Frau Lu Zhongqins quälenden Erinnerungen an die Verfolgung

Mein Name ist Lu Zhongqin und ich bin 56 Jahre alt. Ich komme aus dem Bezirk Jixian, Provinz Heilongjiang. 1994 begann ich Falun Gong zu üben. Wegen meines Glaubens an Falun Gong und dessen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ bin ich mehrmals belästigt und eingesperrt worden. Mein Zuhause wurde geplündert und mein Telefon abgehört. Zudem wurden meine Familienangehörigen in die Verfolgung verwickelt, so dass auch sie in Angst und Schrecken leben mussten. Meine zehnjährige Enkelin bekommt beim bloßen Anblick von Polizeibeamten und Polizeiautos Angst.

Im Jahr 2000, nur ein Tag nach dem Neujahrstag, führte die Polizei der Gemeinde Fulitun eine Massenverhaftung von Falun Gong-Praktizierenden durch. Insgesamt wurden 28 Praktizierende in der Haftanstalt gefangen gehalten, darunter waren auch ältere Damen, die um die 60 oder 70 Jahre alt waren. An diesem Neujahrstag wurden Dutzende von Familien auseinander gerissen.

Um die lokale Polizisten und Beamten auf die Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, schrieb und verschickte ich Briefe, in denen ich die Fakten über Falun Gong darlegte.

In Begleitung von drei Polizeibeamten tauchte Zhang Jingliang bei unserem Familienrestaurant auf und wollte meine Handschrift überprüfen, um zu sehen, ob die Briefe, die ihnen zugeschickt worden waren, von mir stammten. Unser Haustelefon wurde abgehört und ich wurde bewacht. Schließlich forderten sich mich auf, mich jeden Tag bei ihnen zu melden. Ich lehnte ab, so dass Polizisten der lokalen Polizei in mein Restaurant stürmten und mich belästigten. Ein Polizeibeamter sagte: „Wenn du mir nicht gehorchst, werden wir dich verhaften.“ Meine ganze Familie hatte furchtbare Angst und fand in dieser Nacht keinen ruhigen Schlaf mehr.

Der Parteisekretär der Gemeinde Fuli Jin, saß in meinem Restaurant und wollte nicht gehen. Er verlangte von mir eine „Garantieerklärung“, in der ich versicherte nicht zum Appellieren nach Peking zu gehen. Später gelang es ihnen mich unter falschem Vorwand zur Strafanstalt zu locken und mich zu verhaften. Die Beamten wiesen sich nicht aus. Ich wurde erst sieben Tage später freigelassen.

Am 13. Juli 2000 brachen zwei Polizeibeamte der Fuli Polizeiwache in mein Restaurant ein und nahmen mich fest. Wieder wollten sie meine Unterschrift auf ein Schreiben, auf dem ich versichern sollte meine Kultivierung aufzugeben. Dann schickten sie mich zur Strafanstalt. Dieses Mal wurde ich 24 Stunden lang unter Arrest gehalten. Darüber hinaus bedrohten und belästigten sie meine Familie. Die Polizeibeamten hatten keinen Haftbefehl, als sie mich abführten. Trotz allem beschuldigten sie mich die „soziale Ordnung gestört“ zu haben und drohten mir mit einer Verurteilung zur fünf Jahren Zwangsarbeit. Sogar bis heute kann ich nicht nachvollziehen, wie ich die „soziale Ordnung“ gestört haben sollte, während ich in meinem eigenen Restaurant gearbeitet hatte.

Von 1999 bis heute ist mein Haustelefon konstant überwacht worden. Die lokale Polizei und die Behörden haben zahlreiche Leute geschickt, um meine Familie und Verwandten zu belästigen. Mein Cousin lebt im Bezirk Daxing. Die lokale Polizei schickte sogar ein Fax zur Daxing Polizeibehörde, um Informationen über meinen Cousin herauszubekommen. Dadurch verursachten sie bei meinem Cousin und seiner Familie enormen Stress und große Angst.

Am 7. November 2005 überbewachte mich eine Gruppe von sieben oder acht Personen des lokalen „Büros 610“ (1). Sie hatten sich meinem Haus gegenüber positionier. Am Abend um 19:40 Uhr herum hämmerten sie plötzlich an meine Tür. Ich war zu jener Zeit nicht Zuhause und meine Familie weigerte sich die Tür zu öffnen. Sie drohten die Tür aufzubrechen. Nachdem sie sich gewaltsam Zugang verschafft hatten, stellten sie das ganze Haus auf den Kopf. Sogar das Zimmer meines Sohnes wurde nicht verschont. Sie nahmen einen Computer, eine Webcam, einen Lautsprecher, einen MP3 Spieler, meinen Personalausweis und andere Dinge mit. Zu den Plünderern gehörten auch Geng Zhendong und ein Herr Wu.

Um weiterer Verfolgung zu entkommen, sah ich mich gezwungen mein Zuhause zu verlassen und bis heute muss ich von einem Ort zum anderen ziehen. Als meine Enkelin schulpflichtig wurde, verweigerte die Gemeindeverwaltung ihr eine Wohnkarte auszustellen, die sie benötigt, um eine Schule besuchen zu dürfen. Sie zwangen auch meine Familie dazu, die „Garantieerklärung“ (2) zu unterschreiben. Meine Familie musste viele Beziehungen spielen lassen und Unsummen von Geld ausgeben, damit meine Enkelin die Schule besuchen darf.

Anmerkungen

(1) Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.
(2) In dieser Erklärung müssen Praktizierende schreiben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen und garantieren, es nicht mehr zu praktizieren, nicht mehr nach Peking zum Appellieren für Falun Gong zu gehen und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa Praktizierenden abgeben.

Chinesische Version: http://www.minghui.org/mh/articles/2006/11/17/142653.html

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