Stader Tagesblatt (Deutschland): Polizei in China prügelt den Glauben aus

26.06.2006

Stade (je). Feng Zhu sitzt in einem engen Käfig. Sein Gesicht ist blau geschlagen, sein Hemd hat eingetrocknete Blutflecke. Der Chinese meditiert im Lotussitz, aber „Polizist“ Wendong Wang lässt ihn nicht zur Ruhe kommen und schlägt mit dem Knüppel auf die Käfigstangen. Das Knallen ist in der halben Holzstraße von Stade zu hören…

Erstmals war in Stade am Sonnabend die Falun Gong-Gruppe Norddeutschland zu Gast. Gemeinsam mit amnesty international Stade und der Grünen Jugend Stade informierte sie über Menschrechtsverletzungen, indem sie Folterszenen nachstellte und viel textliche Information bot. Die drei Organisationen nahmen den heutigen „Tag der Folter“ zum Anlass, um deutlich zu machen, wo und wie weltweit Menschen bedroht, drangsaliert und getötet werden.

„China ist der Folterstaat Nummer eins“, berichten Barbara Giesenkirchen (Lehrte) und Christine Riese (Hannover), während weitere Mitstreiter wie Quan Tiang Flyer verteilen und Passanten ansprechen. Unfassbar findet die lose Falun Gong-Gemeinschaft das Verbrechen, das an Anhängern der Meditationslehre in China begangen wird. Falun Gong ist ein chinesisches Qigong und seit 1999 im kommunistischen Regime verboten. Praktizierende werden geschlagen, gefoltert und – wie in diesem Jahr bekannt wurde – in Arbeitslager als Organreservoir gesperrt. „Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagt Christine Riese, „man nimmt ihnen mit dem Verbot ihren Glauben, ihre Spiritualität. Das ist, als wenn bei uns das Christentum verfolgt würde.“

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