Kultivierung ist loslassen, nicht festhalten

In den letzten Monaten habe ich eine wirklich wichtige Lektion in meiner Kultivierung gelernt und ich bin dem Meister außerordentlich dankbar dafür.

Ich wusste, dass es einen Eigensinn gab, der mich an meiner Kultivierung und besonders daran, Lebewesen zu erretten, gehindert hatte. Es ging schon seit Jahren so, aber ich konnte in der Hinsicht nicht erleuchten, so sehr ich auch nach innen schaute. Dieser Eigensinn quälte mich sehr.

Das machte sich besonders dadurch deutlich, dass ich das Fa nicht mehr konzentriert lernen konnte, die Übungen nur selten gemachte hatte, ich unzufrieden und ärgerlich war. Alles hatte mir nicht gepasst. Ich beschwerte mich oft, besonders bei meinem Mann und bei der Praktizierenden, die für das Projekt zuständig war, bei dem ich mithelfe, um die wahren Umstände der Verfolgung gegen Falun Gong zu erklären. Ich hatte regelrechte Wutausbrüche, mein Mann sagt dann immer, dass ich ein “Zornproblem hätte, was mich sehr verletzte. Ich fühlte mich wie eine Kranke.

In diesem Zustand hatte ich dann besonders Heimweh und wollte nur nach Hause, zurück nach Deutschland. Die zwei Male, die wir in der Zeit gefahren waren, legte ich meine ganze Hoffnung darauf, dass sich in meiner Kultivierung etwas ändern würde. Das erste Mal tat es das auch, aber natürlich, wenn man den Eigensinn nicht bei der Wurzel erkennt, sondern nur das Symptom bekämpft, dann wird es auch nur wie bei einer Krankheit, wenn man Medizin verschrieben bekommt, kurzfristig helfen. Die Ursache wurde noch lange nicht beseitigt, sondern nur auf später verschoben. Für eine Weile ging es sehr gut, ich lernte jeden Tag mit meinem Mann und meiner Tochter ein Kapitel im Zhuan Falun und war richtig bei der Fa-Berichtigung engagiert. Aber dann kam wieder ein Tief, und alles war wie vorher. Die Wurzel hatte ich schließlich nicht herausgezogen.

Bei der zweiten Fahrt nach Deutschland gab es keine “Verbesserung?. Damals hatte ich bereits erkannt, dass ich nicht darauf warten kann, dass mir jemand hilft, besonders nicht, dass der Meister mir die Kultivierung abnimmt.

Der Meister sagt:
Ganz gleich, wie viel irgendein anderer für dich auch hinzufügt, das geht nicht; kein bisschen davon kann bleiben, alles fällt wieder herunter. Ich kann dich auf einen Schlag "drei Blumen versammeln sich über dem Kopf" erreichen lassen, aber sobald du aus dieser Tür bist, fällt die Kultivierungsenergie wieder herunter. Es ist nicht deine, sie ist nicht von dir herauskultiviert, sie kann dir nicht aufgesetzt werden, weil sich der Maßstab deiner Xinxing nicht dort befindet, ganz gleich, wer dir etwas dazu gibt, es wird nicht dort bleiben, das heraus zu kultivieren hängt voll und ganz von dir selbst ab, indem du dein eigenes Herz kultivierst. Erst wenn deine Kultivierungsenergie solide wächst, wenn du dich ständig erhöhst und dich den kosmischen Eigenschaften angleichst, erst dann kannst du nach oben kommen. (Was hat der Lehrer den Lernenden gegeben, Lektion 3, Zhuan Falun)

Mittlerweile hatte mein Mann seine Arbeitsstelle verloren und machte seine eigene Firma auf, was am Anfang natürlich seine Zeit braucht, glücklicherweise hatte ich zuvor einen guten Job gefunden, sodass wir uns für einige Zeit über Wasser halten konnten, aber wir wussten, dass wir unser Haus so nicht mehr halten konnten. Wir standen unter einem ungeheuren psychischen Druck. Wir haben uns dann letztendlich dazu entschlossen, das Haus unter zu vermieten und selber eine Wohnung zu nehmen, um unsere monatlichen Kosten zu verringern. Als wir diese Entscheidung getroffen hatten, ging alles ziemlich schnell, wir haben gleich ein nettes Ehepaar gefunden, was einziehen wollte und auch gleichzeitig eine schöne Wohnung für uns selber. Unsere Tochter hat sie auch gleich als ihr neues Zuhause anerkannt!

Da der ganze Prozess ziemlich viel Energie kostete, hatte ich mich dazu entschlossen, für eine Zeitlang beim Dafa-Projekt auszusetzen. Das fiel mehr wirklich sehr schwer und habe lange mit mir gekämpft. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich musste umziehen, das Haus renovieren, arbeiten gehen, den Haushalt bewältigen, mich um meine Tochter kümmern und vieles mehr. Das war das erste Mal in meiner Kultivierung, dass ich solch eine Entscheidung getroffen habe. Ich fiel bestimmt für etwa zwei bis drei Monate aus.

Ich arbeite an diesem Projekt seit seiner Entstehung mit, es sind bestimmt schon sieben Jahre und ich habe nie eine “Pause gemacht. Ich dachte immer, ich wäre unersetzlich gewesen. Was würde das Projekt ohne mich machen? Wer würde meine Arbeit dann übernehmen? Wie würde es weitergehen? Es gibt doch keine anderen Praktizierenden, die noch mithelfen könnten usw.? Anfänglich waren die Gedanken auch nicht verkehrt und ich habe eine Menge gelernt, nämlich stetig an einer Sache zu arbeiten, egal wie schwierig es ist, nicht aufgeben, immer weitermachen, ob man nun Resultate sieht (Zitat: ob es wahr oder falsch, Buddhas oder nicht. Der Meister sagt: “Zu einer bestimmten Zeit wirst du noch dazu gebracht, nicht mehr zu wissen, ob es wahr oder unwahr, falsch oder nicht falsch ist; dir wird das Gefühl vermittelt, ob die Kultivierungsenergie existiert oder nicht, ob du dich kultivieren und wirklich nach oben kultivieren kannst oder nicht, ob es Buddhas gibt und ob sie wahr oder falsch sind.? (Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein, Lektion 6, Zhuan Falun) Aber das war nur auf einer Ebene, eine Ebene die noch recht egoistisch war. Ich bin auf dieser Ebene stehengeblieben und hatte mich in der Hinsicht nicht erhöht. Ich stagnierte und so auch das ganze Projekt. Ich wollte weitermachen, konnte aber die einfachsten Dinge nicht mehr, wie Texte zu korrigieren etc. Ich war frustriert. Es wollte einfach nicht mehr weitergehen.

Schließlich ergab sich alles von selbst. Die äußeren Umstände ließen es nicht anders zu, ich musste für eine Zeitlang aussetzen, ich musste loslassen! Ich dachte immer, ich sollte festhalten, aber ich wurde eines anderen belehrt, Kultivierung ist loslassen, nicht festhalten. Ich glaube, der Meister hat es so arrangiert, er wollte mich nicht zurücklassen.

In den Monaten, die ich aussetzte, zeigte sich dann, dass ich die ganze Zeit eigensinnig an dem Projekt und an meinem Selbst festgehalten hatte. Auf einmal kamen mehr Praktizierende dazu und jeder wollte und konnte plötzlich Aufgaben übernehmen, die sie vorher nicht konnten, jeder hat seinen Platz gefunden und das ohne mich. Das Projekt blühte plötzlich und die Wirkung der Rettung von Lebewesen konnte endlich wieder voll erzielt werden. Ich war froh.

Als ich wieder Zeit hatte, geschah es, dass die Koordinatorin ebenfalls zur Erkenntnis kam, dass sie loslassen sollte. Ich hatte oft versucht, ihr zu verstehen zu geben, dass sie nicht immer an so vielen Projekten teilnehmen kann und sollte, weil man seine Sache dann nicht mehr gut machen kann in jeglicher Hinsicht. Da ich selber in diesem Punkt keine Klarheit hatte, konnte ich es ihr auch nicht richtig vermitteln und bin bloß wütend über sie geworden. Schließlich, als sie eine neue Koordinationsaufgabe übernommen hatte, wusste sie, sie musste diese abgeben, die sie auch seit der Entstehung des Projektes inne gehabt hatte. Das war natürlich nicht leicht loszulassen. Jetzt bin ich die Koordinatorin und bin mit vollem Herzen dabei, ich mache so gut und so schnell ich kann und lasse nicht nach. Jeden Tag versuche ich mehr Verantwortung zu übernehmen und meine Sache besser zu machen. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Meister einmal so eine hohe Verantwortung übertragen würde. Ich bin dankbar, aber auch ein wenig traurig, da ich so lange gebraucht habe das zu erkennen, traurig, weil mein Erleuchtungsvermögen nicht das Beste ist und so viele Lebewesen auf mich warten mussten.

Ich werde ab jetzt unablässig vorankommen, die drei Dinge gut machen und mein Versprechen erfüllen, was ich einst abgegeben habe.

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