wurden, nachdem ihnen der Puls gemessen wurde, in Militärfahrzeuge verfrachtet. Die Überführung geschah in Gruppen. Jede Gruppe wurde von einem Arzt in weißem Kittel begleitet. Der ganze Vorgang verlief so systematisch, dass man davon ausgehen konnte, dass solch eine Überführung von Praktizierenden sicherlich nicht zum ersten Mal hier geschah.

Nachdem eine Ärztin meinen Puls gemessen hatte, sagte sie zu ihrer Vorgesetzten, dass ich möglicherweise Herzprobleme haben könnte. Dann fragte sie, ob man mich trotzdem noch brauchen würde. Die Vorgesetzte entschied, dass ich nicht benötigt werde. Sie diskutierten dann eine Zeit lang, aber die Vorgesetzte änderte ihre Entscheidung nicht. Deshalb wurde ich in der Tangshan Haftanstalt zurückgelassen.

Während ihres Wortwechsels ließen sie mich einfach an der Seite stehen, so dass ich den gesamten Vorgang der Überführung beobachten konnte. Ich sah nur junge Falun Dafa-Praktizierende. Nachdem die Fahrzeuge voll mit Praktizierenden waren, wurden sie fortgefahren.

Ich weiß nicht, wohin diese Praktizierenden gebracht wurden und was sie anschließend erlebt haben. Heute las ich den Bericht eines ehemaligen Militärarztes auf der Minghui Webseite, in dem er die Tatsache enthüllte, dass das Militär den Organraub an Falun Gong- Praktizierenden kontrolliert. Außerdem erfuhr ich, dass die Krankenhäuser in Peking, Tianjin und Tangshan an diesen brutalen Handlungen beteiligt waren. Nun bin ich äußerst beunruhigt. Wo sind jene Praktizierende, die mit mir nach Tangshan gebracht wurden?

7. Mai 2006

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