Nachdem ich die Verfolgung direkt erlebte, begann ich mit dem Praktizieren von Falun Gong

Vor einem Jahr praktizierte ich Taiji und ich kannte eine Landsmännin, die Falun Gong-Praktizierende war. Obgleich wir in der gleichen Stadt außerhalb von China leben und es nicht oft geschieht, dass wir anderen Chinesen begegnen, hatten wir nicht häufig Kontakt. Wir praktizierten unterschiedliche Kultivierungswege und ich war von der kommunistischen Partei Chinas getäuscht und verkannte Falun Gong. Ich bezweifelte, dass Falun Gong in China so schwer verfolgt wurde, wie das meine Landsmännin dargelegt hat.

Als ich irgendwann auf Besuch in China war, bat meine Landsmännin mich, die Familie von Freunden, welche in meiner Heimatstadt lebten, zu besuchen. Das Paar (ihre Freunde) wurde ins Gefängnis geworfen und nur ihre zwei jungen Töchter waren zu Hause geblieben. Ihre Großeltern kümmerten sich um sie. Die ganze Familie lebte von der Altersversorgung des Großvaters. Doch einige Monate später starb der Großvater, weil er so verärgert war, dass sein einziger Sohn grundlos eingesperrt war. Die Familie verlor dadurch ihre einzige Einkommensquelle. Meine Landsmännin bat mich, der Familie etwas Geld mitzubringen. Aus Sympathie und Höflichkeit versprach ich zu helfen.

Nachdem ich in meiner Heimatstadt angekommen war, suchten meine Schwester und ich die Wohnung auf. Am Empfangsbüro des Wohnheimes fragte ich den Wachmann sehr höflich, ob diese Familie hier leben würde. Der Wachmann fragte mich, warum ich das wissen wollte. Ich antwortete, dass ich sie auf die Bitte einer Freundin aufsuchen möchte. Der Wachmann bat uns zu warten. Nach einigen Minuten tauchten vier oder fünf große Männer auf und drängten uns in eine Ecke. Ich begriff nicht, was da vor sich ging. Innerhalb weniger Minuten kam ein Polizeifahrzeug an und nahm uns mit auf die Polizeiwache.

Die Polizisten trennten mich von meiner Schwester. Sie forderten unsere Ausweispapiere und stellten einige Fragen, darunter: Wie ist Ihr Name? Wo leben Sie? Was für einen Beruf haben Sie? Warum sind Sie nach China zurückgekommen? Warum wollten Sie diese Leute besuchen? Wie gut kennen Sie sie und wie ist Ihre Beziehung zu ihnen? Praktizieren Sie Falun Gong? Wo sind Sie gewesen? Mit wem hatten Sie Kontakt?

Nach dieser Befragung, glaubten sie uns, dass wir sie nicht kennen. Sie fragten uns nach dem Namen der Person die darum bat, dass wir die Familie in China besuchen. Ich erzählte, dass meine Landsmännin mich darum gebeten habe. Sie durchsuchten mein Telefonbuch und schrieben Name, Alter, Telefonnummer und Adresse meiner Landsmännin auf. Sie verlangten auch einige Informationen über meine Landsmännin. Zum Beispiel: Wie ist deren Beziehung zu denen? Praktiziert sie Falun Gong? Wo hat sie gearbeitet, bevor sie China verließ? Hat sie irgendwelche Verwandte in China. Ich beantwortete ihre Fragen, eine nach der anderen. Später nahm uns die Polizei auf Video auf und ließ uns dann nach Hause gehen. Die ganze Prozedur dauerte drei Stunden. Ich dachte es wäre vorüber.

Zwei Tage später erschienen plötzlich drei Polizisten in Zivilkleidung in meiner Wohnung und befragten meine Familie und mich. Sie zeichneten die Unterhaltung auf. Sie verhörten auch jedes Familienmitglied einzeln. Ich habe eine große Familie und alle meine Geschwister haben eine eigene Familie. Sie stellten bei jedem einzelnen Nachforschungen an, einschließlich bei meinen Nichten und Neffen. Selbst mein achtzig Jahre alter Vater konnte der Befragung nicht entkommen. Sie forschten nicht nur in der lokalen Umgebung nach, sondern gingen auch in die Schule oder an den Arbeitsplatz eines jeden einzelnen. Nun dachten wir ganz sicher, alles wäre beendet.

Nach einigen weiteren Tagen forderten mich Beamte der Nationalen Sicherheit auf, zu einem Gespräch an eine Stelle zu gehen. Die Stelle gehört zur Abteilung für Öffentliche Sicherheit (die Straße war gerade renoviert worden, ich bin mir nicht ganz sicher.). Ich wurde wieder ausgefragt. Sie waren sehr neugierig über die Situation von Falun Gong im Ausland und fragten mich, ob Falun Gong öffentlich erlaubt sei. Ich sagte ja, Falun Gong-Praktizierende halten oft öffentliche Veranstaltungen zur Unterstützung von Falun Gong ab. Die Beamten der Nationalen Sicherheit forderten mich auf, wenn ich China verlasse, niemandem etwas davon zu erzählen und sie wollten von mir weitere Informationen über meine Landsmännin erhalten. Zum Beispiel, wenn sie vorhabe, nach China zu reisen, was für Familienangehörige sie habe, wo diese leben und wen sie kontaktiere, wenn sie in China sei. Später erzählte ich ihnen, dass ich das mitgebrachte Geld nicht der Familie gegeben habe, wie ich das versprochen hatte. Ich müsse die Familie noch einmal aufsuchen. Sie sagten: „Das dürfen Sie nicht. Wenn Sie das tun, werden Sie Ihr Handeln verantworten müssen.” Ich sagte: „Wenn Sie nicht möchten, dass ich dahin gehe, würden Sie ihnen das Geld aushändigen?“ Dies lehnten sie ab. Meine Ferien waren vorüber und so fuhr ich wieder zurück. Ich dachte, für dieses Mal muss es vorüber sein.

Sechs Monate danach, rief ich meine Schwester an. Meine Schwester sagte, die Polizei würde immer noch bei unserer Familie ermitteln. Der Bedienstete in ihrer Personalabteilung ist es leid, diese Ermittler zu sehen. Nachdem er sie erblickt, gibt er ihnen die Hand und sagt: „Ich erzählte Ihnen schon, dass sie nicht Falun Gong praktizieren. Niemand hier praktiziert Falun Gong.“ Meine Schwester erzählte, es seien alle sehr nervös, so wie damals während der großen Kulturrevolution.

Diese spezielle Erfahrung veränderte meine Schwester und mich. Wir erkennen, was die KPC wirklich ist. Ich begann, Falun Gong zu praktizieren und meine Schwester ist aktiv damit befasst, Menschen zum Austritt aus der KPC zu bewegen.

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