Falun Dafa Informationszentrum (Pressemitteilung): Erklärung zu den Bemühungen Harry Wus, Berichte über Zwangsorganentnahmen zu unterminieren

21.08.2006:

Berlin (FDI) – Der Leiter des „China Information Centre“ in Fairfax, Virginia, Harry Wu, hat eine Reihe von Erklärungen abgegeben, in denen er die Berichte, dass Falun Gong-Übende in staatlichen, chinesischen Einrichtungen für Organentnahmen missbraucht und getötet werden, unterminiert und angreift. Er ist an Medien und Abgeordnete des US-Kongresses sowie Vertreter europäischer Staatsorgane herangetreten, um sie davon zu überzeugen, dass die Vorwürfe betrügerisch sind und beschuldigte Falun Gong-Übende, diese Berichte erfunden zu haben, obwohl die ursprünglichen Zeugen und Ermittler dieser Gräueltaten keine Falun Gong-Übenden sind. Aufgrund dieser Anschuldigungen gibt das Falun Dafa Informationszentrum eine Erklärung ab.

Wir erkennen das mehrjährige Engagement Harry Wus, Schreckenstaten in China aufzudecken, an. Es war Harry Wu selbst, der bereits vor Jahren entscheidend dazu beitrug, die grausame Politik der Volksrepublik China der Organentnahme von zum Tode Verurteilten ans Licht zu bringen. In der VR China können auch schon Diebe zum Tode verurteilt werden, ganz zu Schweigen von politischen Gefangenen.

1999 verkündete die Kommunistische Partei Chinas (KPC) ihr Ziel, „Falun Gong mit allen verfügbaren Mitteln auszurotten“. Heute – in Anbetracht des bereits lukrativen, etablierten Organhandels – bestätigten die Anschuldigungen der Zeugen, so schockierend sie unter anderen Umständen wären, nur unsere schlimmsten Befürchtungen. Schließlich betrachtet Chinas Regime Falun Gong als seinen größten Feind, und Übende werden wie Nicht-Menschen behandelt, die ohne Konsequenzen gefoltert und ermordet werden können. In den letzten Jahren wurden Zehntausende dieser unschuldigen Männer und Frauen in Arbeitslager gesteckt und vom Kontakt mit der Außenwelt abgeschnitten, oder sie sind ganz einfach spurlos verschwunden.

In Reaktion auf die Zeugenaussagen wurden die US-Regierung und internationale Organisationen um Hilfe gebeten und die Einleitung einer Untersuchung gefordert.

Genau genommen schien Harry Wu schon bevor er sich ein genaues Bild gemacht hatte, zu beabsichtigen, die Vorwürfe zu widerlegen. In seinem Brief vom 21. März 2006 an US-Kongress-Abgeordnete schrieb er, dass die Nachrichten über ein Konzentrationslager in Sujiatun erfunden seien und dass seine Behauptung auf „Ermittlungen aus erster Hand“ basierte. In einer späteren Stellungnahme sagte er allerdings, sein „Team“ habe das Krankenhaus in Sujiatun nicht vor dem 27. März untersucht. Die Zeugen sahen die Haltung von Wu als feindselig an und lehnten unter diesen Umständen ein Treffen mit ihm ab.

Wir weisen darauf hin, dass dort, wo Harry Wu keine Beweise gefunden haben will, andere sehr viele fanden. Am aussagekräftigsten ist der Report einer unabhängigen Ermittlung von David Matas, internationaler Menschenrechtsanwalt, und David Kilgour, ehemaliger kanadischer Staatssekretär für den Asien-Pazifik-Raum. (vollständiger Bericht: http://www.faluninfo.de/artikel/presse_national/1152648444.html)

In dem umfangreichen Bericht kommen sie zu der Schlussfolgerung:
„Wir glauben, dass es einen großangelegten Organdiebstahl bei den Falun Gong-Praktizierenden gab, der gegen ihren Willen erfolgte und dass es den Organhandel noch heute gibt…Unsere Schlussfolgerung basiert nicht auf einem einzelnen Beweisstück, sondern auf dem Gesamtbild aller Beweise, die wir berücksichtigten. Jeder einzelne Aspekt der Beweise, die wir betrachtet haben, ist in sich überprüfbar und in den meisten Fällen unanfechtbar. Stellt man sie zusammen, ergeben sie ein belastendes Gesamtbild.“

Die Tatsache, dass Journalisten und Diplomaten einige Wochen nach dem Erscheinen der ersten Berichte Sujiatun besuchten und keine Hinweise darauf fanden, dass der Ort für Organentnahmen an Falun Gong-Übenden verwendet wurde, sahen Matas und Kilgour als bedeutungsloses Ergebnis solcher Show-Touren an: „Wir haben nicht erwartet, dass diese Besucher etwas finden… Nachdem sie vollzogen ist, hinterlässt eine Operation keine Spuren in einem Operationssaal. Nach jeder einzelnen Operation werden Operationssäle gereinigt, hygienisch gesäubert und keimfrei gemacht.“ Stattdessen verwiesen Matas und Kilgour auf eine Anzahl von Telefoninterviews mit medizinischem Personal aus Krankenhäusern in zehn Provinzen Chinas. In den Interviews geben diese Mitarbeiter offen zu, dass die Organe, die für Transplantationen in ihren Krankenhäusern verwendet werden, von Falun Gong-Übenden stammen.

Mit allem Respekt für Harry Wus zahlreiche Leistungen und die schwierige Zeit, die er vor mehr als 20 Jahren als Gefangener im Laogai durchgemacht hat, haben sich die Dinge seitdem allerdings oft in schreckenerregender Weise entwickelt. Er geht davon aus, dass Vieles nicht machbar oder sogar falsch sei, vielleicht nur aus dem Grund, weil er selbst vor Jahrzehnten diese Dinge nicht erlebte.

In den letzten Jahren wurden die Aktivitäten der Arbeitslager immer mehr verborgen. Wie kann Wu wissen, welche neuen Foltermethoden heutzutage unter den Aufsehern in den Gefängnissen verbreitet sind? Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen, von Falun Gong-Übenden in China leben heute und tagtäglich in dieser Realität. Sie sind, traurigerweise, die wirklichen Fachleute.

Laut Herr Wu gibt es keine Einrichtungen, in denen man über 1.000 Häftlinge oder Gefangene unterbringen kann, weder in Sujiatun noch in der Umgebung. China ist ein riesiges Land. Wenn amtliche Stellen 1.000 Menschen vor externen Ermittlern verbergen wollen, können sie dies problemlos tun. Zwischenzeitlich sollte Wu über das umfangreiche Netzwerk von verborgenen Tunneln und Tausenden von Hektar von unterirdischen Einrichtungen in Shenyang Kenntnis haben. Selbst Chinas staatseigene Medien haben ausführlich darüber berichtet.

Weiterhin ist nach Ansicht von Wu die Vorstellung von 4.500 Organentnahmen an Lebenden innerhalb von drei Jahren „theoretisch unmöglich und praktisch nicht durchführbar.“ Da die Opfer danach ohnehin verbrannt werden, also keine Vorsicht geboten ist, ist es allerdings nach Aussage von Ärzten jetzt möglich, Organe schnell genug zu entnehmen (manche in 20 Minuten), um diese Anzahl zu erreichen.

In der Vergangenheit hat Wu wiederholt aufgezeigt, dass Chinas Regime bei der Behandlung von Gefangenen in Arbeitslagern nicht nach Regeln oder Gesetzen handelt. Es ist daher überraschend zu sehen, dass Wu annimmt, dass der chinesische Strafvollzug, einschließlich Krankenhäuser mit engen Beziehungen zu den Arbeitslagern, beim Umgang mit Falun Gong Gefangenen streng den Regeln der „Organtransplantation“ folgt.

Als Ergebnis der Versuche Harry Wus, die Berichte der Zeugen zu diskreditieren, haben einige US-Kongressabgeordnete beschlossen, diese humanitäre Angelegenheit zu ignorieren, obwohl sie wirklich Druck auf das Regime ausüben könnten, um solche Gräueltaten zu beenden. Wessen Interessen dient dann Harry Wu tatsächlich mit seiner Kampagne? Welche Absichten er auch haben mag, es ist offensichtlich, dass sein Vorgehen nicht konstruktiv ist. Wir legen ihm nahe, seine Vorgehensweise zu überdenken und stattdessen weiterhin mit seiner wertvollen Lebenserfahrung dazu beizutragen, die Verbrechen der KPC ans Licht zu bringen.

Die Berichte der Zeugen sind erschreckend und in gewisser Weise wünschen wir uns, sie wären nicht wahr. Aber: wenn ein chinesischer Chirurg wohlgelaunt einem potentiellen Kunden für ein Transplantat erzählt, dass er einen Vorrat an Lebern von Falun Gong-Übenden, von lebenden Körpern hat, was schließen wir daraus? Wie sollten wir, als Mensch und Mitglied der internationalen Gemeinschaft, auf Informationen dieser Art reagieren? Spirituelle Praktizierende in Lagern wie Vieh zu halten, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihrer Organe wegen ausgeschlachtet werden, ist ein größeres Verbrechen, als wir uns alle vorstellen können. Wenn die Einzelheiten dieser Gräueltaten eines Tages völlig enthüllt werden, könnte diese Angelegenheit die Menschheit aufs Tiefste erschüttern.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532;
Frau Andrea Fischer Tel.: 030-7523594, Mobil: 0160-95012757

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