Mein Verständnis von nach Innen schauen und anderen gegenüber Toleranz zu zeigen

Wenn sich zwei Kultivierende miteinander in einem Konflikt befinden, müssen beide nach Innen schauen. Falls einer von ihnen beim anderen einen Fehler oder eine Anhaftung (Eigensinn) bemerkt, muss er nach demselben Fehler oder Eigensinn in sich nachsehen. Viele Mitpraktizierende und auch ich erinnern sich gegenseitig daran, dies zu tun. Obwohl wir alle die Bedeutung des nach Innen Schauens aus der Perspektive der im Falun Gong gelehrten Prinzipien, des Fa, kennen, stellt es immer noch eine Herausforderung für uns dar, wirklich im Inneren zu suchen, wenn wir einer Prüfung begegnen. Die Beseitigung unserer Eigensinne ist ein herzzerreißender, quälender Prozess, weil wir uns selbst vor allen Nachteilen schützen wollen. Wenn manchmal ein Mitpraktizierender meine Unzulänglichkeiten aufzeigt, sage ich, dass ich im Inneren suche. Doch eigentlich fühle ich mich angegriffen und ich erläutere die objektiven Kriterien, um das Verhalten, das wir kommentierten, zu rechtfertigen.

Manchmal schaffe ich es, ruhig zu sein und nach meinen Eigensinnen zu suchen. Jede menschliche Vorstellung ist für einen Kultivierenden ein Hindernis. Jeder menschliche Eigensinn wird einen Kultivierenden fesseln und ihn daran hindern, voran zu kommen. Das im Gedächtnis behaltend, prüfe ich mich oft selbst mit dem Fa. Wenn ich auf ein Problem stoße, weiß ich, ich sollte mit ruhiger Geisteshaltung das Fa lernen und die identifizierten Eigensinne mit dem Fa eliminieren. Doch hin und wieder ist es nicht einfach, meine versteckten Eigensinne zu erkennen. Oftmals merke ich nicht, dass ich vollständig von ihnen vereinnahmt bin oder weiterhin meine versteckten Eigensinne nähre. Erst wenn meine Konflikte mit Mitpraktizierenden einen Stillstand bewirken, kann ich schließlich meine Eigennützigkeit erkennen.

Ich bemerkte, dass ich eine große Überheblichkeit in Bezug auf mein Verständnis des Fa und des Tuns der Drei Dinge entwickelt hatte. Anders ausgedrückt, ich bin selbstzufrieden mit mir geworden. Daher fing ich an, Mitpraktizierende auf der Grundlage meines persönlichen Standards zu bewerten und ich erwartete von ihnen, meinen Standard zu erreichen. Als dies geschah, vergaß ich völlig, was es heißt, im Inneren zu suchen, zu vergeben und zu tolerieren.

Nun, wo ich mit einer friedlicheren Gemütsverfassung darüber nachdenke, begreife ich, dass jeder Falun Gong-Praktizierende ein Kultivierender ist und jeder Fehler hat. Jeder Mitpraktizierende tut, was er auf seinem entsprechenden Kultivierungspfad tun sollte. Wir werden vom Fa des Lehrers angeleitet und nicht vom persönlichen Standard irgendeines Mitpraktizierenden. Ich empfand tiefe Scham über mich selbst, als ich dieses egoistische Herz bei mir entdeckte, ganz besonders, als mir einfiel, dass der Lehrer uns aufgefordert hat, das Fa als Lehrer zu betrachten.

Wir brauchen enorme Nachsicht und Toleranz für einander. Ich habe mir gelobt, zu lernen, die Verdienste von Mitpraktizierenden zu achten und ihre Fehler zu tolerieren. Es gibt kein Modell auf dem Weg der Kultivierungspraktik – wir haben dem Fa zu folgen. Von nun an, muss ich den striktesten Standard bei mir ansetzen und mich selbst wahrhaftig kultivieren.

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