Die Sukhavati-Welt des Buddha Amitābha wird als reines Land oder Paradies beschrieben. Mit der Hilfe künstlerischer Werke können wir uns ein Bild davon machen.
Titelbild der ‚Regeln für Reue und Wiedergeburt im Reinen Land (Wangsheng Jingtu Chanyuan Yikuei)‘ mit Amitābha, flankiert von zwei Bodhisattvas und wiedergeborenen Seelen auf Lotosblüten, China, Qing-Dynastie, Kangxi Periode, 1718, Credit Line: Geschenk von Herbert R. Cole (M.74.91.2), LACMA, USA
Die Jìngtǔ-Schule des Buddha Amitābha
Buddha Amitābha mit seiner „Reine Land“-Schule (Pure Land / Jìngtǔ) gehört in Ostasien zu den Beliebtesten des Mahayana-Buddhismus. Mahayana ist eine der großen Hauptströmungen im Buddhismus, die sich im 1. und 2. Jahrhundert in Indien etablierten. Die Anfänge des Amitābha-Kultes lassen sich in China bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die Reine Land-Schule wird bis heute praktiziert und hat alle Stürme der Jahrhunderte überstanden. Sie war zum Beispiel während der Song-Dynastie (960–1279) mit der Zen (Chan)-Schule am weitesten verbreitet.
Im Unterschied zur Zen-Schule widmen sich die Schüler während der Meditation dem Rezitieren des Namens des Buddhas. Sie vertrauen auf seine Güte und erhoffen sich eine Wiedergeburt in der Sukhavati-Welt, in die sie auch gelangen können, wenn sie sich noch nicht gänzlich zur Vollendung kultiviert haben.
Wichtig dabei ist, den Namen des Buddhas mit aufrichtiger Hingabe zu rezitieren und auch in der Stunde des Todes den Namen des Buddhas anzurufen. Ob auch das Sammeln von guten Taten eine Bedingung ist, bleibt uneindeutig.
Die Sukhavati-Welt
Die Sukhavati-Welt wird in den Sutras des Reinen Landes als ein freudiger Ort beschrieben; mit wohlriechenden Lotosblumen, singenden Vögel und einem Licht, das sanft und leuchtend ist. In den Bäumen hängen Girlanden, Juwelen und goldene Glocken. Oben am Himmel werden Blumen gestreut, die unten aufgesammelt und dem Buddha dargebracht werden.
Links: Taima Mandala, Edo Periode (Japan, 1615–1868), Credit Line: Charles Stewart Smith Collection, Geschenk von Frau Charles Stewart Smith, Charles Stewart Smith Jr., und Howard Caswell Smith, in Erinnerung an Charles Stewart Smith, 1914, Metropolitan Museum New York
Rechts: Amitabha, der Buddha des westlichen Reinen Landes (Sukhavati), Central Tibet 1700, Credit Line: Kauf, Barbara und William Karatz Geschenkt und Erhalten von verschiedenen Spendern, 2004 Metropolitan Museum New York
Auf dem Mandala links, wird die Sukhavati-Welt basierend auf chinesischen Motiven aus der Zeit der Tang-Dynastie (617 bis 907 n. Chr.) dargestellt. In der Nara-Periode in Japan, um 84 bis 710 n. Chr., wurde diese zusammen mit den Lehren über Amitābha’s Reines Land dort eingeführt.
Amitābha wird häufig in Begleitung der Bodhisattvas Avalokiteshvara und Vajrapani gezeigt. Manchmal umgeben ihn auch die Acht Großen Bodhisattvas. Die weiteren Figuren stellen Jünger dar, die seinem Dharma lauschen. Beim Bild des Mandalas sitzt er auf einem Thron in der Mitte, vor ihm ein goldener Teich mit den Lotosblumen, aus denen die Geläuterten wiedergeboren werden. Es sind insgesamt neun Stufen der Geburt, so heißt es.
Beim Bild auf der rechten Seite ist ein prachtvoller Baum zu sehen, der mit wunderbaren Blumen, Perlenketten, Edelsteinen und Girlanden geschmückt ist. Zu seinen Füßen sind die Tische mit den Opfergaben, links und rechts der Tische platziert, sitzen je vier der acht großen Bodhisattvas.