Fast ein Jahr nach dem Tod von Frau Gao Rongrong infolge der Verfolgung sind die Täter noch immer nicht vor Gericht gestellt worden

Es ist fast ein Jahr her, seit Frau Gao Rongrong an den Folgen der Folterungen starb, doch die an der Verfolgung beteiligten Menschen und Behörden wurden noch nicht bestraft.

Kürzlich sprachen Frau Gao Rongrongs Eltern und ihre Schwester bei vielen verschiedenen Regierungsabteilungen vor, doch ohne Erfolg. Die Reaktionen der Behörden waren, dass sie die Angelegenheit in einem Treffen diskutieren müssten, dass sie gerade mit etwas anderem zu beschäftigt wären oder dass die Eltern nach Hause gehen und auf die Antwort der Regierung warten sollten.

Frau Gaos Eltern hielten dem frostigen Wind und den kalten Temperaturen stand, um einen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft der Provinz Liaoning zu treffen. Doch niemand trat heraus, um sich mit ihnen zu treffen. Sie selbst durften nicht in das Gebäude gehen.

Kurz bevor Frau Gao Rongrong starb, verschworen sich das Zwangsarbeitslager Zhangshi in der Stadt Shenyang, das Masanjia Zwangsarbeitslager, das Justizbüro und die Behörde für Zwangsarbeit in der Provinz Liaoning und gaben die gleichen Antworten auf die Fragen der Familie: „Seien Sie versichert, dass der Täter vor Gericht gebracht wird. Sie brauchen nicht hierher zu kommen, um zu appellieren. Gehen Sie einfach nach Hause und warten Sie. Gao Rongrong ist dieses Mal nicht in Gefahr. Es ist einfach nur so, dass unsere Vorgesetzten in diesem Fall noch zu keiner Entscheidung gekommen sind.“ Die ganze Zeit über erwähnte jedoch niemand Gaos Familie gegenüber, dass Gao bereits im Sterben lag.

Am 16. Juni 2005 starb die 37-jährige Gao Rongrong in der Notfallabteilung des Tochterkrankenhauses Nr. 1 der chinesischen medizinischen Universität. Beamte der Arbeitslager, des Justizbüros und der Provinzbehörde für Zwangsarbeit, die damals wiederholt die Auskunft gegeben hatten, dass „vorgesetzte Behörden“ im Fall Frau Gao noch zu keiner Entscheidung gekommen seien, setzten jetzt ihre Familie unter Druck, sie einäschern zu lassen und so alle Beweise der Folter zu vernichten.

Nach den Angaben eines Insiders übernahm Luo Gan, ein Mitglied des ständigen Komitees des politischen Zentralbüros der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) und Chef des „Büro 610“, persönlich den Fall von Frau Gao. Dies geschah, als bekannt wurde, dass mehrere Falun Gong-Praktizierende Frau Gao gerettet hatten, nachdem diese im Zwangsarbeitslager Longshan gefoltert worden war. Er bezeichnete die Flucht von Frau Gao als den „Fall Nr. 26 der Hauptfälle“.

Am 12. Juni 2005 erhielten Frau Gaos Eltern die Nachricht, dass sie ihre Tochter endlich im Krankenhaus besuchen könnten. Als sie gegen 9:00 Uhr ankamen, war Frau Gao nicht bei Bewusstsein; ihre inneren Organe arbeiteten nicht mehr, ihr Körper war ausgemergelt und sie atmete mithilfe einer Maschine. Die Ärzte erklärten: „Sie kam in einem kritischen Zustand ins Krankenhaus.“

I. Nachdem sie sieben Stunden lang unaufhörlich mit Elektrostäben geschockt worden war, war sie schwer entstellt

Frau Gao Rongrong war Buchhalterin am Luxun Kolleg der schönen Künste in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning gewesen. Als die Verfolgung im Jahr 1999 begann, wurde sie zu einer Hauptzielscheibe der Verfolgung. Sie verlor ihre Arbeit, weil sie sich nicht vom Praktizieren von Falun Dafa abbringen ließ. Als sie nach Peking fuhr, um für Dafa zu appellieren, wurde sie verhaftet und mehrere Monate lang eingesperrt. Im Juli 2003 brachte man sie in das Zwangsarbeitslager Longshan.

Dort wurde sie schwer gefoltert. Die Folge war, dass sie an Unterleibschmerzen, an Schmerzen in der Nähe der Leber, an Wechselfieber und an ständiger Übelkeit litt; außerdem war sie unfähig, etwas zu essen. Tang Yubao, der stellvertretende Leiter der Brigade Nr. 2, schlug sie so lange ins Gesicht, bis sie auf einem Ohr nichts mehr hören konnte.

Am 22. März 2004 weigerte sich Frau Gao, an einem Treffen zur Verleumdung von Dafa teilzunehmen. Tang Yubao zog sie aus dem Bett, griff sie am Nacken, zerrte sie nach draußen und schlug sie. Mehrere Gruppenführer nagelten Frau Gao an einen Stuhl. Es war auch Tang Yubao, der anordnete, dass zwei Gruppenführer Frau Gao in das Büro der Verwaltungsabteilung tragen und sie mit Handschellen an einem Heizungsrohr festmachen sollten. Dann schlugen sie Gao und schockten ihren Kopf, ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Hände und Füße 30 Minuten lang mit einem Elektrostab. Später kam Li Fengshi, der Leiter des Zwangsarbeitslagers, vorbei und ignorierte, wie die Wachen Gao Rongrong misshandelten. Stattdessen sagte er zu ihr: „Dies ist eine Regierungseinrichtung mit uneingeschränkten Methoden. Was denkst du, wozu wir hier Handschellen und Elektrostäbe haben? Ich glaube nicht, dass wir dich nicht disziplinieren können, kleine Gao Rongrong.“

Im April 2004 wurde die 52-jährige Praktizierende Frau Wang Xiuyuan aus dem Stadtbezirk Shenhe, Stadt Shenyang, ins Zwangsarbeitslager Longshan eingesperrt, da man ihre Haftzeit verlängert hatte. Sie starb am 27. April 2004, eine Woche nach ihrer Entlassung.

Am 7. Mai 2004 riefen Tang Yubao, der stellvertretende Chef der Brigade Nr. 2, und Gruppenführer Jiang Zhaohua Frau Gao ins Wachbüro. Sie behandelten sie mehr als sechs Stunden lang ununterbrochen von 15:00 bis 21:00 Uhr mit Elektroschocks. Gao erlitt schwere Verbrennungen auf Gesicht und Hals, ihr Gesicht schwoll und war entstellt. Das Gesicht war mit Blasen übersät, ihr Haar mit Blut verfilzt und an ihrer verbrannten Haut klebte Eiter. Sie konnte ihre Augen kaum öffnen; auch ihr Mund war stark geschwollen und entstellt. Sogar die Häftlinge aus der gleichen Zelle konnten Frau Gao nicht mehr wiedererkennen.

Auf dem Bild ist ihr Gesicht zu sehen, nachdem die Blasen eingetrocknet waren, die Narben sind jedoch noch vorhanden. Sie sind an manchen Stellen ihres Gesichtes so dick, dass die Schwere der Elektroschocks deutlich wird. Die Verantwortlichen schockten viele Partien ihres Gesichtes mehrmals. Viele Blasen und Verbrennungsnarben überlappen sich in Schichten.

Die Ärzte behandelten Frau Gaos verbranntes Gesicht überhaupt nicht, weil aus medizinischer Sicht die Anwendung von Medikamenten auf der Gesichtshaut Pigmentanhäufungen hervorrufen würde.

Am 7. Mai 2005 wurden die Praktizierenden Liu Jinzhi, Sun Yan, Jin Kegui, Liang Sujie und Wang Yu von Tang Yubao, Jiang Zhaohua und Wang Jichang mit Elektrostäben geschockt. Frau Sun Yans Gesicht, Mund, Hals, Hände und Füße bekamen von den Schocks zahlreiche Risse. Ihr Mund schwoll an und ihre Hände und Füße waren verbrannt. Tang Yubao schockte Frau Jin Kegui im Gesicht und verursachte schwere Verbrennungen und Schwellungen. Die Haut um ihre Augen herum wurde blau und lila. Eiter drang aus den Rissen ihrer Haut. Sie trug von der Folter Behinderungen davon. Ihre Tochter wollte sie besuchen, doch die Lagerleitung verweigerte dies. Die Tochter konnte nur traurig klagen: „Mutter, Mutter, ich möchte meine Mutter sehen!“

Nachdem Frau Gao Rongrong sieben Stunden unmenschliche Folter erlitten hatte, sprang sie aus einem Fenster im zweiten Stock, in dem Versuch, weiterer Verfolgung zu entkommen. Davon zog sie sich zwei Beckenbrüche zu, außerdem brach sie sich ihr linkes Bein und ihre rechte Ferse. Für eine Operation war sie zu schwach.

Als Frau Gao im ersten Tochterkrankenhaus der chinesischen medizinischen Universität behandelt wurde, stellten das Zwangsarbeitslager Longshan und das Justizbüro der Stadt Shenyang Personal ab, um sie zu schikanieren, was ihren Gesundheitszustand noch weiter verschlechterte. Die Polizei des Zwangsarbeitslagers Longshan bewachte sie den ganzen Tag über streng und provozierte oft absichtlich ihre Angehörigen. Die Polizisten schliefen auf dem Sofa in der Station. Zwei von ihnen, Zeng Xiaoping und Wang Jichang, die an der Folterung und Misshandlung von Frau Gao beteiligt gewesen waren, wurden als Wachen im Krankenhaus postiert.

Ab dem 9. August hatte Frau Gao Blut in ihrem Urin und sie konnte weder essen noch Wasser zu sich nehmen. Ihre Augen waren in die Augenhöhlen eingefallen und ihr ganzer Körper funktionierte nicht mehr. Die Ärzte machten die Polizei darauf aufmerksam, dass sie jeden Augenblick sterben könne, und gaben mehrere „kritische Zustandsmeldungen“ heraus. Das Büro verweigerte ihre Entlassung. Man erklärte, dass das Krankenhaus eine Notfallbehandlung durchführe und dass Frau Gao nicht nach Hause dürfe, nicht einmal im Falle ihres Todes.

II. Bei den Appellen von den Behörden behindert

Nach dem 7. Mai 2004, dem Tag, an dem Frau Gaos Gesicht durch Elektroschocks entstellt worden war, gaben die beteiligten Stellen keinen Kommentar zu ihrem Fall ab. Frau Gaos Familienangehörige appellierten in Beachtung der Gesetze, doch als Antwort erhielten sie nur, dass ihr Fall von der „Gruppe für Spezialfälle“ übernommen worden sei. Auf Provinzebene gibt es keinerlei Akten über ihre medizinischen Untersuchungsergebnisse und der Fall befindet sich jetzt in den Händen des „Büro 610“ der Zentralregierung.

Es folgt Frau Gaos Bericht darüber, wie ihre Angehörigen bei ihren Appellbemühungen abgeblockt wurden. Es ist auch ein Bericht über die anhaltende Folter, der sie in den Händen der Polizei während der Behandlung im Krankenhaus ausgesetzt war.

„Das Personal des Justizbüros der Stadt Shenyang ließ meine Verletzungen nie untersuchen und erklärte, dass es 'in dem Fall ermitteln' werde. Niemals in den ganzen fünf Monaten kam jemand, um mit mir, dem Opfer, zu sprechen, obwohl sie angaben, den Fall zu untersuchen. Stattdessen übten sie auf die medizinischen Angestellten, die meine Verletzungen behandelten, durch das Parteikomitee des Krankenhauses Druck aus. In Wirklichkeit quälten und misshandelten sie mich sogar während der medizinischen Behandlung und sagten, dass sie mich nie freilassen würden, selbst dann nicht, wenn ich sterben sollte.“

Weil das Justizbüro der Stadt Shenyang ohne rechtliche Grundlage die Verbrechen des Zwangsarbeitslagers Longshan deckte, appellierte Frau Gaos Familie bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Shenyang für Frau Gao. Außerdem hatte die nationale Staatsanwaltschaftsbehörde von Mai 2004 bis Juni 2005 eine Maßnahme mit folgender Zielsetzung initiiert: „Ernsthafte Untersuchung von Fällen, in denen Regierungsangestellte ihre Position ausnutzten und Menschenrechte verletzten“.

Darüber, wie ihr Fall von der Staatsanwaltschaft behandelt wurde, sagte Frau Gao Folgendes:

„Schon am 1. Juli, als Personal der Staatsanwaltschaft der Stadt Shenyang kam, um den Fall zu untersuchen, eilten die Angestellten Wang Hui and Liu Ge (beide weiblich) in das Krankenhaus, um herauszufinden, was passiert war. Sie kamen am Nachmittag noch einmal auf die Station und erzählten mir, dass jemand meinen Fall bei ihnen gemeldet hätte. Sie machten sich auch Notizen und fotografierten meine Gesichtsverletzungen.“

„Am selben Tag kamen kurz nach 14:00 Uhr Liu Ge, Wang Hui und ein Mann im mittleren Alter wieder auf meine Station. Sie sagten, dass der Mann Li heiße und der Chef des politischen und rechtlichen Komitees der Stadt Shenyang sei. Der Mann fragte mich, ob meine Gesichtsverletzungen schmerzten. Dann drückte er auf den Wundschorf in meinem Gesicht und zog ein Stück Kruste weg. Dieses Stück fiel jedoch nicht ab, weil es auf dem dünnen Verband haften blieb. Als ihn meine Familienangehörigen davon abhielten, gingen sie schnell weg.“

„Am 8. Juli schickte die Staatsanwaltschaft der Stadt Shenyang einen Gerichtsmediziner der Staatsanwaltschaft der Provinz Liaoning, um meine Verletzungen zu begutachten und Fotos zu machen. Sie waren geschockt, als sie mein entstelltes Gesicht sahen.“

Normalerweise dauert der gerichtsmedizinische Bericht nur ein paar Wochen und die Staatsanwaltschaft hätte einige Maßnahmen ergreifen sollen. Doch Frau Gao und ihre Familie hörten nie wieder etwas von der Staatsanwaltschaft. Die Angestellten erklärten auf die Nachfragen der Familie, dass ihnen die dafür verantwortliche Person mitgeteilt habe, dass das Komitee der KPC und das Komitee für Politik und Recht der Stadt Shenyang eine „Spezialfall-Gruppe“ bezüglich Frau Gaos Fall gebildet hätten. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Shenyang hätte keine Berechtigung, den Fall zu untersuchen.

Als sich Frau Gao im August 2004 in einem kritischen Zustand befand, ging ihre Familie zum Komitee für Politik und Recht der Stadt Shenyang sowie zum „Büro 610“ und forderte eine entsprechende Behandlung des Falles. Als Antwort erhielt sie: „Wir sind für diesen Fall nicht verantwortlich.“ Einen Monat später kam eine andere Antwort, nämlich dass der Fall der „Spezialfall-Gruppe“ übergeben worden sei. Die gerichtsmedizinischen Resultate lagen in keiner Behörde der Provinz Liaoning vor; das zentrale „Büro 610“ behandelte den Fall direkt.

III. Der „Fall Nummer 26 der Hauptfälle“ der Behörde für öffentliche Sicherheit

Am Nachmittag des 5. Oktober 2004 entkam Frau Gao Rongrong mit der Hilfe von Mitpraktizierenden aus dem Krankenhaus, obwohl sie unter strenger Bewachung stand. Es hieß, dass dieser Vorfall die hochrangigen Beamten in Peking schockierte. Besonders Luo Gan, Mitglied des Partei-Politbüros, der für die Verfolgung von Falun Gong verantwortlich ist, soll geschockt gewesen sein. Für die Behörde für öffentliche Sicherheit bezeichnete er persönlich die Flucht von Frau Gao als „Fall Nummer 26 der Hauptfälle“. Außerdem ordnete er eine systematische Suche nach Frau Gao an und mobilisierte jede Regierungsebene, diese Suche zu planen.

Liu Yaqin (weiblich), die stellvertretende Parteisekretärin der Stadt Shenyang, gab Anordnungen heraus, dass jede Einheit wachsam sein und sofort handeln müsse, da diese Suche als eine Operation mit hoher Priorität angesehen werde. Finanzielle Belohnungen und berufliche Möglichkeiten wurden denen in Aussicht gestellt, die Informationen in Bezug auf Frau Gao geben konnten, und richteten sich auf diejenigen, die ihr zur Flucht verholfen hatten. Jedes Büro in jeder Stadt und in jedem Verwaltungskreis führte eine intensive Suche durch und konzentrierte sich auf die Praktizierenden und die Häuser und Mietwohnungen ihrer Verwandten. Liu Yaqin ordnete an, dass die Polizei diesen Fall so schnell wie möglich lösen sollte.

Beamte des Justizbüros der Stadt Shenyang ließen über den Radiosender des Transportsystems der Provinz Liaoning erfundene Meldungen senden, um Frau Gao Rongrong aufzuspüren und zu verhaften.

In ihren Nachrichten wagte die Justizbehörde nicht zu sagen, dass Frau Gao eine Falun Gong-Praktizierende und dass ihr Gesicht als Folge der Verfolgung entstellt war. Stattdessen erfand sie eine Meldung, dass eine hilflose Frau entführt worden war. Sie sagten: „Die Justizbehörde bemüht sich, der Familie des Opfers zu helfen, sie zu finden.“ Außerdem log die Behörde, indem sie angab, dass die Familie von Gao denjenigen, der sie finden würde, reichlich belohnen würde.

Die Polizeiwachen und die Polizeibezirke an den Eisenbahnen, Transportflughäfen und dem Ölfeld von Shenyang sowie den Städten und Regionen der Umgebung erhielten Anordnung, Frau Gao festzunehmen. Außerdem erhielten sie eine „Meldung zur Erleichterung der Suche“, die auf einem Briefkopf des Justizbüros der Stadt Shenyang geschrieben war. Darin hieß es: „Gao Rongrong ist dünn, sie wiegt nur etwas über 40 Kilo. Auf der linken Seite ihres Gesichtes befinden sich sichtbare Narben. Sie kann nicht alleine gehen.“

Das „Büro 610“ der Provinz Liaoning, das Justizbüro der Provinz Liaoning und das Sicherheitsbüro der Stadt Shenyang schufen eine „spezielle Arbeitsgruppe“ und richteten ein Spezialbüro und einen Verhörraum in dem kleinen weißen Gebäude des Zwangsarbeitslagers Zhangshi ein. Jeder Praktizierende, der in dem Verdacht stand, irgendeine Verbindung zu Frau Gao zu haben, wurde zum Verhör dorthin gebracht. Sie verkündeten deren Namen öffentlich auf Webseiten und beschatteten und überwachten diese Praktizierenden, um sie zu einem günstigen Zeitpunkt verhaften zu können.

Das „kleine Gebäude“ Zhangshi, das als Gästehaus für Familienangehörige von Häftlingen benutzt worden war, war Anfang 2001 zu einem Ort umfunktioniert worden, an dem Praktizierende verfolgt werden. Mehr als die Hälfte der Räume werden zur Gehirnwäsche der Praktizierenden genutzt. Die Foltermethoden, die dort angewendet werden, sind extrem grausam.

Die Praktizierende Frau Wang Hong war um die 30 Jahre alt. Sie wurde Mitte Juni 2001 aus dem Zwangsarbeitslager Longshan in das „kleine Gebäude“ Zhangshi gebracht. 18 Tage lang wurde sie gefoltert, unter anderem mit Schlafentzug, Hocken und Biegen des Körpers acht Stunden lang, Schlagen und Zwangsernährung mit einer Mischung aus konzentrierter Salzlösung und Maisbrot. Anfang Juli wurde sie zur weiteren Verfolgung in das Zwangsarbeitslager Longshan zurückgebracht. Aufgrund der Folter versagten ihre Nieren. Obwohl sie Ende August entlassen wurde, starb sie ein paar Tage später.

Frau Yang Sulan aus dem Stadtbezirk Huanggu in der Stadt Shenyang war 65 Jahre alt. Sie wurde im Oktober 2002 in das „kleine Gebäude“ Zhangshi geschickt. Fast zehn Leute griffen sie an und erniedrigten sie. Außerdem wurde ihr der Schlaf entzogen. Sie würgten sie, bis sie ihre Arme nicht mehr heben konnte. Sie drohten ihr, dass sie zu Zwangsarbeit oder Gefängnis verurteilt würde, wenn sie sich nicht „umerziehen“ ließe. Nach mehr als 50 Tagen schwerer Folter wurde Frau Yang entlassen. Sie starb am 1. Juni 2003 zu Hause.

IV. Frau Gao Rongrong wird ohne rechtliche Grundlage zum zweiten Mal verhaftet

Am 6. März 2005 um 3:00 Uhr morgens verhafteten die Staatssicherheitsabteilung der Polizeibehörde der Stadt Shenyang und die Staatssicherheitsgruppe der Tiexi Abteilung der Polizei von Shenyang Frau Gao erneut ohne rechtliche Grundlage. Unter den Beamten waren Ma, der Leiter der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Shenyang (ca. 40 bis 50 Jahre alt), Gruppenmitglied Liu Bo (sein Büro befindet sich an der Malu-Bucht), der Chef der Abteilung von Heping namens Zhang (ca. 40 bis 50 Jahre alt), Li Shuwen, Leiter der Staatssicherheitsgruppe der Polizeiabteilung Tiexi, der Bevollmächtigte Feng Deli, der stellvertretende Leiter Wang Anyu, die Gruppenmitglieder Yang Hai, Zheng Zhiguo, Li Qiang und andere. Es war noch eine weitere Person, deren Namen unbekannt ist, an der Verhaftung von Herrn Sun Shiyou beteiligt. Diese hatte bei der Rettung von Frau Gao aus dem Krankenhaus mitgeholfen. Am 5. März stieg jene Person durch ein Fenster in das Zimmer der im fünften Stock gelegenen Wohnung von Herrn Sun ein, brachte ihn zum strafrechtlichen Büro der Polizei, das sich im ersten Stock des Polizeigebäudes der Abteilung Tiexi befindet, und schlug ihn bösartig.

Ende Februar und Anfang März 2005 wurden alle, die an der Rettung von Frau Gao beteiligt waren, verhaftet und in das Zwangsarbeitslager Zhangshi gebracht, anschließend in das Frauenzwangsarbeitslager Masanjia und schließlich in das Zwangsarbeitslager Shenxin. In der Zwischenzeit wurde der Ort, an dem Frau Gao nach ihrer Verhaftung am 6. März festgehalten wurde, geheim gehalten.

Frau Gao Rongrongs Eltern kehrten von einer Fahrt nach Shenyang zurück und sahen, dass ihre Tochter verschwunden war. Die Angestellten des Büro für öffentliche Sicherheit von Shenyang, des Unterbüros Heping und der örtlichen Polizeiwachen weigerten sich, ihren Aufenthaltsort zu nennen. Ihr ehemaliger Arbeitgeber, die Luxun Akademie der schönen Künste, veröffentlichte Ende März sogar ein gefälschtes Dokument, nachdem Frau Gao China angeblich verlassen haben sollte.

Im März 2005 begaben sich Frau Gaos Eltern in das Zwangsarbeitslager Zhangshi, um sich nach ihr zu erkundigen. Shi Fengyou, der für die Gehirnwäsche von Praktizierenden verantwortlich ist, erklärte ihnen: „Das Umerziehungszentrum Zhangshi nahm Gao Rongrong nicht auf.“ Er sagte, er habe sie im Krankenhaus von Masanjia gesehen. Später änderte er seine Aussage und erklärte, dass er Frau Gao gesehen habe, als er Dong Yingya (eine andere Praktizierende) in das Zwangsarbeitslager Masanjia gebracht hätte. Shi Fengyou erklärte: „Die Lage ist unter Kontrolle. Sie brauchen sich nicht mehr weiter zu kümmern. Ihre Beine sind nicht mehr wieder normal geworden. Sie kann noch nicht aufrecht stehen. Wenn alles gut ist, werden wir sie nach Hause schicken. Es geht ihr gut.“

Frau Gaos Vater fragte: „Ist Luo Gan persönlich an der Abwicklung dieses Falles beteiligt?“ Shi Fengyou antwortete: „Luo Gan hat Anweisung gegeben, da diese Angelegenheit weltweit zu große Auswirkungen hat. Wir wollen die 'Lage gut behandeln'.“

Frau Gaos Eltern fuhren wieder in das Zwangsarbeitslager Masanjia, doch niemand wollte sich mit ihnen treffen. Nur nach hartnäckigem Beharren kam die Leiterin Su Jing, um sich mit ihnen zu treffen. Sie sagte: „Man kann sagen, dass Gao Rongrong in Masanjia ist, doch sie ist nicht anwesend.“ Sie erklärte ihnen, dass sie selbst Frau Gao auch nicht sehen könne, weil sie von den zuständigen Stellen verhört werde.

Anfang April fuhren Gaos Eltern erneut nach Masanjia. Sie sprachen bei Su Jing vor und erkundigten sich nach Frau Gaos Hungerstreik. Su antwortete: „Dieses Mal ist alles in Ordnung. Sie isst sehr ordentlich.“ Frau Gaos Mutter fragte: „Sagten Sie nicht, dass Sie unsere Tochter nicht sehen können? Wie können Sie dann so sicher sein, dass sie ordentlich isst?“ Su antwortete: „Ich wurde darüber informiert, ich weiß es.“

Sie fragten, wo Frau Gao sei, und baten darum, sie selbst sehen zu können. Su Jing verweigerte ihnen ihre Bitte und schickte sie nach Hause. Sie sagte, dass auf die Anweisung von Personen höherer Stellen, die diesen Fall bearbeiten, gewartet werden müsse.

Frau Gaos Eltern fuhren mehrmals nach Masanjia. Sie versuchten, ihre Tochter zu sehen, und baten um deren Freilassung. Die Stellvertreterin Zhao traf sich jedes Mal mit ihnen. Einmal fragte Frau Gaos Mutter nach Gaos gebrochenem Bein und wollte ihre Tochter sehen. Zhao antwortete: „Es geht ihr gut. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ob Sie ihr etwas zu essen bringen sollten.“ Die Mutter schlug nochmals vor, Frau Gao nach Hause mitzunehmen, um ihr Bein pflegen zu können, doch Zhao erwiderte: „So wie sie zurzeit aussieht, können wir sie nicht nach Hause lassen. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären nicht gut.“

Shi Fengyou aus dem Zwangsarbeitslager Zhangshi, Su Jing und ihre Stellvertreterin Zhao aus dem Zwangsarbeitslager Masanjia sowie Beamte der provinziellen Justizbehörde sagten alle, dass das Gesetz die Täter entsprechend bestrafen würde. Sie forderten die Familie auf, nach Hause zu gehen und auf mehr Informationen zu warten. Und sie sagten, dass „ihre Vorgesetzten“ in diesem Fall noch zu keiner Entscheidung gekommen seien. „Dieses Mal ist Frau Gao Rongrong nicht in Schwierigkeiten. Die Menschen, die sie wegbrachten, sind in Schwierigkeiten, sie jedoch nicht. Wir werden sie nach Hause schicken, sobald der Fall abgeschlossen ist. Außerdem werden wir die Behandlung ihrer Beine besprechen, ob wir sie zuerst behandeln oder sie nach Hause lassen, damit sie dort behandelt wird.“ Von der ersten bis zur letzten aller Nachfragen erwähnte niemand, dass sich Frau Gao im Hungerstreik und in einem kritischen Zustand befand.

V. Tragisches vor und nach Gao Rongrongs Tod

Die Leitung des Masanjia Zwangsarbeitslagers schickte Frau Gao Rongrong am 6. Juni 2005 zur Notfallbehandlung in das Tochterkrankenhaus der chinesischen medizinischen Universität, nachdem sie im Gefängniskrankenhaus des Dabei Gefängnisses in der Stadt Shenyang eingesperrt gewesen war. Es gibt in diesem Gefängniskrankenhaus mindestens fünf Zellen, in denen Falun Dafa-Praktizierende und andere Gefangene festgehalten werden. In jeder Zelle haben vier bis zehn Menschen Platz. Frau Gao wurde jedoch in der Zelle Nr. 1 alleine eingesperrt.

Zwei Frauen in weißen „Arztkitteln“ übernahmen abwechselnd Frau Gaos Überwachung rund um die Uhr. Häftlinge aus anderen Zellen erkannten in den zwei Frauen später Gefängniswärterinnen des Masanjia Zwangsarbeitslagers. Sie waren überhaupt keine medizinischen Angestellten.

Am 10. Juni 2005, drei Monate nach Frau Gaos Verhaftung, fuhren die Eltern in das Arbeitslager Masanjia, um herauszufinden, ob sie dort war. Direktor Wang sagte: „Zuerst wollten wir sie nicht aufnehmen. 'Höherstehende' zwangen mich dazu. Jetzt warte ich auf Anweisungen von ihnen, ob wir Besuche erlauben dürfen und wann wir sie entlassen sollen.“ Er erwähnte überhaupt nicht, dass sie dem Tode nahe war.

Am 12. Juni 2005 eilten Frau Gaos Eltern gegen 9:00 Uhr auf eine Mitteilung hin in das Krankenhaus. Sie sahen, dass ihre Tochter im Sterben lag, nachdem Versagen der Körperfunktionen festgestellt worden war. Sie hatte einen sehr schwachen Puls und war an einen Sauerstofftank angeschlossen, ihr Körper war ausgemergelt. Sie war bewusstlos und reagierte nicht auf Reize von außen. Die von den Elektroschocks herrührenden Narben auf ihrem Gesicht waren noch sehr tief.

Ein Verwandter von Frau Gao mit einigen medizinischen Kenntnissen wies sofort darauf hin, dass sie nicht genügend Nahrungsergänzung erhielt und dass die Nahrungsergänzung, die sie bekam, nicht für ihren Zustand geeignet war. Seine Schlussfolgerung war, dass Frau Gaos Körper aufgrund von langzeitiger Unterernährung versagt hätte und dass sie verhungerte.

Der verantwortliche Arzt der Notfallaufnahme sagte zu Frau Gaos Fall: „Als sie am 6. Juni hier ankam, war sie in einem kritischen Zustand.“

Frau Gaos Familienangehörige befragten die Wachen aus dem Zwangsarbeitslager Masanjia, die bei ihrem Zimmer postiert waren: „Warum ist sie in einem solchen Zustand? Warum wurden wir nicht eher benachrichtigt?“ Die Wärter sagten alle, dass sie gerade erst mit ihrer Arbeit im Arbeitslager begonnen hätten und nichts über Frau Gao wüssten.

Zeugen berichteten, dass es viele Fremde gab, die jede Tür und das Tor des Krankenhauses beobachteten. Die vielen Sicherheitsbeamten in Zivil und die uniformierten Beamten fragten sich dauernd gegenseitig: „Wann wird sie sterben?“

In der Zwischenzeit waren mehrere Vertreter der Regierung vor dem Haus von Frau Gao postiert. Sie erklärten Frau Gaos Nachbarn: „Sie befindet sich im Hungerstreik und wird sterben.“

Am 16. Juni 2005 starb Frau Gao in der Notfallstation des Tochterkrankenhauses Nr. 1 der chinesischen medizinischen Universität. Sie war nur 37 Jahre alt. Diejenigen Verantwortlichen, die gesagt hatten, dass 'höhere Stellen' noch keine Entscheidung in diesem Fall getroffen hätten, setzen nun Frau Gaos Angehörige unter Druck, ihre Leiche einäschern zu lassen und somit alle Beweise der Folter zu vernichten.

Bis zum heutigen Tag wurde laut Insiderquellen der Tod von mehr als 2.800 Falun Gong-Praktizierenden aufgrund der Verfolgung bestätigt. Unter diesen waren 55 % Frauen und 57 % waren über 50 Jahre alt. Unter der staatlichen Terrorpolitik des chinesischen kommunistischen Regimes verfolgt das „Büro 610“ systematisch Falun Gong-Praktizierende, die an ihrem Glauben festhalten, und führt seine Völkermordpolitik nach folgenden Richtlinien aus: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell, vernichtet sie physisch.“ Außerdem wird nach folgender Anweisung gehandelt: „Jemanden zu Tode zu prügeln, ist nichts und zählt als Selbstmord; die Person muss nicht identifiziert werden und die Leiche soll direkt eingeäschert werden.“ Das Resultat ist, dass viele Praktizierende verletzt, verkrüppelt oder zu Tode geprügelt worden sind, dass ihre Familien auseinander gerissen und sie gezwungen wurden, heimatlos zu sein. Millionen von Familien, Freunden und Kollegen von Praktizierenden wurden in unterschiedlichem Maße darin verwickelt und einer Gehirnwäsche unterzogen.

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