Drinnen spaziert Jiang Zemin mit Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (72, CDU) durch die Gemäldegalerie. Vor der „Sixtinischen Madonna“ sagt Biedenkopf doppeldeutig: „Die Engel gucken sehr skeptisch. Das könnte man auch auf Politik übertragen.“ Ein Seitenhieb auf Chinas Politik – Unterdrückung politischer Gegner, Folter und Massenhinrichtungen.
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20 Bodyguards umringen Chinas Präsidenten. Auf dem Weg zurück ins Hotel prescht eine chinesische Frau vor, ruft: „Falun Gong“ – den Namen einer in China verfolgten Gruppierung.
Ein chinesischer Sicherheitsbeamter packt die Frau brutal am Arm. Sofort gehen deutsche Sicherheitsleute dazwischen, bringen sie im Zwinger in Sicherheit. „Eine persönliche Meinungsäußerung“, nennt der Sprecher des Präsidenten den Protest später.
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Doch es gab auch Protest
Sie saßen barfuß und regungslos auf Teppichen vorm Kulturpalast. Anhänger der Meditationsgruppe „Falun Gong“ protestieren gegen Folter, Verschleppung durch chinesische Kommunisten.
Anhänger Andreas O. (34, verheiratet mit einer Chinesin): „Wir verhalten uns nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Das ist konträr zur chinesischen Politik. Darum werden wir seit 1999 in China verfolgt.“ Laut „Falun Gong“ werden deren Anhänger in China verfolgt, gefoltert, sogar ermordet.
Auch die Tibet-Initiative Deutschland protestierte mit einer Mahnwache – am Theaterplatz. Mitglied Matthias Fischer: „Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen, Freiheit für Tibet und seine Kultur.“