Im Mai vor zehn Jahren praktizierte ich im Alter von 22 Jahren Falun Gong das erste Mal. Mein Kind ist sieben Jahre alt. Es ist unnötig, zu erwähnen, dass ich in den vergangenen zehn Jahren, in denen ich mich kultivierte, Prozessen und Schwierigkeiten begegnete. Die Geschichte der Kultivierung jedes Falun Gong-Praktizierenden ist lang genug, um ein Buch zu füllen und niemand sonst kann die Gefühle und Emotionen kennen, die jeder von uns persönlich erfahren und durchlebt hat. Dennoch ist es die höchste Ehre sich kultivieren zu können; in derselben Zeitspanne zu leben, in welcher der Lehrer das Fa [Gesetz, Gebot] berichtigt und unter der Obhut und dem Schutz des Meisters, das Fa zu bestätigen. Ich möchte nicht abschweifen und meine jüngsten Erfahrungen beim Auswendiglernen des Fa zusammenfassen.
Mit dem Auswendiglernen des Fa begann ich im Jahre 2006. Ich entschloss mich, das Fa auswendig zu lernen, weil ich es nicht schaffte, in einen stillen Geisteszustand zu gelangen, wenn ich das Fa lernte. Ich versuchte das Fa schnell zu lernen, als ob ich mit etwas fertig werden wollte. Wenn ich das Fa lernte, fühlte ich mich nicht mehr so, wie das vor dem 20. Juli 1999 der Fall war. Der Lehrer sagte:
“Es ist nicht so, dass das Fa sich nicht zeigt, sondern es liegt daran, dass die Anforderungen höher sind. Es ist so, wenn die Dafa-Jünger alle drei Sachen gut gemacht haben, dann können sie sich erst erhöhen.” (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004, Deutsche Übers. S. 35).
Ich fühlte mich verunsichert. Ich wusste, ich hatte die Drei Dinge gemacht, doch ich war nicht völlig selbstlos, weil ich die Wahrheit nur ausgewählten Menschen erklärte. Während des Prozesses der 'Drei Dinge' tun, war ich von menschlichen Eigensinnen eingeschränkt. Was sollte ich tun? Ich entschloss mich, das Fa auswendig zu lernen. Ich brauchte dazu weniger als ein Jahr, um das Fa das erste Mal auswendig zu lernen. Ich arbeitete täglich daran. Ich wollte zwei Abschnitte bis zu vier Seiten des Zhuan Falun am Tag auswendig lernen.
Aus meinem früheren Versuch, das Fa auswendig zu lernen, hatte ich eine Lektion gelernt, welche mit einem Fehlschlag endete. Dieses Mal wollte ich nicht versuchen, die Abschnitte zu rezitieren, die ich am Vortag auswendig gelernt hatte. Ich stellte sicher, dass ich täglich neue Abschnitte auswendig lernte. Mein Ziel war, die Abschnitte für den Tag auswendig zu lernen. Dadurch schaffte ich es, das Zhuan Falun zum ersten Male zu rezitieren.
Im Jahre 2007 fing ich zum zweiten Mal an, das Zhuan Falun aufzusagen. Diesmal rezitierte ich das Fa schriftlich. Ich plante, das Zhuan Falun auswendig zu lernen und abzuschreiben und die Abschrift einer Verwandten als Geschenk zu geben. Ich bin nun beinahe damit fertig, es fehlen nur noch 20 Seiten.
Ich hörte mit dem Auswendiglernen des Fa auf, weil ich dabei war, es als etwas zu betrachten, das ich schnell bewältigen wollte. Ich spürte, irgendetwas ist falsch an meiner Einstellung und so berichtigte ich es, indem ich die Fa-Vorträge des Lehrers ab dem 20. Juli 1999 lernte. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl, dass sich meine Xinxing erhöht hätte. Mit anderen Worten, ich fühlte mich nicht mit dem Fa verbunden. Ich wusste, dies bedeutet, ich hatte keine ruhige Geisteshaltung und ich lernte das Fa nicht von ganzem Herzen her. Warum? Ich fühlte mich bitter, wusste aber nicht was dafür die Ursache war. Vor einigen Tagen machte ich mit dem Auswendiglernen des Fa wieder weiter. Zwei Worte zogen meine Aufmerksamkeit auf sich: „nicht rein“. Der Lehrer sagte:
„[…] dein Herz ist nicht rein, deshalb kannst du nicht zur Ruhe kommen.“ (Zhuan Falun, Lektion Neun)
Auf einen Schlag erkannte ich den Unterschied zwischen “nicht rein” und “nicht ruhig“. Der Lehrer sagte „nicht rein“. Bedeutete dies nicht, menschliche Eigensinne sind schmutzig und schwer? Wenn ich nicht die schlechten menschlichen Anhaftungen, Eigensinne aufgebe, wie will ich mich dann den Prinzipien des Universums – "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" angleichen können? Ich habe zehn Jahre lang Falun Gong praktiziert und das Kapitel Neun unzählige Male gelesen, doch nun hatte ich das Gefühl, als wäre dies das erste Mal gewesen, dass ich diese zwei Worte wahrnahm und spürte, das Kultivieren des Inneren ist die Grundlage von Kultivierung und die Grundlage für das Eintreten in die Ruhe. Einen ruhigen Geist zu haben, seine Ebene zu erhöhen und die Fähigkeit zu verstärken, in Ruhe zu sein, ergänzen sich gegenseitig. Warum konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Als ich im Inneren suchte, entdeckte ich schmutzige menschliche Eigensinne und schmutzige Gedanken. Ich wusste, diese sind nicht Teil von mir und ich muss sie in meiner Kultivierung beseitigen. Es ist entscheidend, dass ich meine aufrichtigen Gedanken verstärke und nicht durch Gedankenkarma manipuliert werde, schlechte Dinge zu tun. Es ist wichtig für mich, das Richtige vom Falschen zu unterscheiden. Die Oberhand über diese schlechten Gedanken und Eigensinne zu behalten, ist das Entscheidende für mich, um das Fa zu lernen und das Fa auswendig zu lernen. Ich weiß es. Letzten Endes habe ich mich schon viele Jahre lang kultiviert.
Ich möchte meine Mitpraktizierenden an die Wichtigkeit des Fa-Lernens und Auswendiglernen des Fa erinnern. Nur wenn wir uns selbst mit ganzem Herzen mit dem Fa verschmelzen, werden wir das Gefühl von Erfüllung und Freude erhalten können, welche das Fa uns bringt. Es ist ein Gefühl, das dir nichts sonst bringen kann. Ich schätze das Fa und ich hoffe, dass ihr dies auch tut.
