Ein Bericht über die Verfolgung eines Studenten der Tsinghua Universität

Mein Name ist Wei Han. Ich begann 1998 Falun Gong zu praktizieren. In dieser Zeit war ich Student im ersten Jahr an der Hochschule. Meine Mutter und viele andere Menschen in meiner Heimatstadt praktizierten Falun Gong.

Während der Sommerferien im Jahr 1998 wurde in meiner Heimat ein neuntägiges Seminar von Falun Gong abgehalten. Ich besuchte mit einigen anderen die Vorträge von Meister Li Hongzhi in der Stadt Dalian und lernte die Übungen. Ich dachte, dass das, was Meister Li sagte, sehr gut sei. Ich konnte auch ziemlich bald den vollen Lotussitz ausüben.

Nach dem Seminar fragte mich meine Mutter, ob ich Falun Dafa praktizieren möchte und ich bejahte. Von da an wurde ich eine Praktizierende. Der Atheismus, der mir von klein auf eingetrichtert wurde, war weg. Ich glaubte an das, was der Meister sagte, verstand die Bedeutung der Kultivierung und glaubte an die Existenz von Gottheiten und Buddhas. Ich fühlte die Kraft des Dafa. Ich wusste zu jeder Zeit, nach innen zu schauen und meine Xinxing verbesserte sich rasch.

Während der Sommerferien beteiligte ich mich an dem gemeinsamen Fa-Lernen und an den Übungen. Damals praktizierten viele Menschen Falun Gong. In der Nähe meines Hauses gab es zwei Übungsplätze mit ungefähr je 20 bis 30 Menschen. Am 19. Juli 1999 kam mein Vater plötzlich zum Übungsplatz und bat meine Mutter, nach Hause zu gehen. Er sagte, dass es einen Befehl gebe, Falun Gong zu verbieten. Weil mein Vater bei der Regierung arbeitete, wusste er vielleicht etwas im voraus.

Am 20. Juli begannen die Medien der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Falun Gong zu diffamieren und die KPCh verbot die Praktik. Obwohl ich überall Verleumdungen hörte, wusste ich in meinem Herzen, dass Falun Gong gut ist und ich wollte das Praktizieren fortführen. Die Verfolgung konnte mich nicht davon abbringen. Später kamen einige Anführer der Regierung zu uns und versuchten, meine Mutter zu überzeugen, eine Erklärung zu schreiben, um Falun Gong aufzugeben. Viele Menschen kamen und besprachen sich bis spät in die Nacht. Diese Anführer waren Bekannte und Freunde meiner Eltern, doch während der Verfolgung wählten sie, die Befehle der KPCh auszuführen. Ich war damals noch sehr jung und sie beachteten mich nicht. Im folgenden Herbstsemester nahm ich immer noch das Zhuan Falun mit zur Schule, um es zu lesen.

Im Jahr 2000 immatrikulierte ich an der Tsinghua Universität und im Juli wurde ich an der Abteilung für Wärmetechnik angenommen. Zu Beginn lernte ich Zhuan Falun und machte die Übungen, wenn keine Leute im Schlafsaal waren.

Doch bald schon wurde dies von einer meiner Mitbewohnerinnen entdeckt. Ich erklärte ihr, dass Falun Gong die Menschen lehre, gut zu sein und dass das im Fernsehen Gezeigte falsch sei. Sie sagte: „Na geh schon und praktiziere weiter.“ Ich wusste damals nicht, wie ich die Wahrheit erklären sollte und machte sehr wenig in dieser Richtung. Gegen Ende 2002 kehrte ich in den Winterferien nach Hause zurück. Nach einem Austausch mit meiner Mutter und nachdem ich die neuen Artikel von Meister Li Hongzhi gelesen hatte, wusste ich, dass die Praktizierenden die wahren Hintergründe der Verfolgung von Falun Gong erklärten.

Als ich nach den Ferien zurückkehrte, war ich aufgrund meines Eigensinns – zu denken, dass ich mit der Erklärung der wahren Fakten von Falun Gong hinten nachhinkte – zu erpicht darauf, aufzuholen. Ich begann mit meinen Mitbewohnern und Bekannten von der Hochschule zu reden. Für eine lange Zeit konnte ich eine ehemalige Schulkollegin nicht überzeugen und ich wurde eigensinnig darauf. Es war im Frühling 2003, SARS hatte bereits begonnen, sich in China zu verbreiten. Ich fühlte die Dringlichkeit Lebewesen zu erretten, doch ich ging bei meinen Handlungen ins Extrem.

Obwohl sich die Nachricht über SARS auch unter den Studenten bereits verbreitet hatte, beschloss ich dennoch, nach Peking an die Jiaotong Universität zu gehen, um mit meiner ehemaligen Schulkollegin über Falun Gong zu reden. Ich war sicher, mich nicht zu infizieren. Bevor ich ging, erklärte ich meinen Mitbewohnern den Grund, warum ich den Campus verließ. Damals stand die Tsinghua Universität noch nicht unter Quarantäne und niemand hielt mich von meiner Abreise ab. Doch als ich zurückkehrte, fragte ein Studentenführer, wer letztes Wochenende ausgegangen sei. Ich wusste nicht, was passieren würde und sagte ihm, wo ich gewesen war.

Kurz danach informierte mich der Assistent Yang Xiaoyong, dass ich zehn Tage unter Quarantäne stehen würde, weil die Pekinger Jiaoton Universität ein ernsthaft infiziertes Gebiet sei. Ich dachte, wenn ich mich in Quarantäne befände, würde ich keinem über Falun Gong erzählen können. Ich sagte, dass ich gesund sei und weigerte mich zu gehen. Dann ließ Yang die stellvertretende KPCh-Sekretärin für unsere Abteilung, Li Yuhong, mich zwingen, wegzugehen. Ich hatte keine andere Wahl, als dem nachzukommen.

Mein abnormales Verhalten zog die Aufmerksamkeit von Li Yuhong auf sich. Sie tätigte einen Telefonanruf und fragte in meinem Schlafsaal, warum ich den Campus verlassen hätte. Eine Mitbewohnerin antwortete ihr, dass ich den Menschen von Falun Gong erzählen wollte. Dann meldete mich Li Yuhong dem „Büro 610“ der Universität. Zu dieser Zeit hatte ich Angst und wollte nach Hause gehen. Meine Eltern wollten auch, dass ich heimkäme. Später sagte man mir, dass sie, als sich meine Eltern mit dem „Büro 610“ der Universität trafen, meinen Vater zwangen, eine Erklärung zu schreiben, in der er versprach, dass er mich überzeugen werde, Falun Gong aufzugeben, bevor ich wieder in die Schule ging.

Ich ging nach Hause. Mein Vater versuchte mich zu überzeugen, Falun Gong aufzugeben, damit ich wieder zur Schule gehen könnte. Ich weigerte mich. Daraufhin schickte mich mein Vater zum Haus meiner Großeltern, um mich von meiner Mutter zu trennen. Während der Zeit dort weigerte ich mich weiterhin, eine Erklärung zu schreiben, Falun Gong aufzugeben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Abschlussprüfungen für das Frühlingssemester 2003 abgeschlossen. Sie sahen, dass ich für die Abschlussprüfungen nicht zurückgehen konnte und ließen mich nach Hause gehen. Ich sah meine Mutter wieder, lernte das Fa und machte mit ihr die Übungen. Wir verteilten Informationsmaterial über die wahren Umstände, wenn wir Zeit hatten. Einmal als wir die Übungen machten, schmerzten unsere Beine sehr. Wir sahen nach innen und bemerkten, dass ich die Verfolgung nicht anerkennen und dass ich wieder zur Schule gehen sollte.

Im August 2003 kehrte ich in die Schule zurück und stellte ein Antrag, mein Studium weiterführen zu können. Der Direktor der Erziehungssektion unserer Abteilung, Duan Yuanyuan, sagte jedoch, dass er nichts tun könne und riet mir, zuerst mit Li Yuhong und den Leuten vom „Büro 610“ zu sprechen. Ich dachte, dass ich nicht mit dem Bösen kooperieren sollte und traf mich wieder mit Duan Yuanyuan. Zur gleichen Zeit kontaktierten mich Li Yuhong und das „Büro 610“ und wollte mit mir reden, doch ich weigerte mich. Einmal trickste mich Li Yuhong aus, um in das Büro unserer Abteilung zu gehen, dann ging sie, um Chen Yuxin, den Direktor des „Büro 610“ zu finden.

Ich erklärte Chen Yuxin, dass Falun Gong gut sei. Während dieser Zeit rief mich einer meiner Onkel an und sagte, dass er geschäftlich in Peking sei, deshalb wolle er mich besuchen und mit mir Essen gehen. Ich ging hin. Die Schule begann, doch ich konnte mich immer noch nicht eintragen und war sehr besorgt. Damals kontaktierte mich mein Onkel noch einmal und sagte, seine Freunde wollten gerne, dass ich mit ihnen auf ihrem Bauernhof essen würde, weil sie mich sehr bewundern würden, weil ich Studentin an der Tsinghua Universität sei und dass sie mich treffen wollten. Ich wollte das nicht machen, weil ich mich darum sorgte, zurück zur Schule zu gehen, doch ich stimmte zu, um das Gesicht meines Onkels zu wahren.

Als ich zum Osttor der Universität kam, rief mein Onkel ein Auto und ich stieg ein. Obwohl ich mich bei meinem Onkel und seinen Freunden befand, empfand ich die Atmosphäre als sehr angespannt. Seine Freunde sprachen sehr wenig und sie schienen vor etwas Angst zu haben. Nach einer halben Stunde waren wir immer noch nicht an unserem Ziel angekommen. Ich fragte, wohin wir fahren würden und jeder sah sehr nervös aus. Mein Onkel versicherte, dass wir bald da seien.

Als wir ankamen, sah ich, dass der Ort überhaupt nicht wie ein Bauernhof aussah. Ich sah mich um und plötzlich erkannte ich, dass ich ausgetrickst worden war. Mehrere Menschen kamen herbei, einschließlich Chen Yuxin vom „Büro 610“, mein Vater und meine Tante. Ich erkannte, dass meine Familienangehörigen mit dem „Büro 610“ zusammenarbeiteten. Ich wollte von Chen Yuxin, dass er mich zur Universität zurückbrächte, doch er weigerte sich. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte, so wie ich damals auch nicht wusste, aufrichtige Gedanken auszusenden.

Später erkannte ich, dass es ein Gehirnwäschezentrum war, vielleicht in Liangxiang. Auch andere Praktizierende waren dort eingesperrt. Ich war jeden Tag in einem Raum eingesperrt und wurde von zwei „lehrenden Assistenten“ überwacht. Sie waren ehemalige Falun Gong-Praktizierende, die mit dem Praktizieren aufgehört hatten. Sie gaben mir Zhuan Falun zu lesen sowie andere Artikel des Meisters. Doch sie zwangen mich, ihre Worte anzuhören, die die Prinzipien von Falun Gong und die Worte des Meisters Li verdrehten.

Ich dachte bei mir, dass ich lieber sterben würde, als solch ein Mensch zu werden und dass ich niemals eine Erklärung schreiben würde, um Falun Gong aufzugeben. Ich weigerte mich, an den morgendlichen Übungen teilzunehmen. Wenn die anderen zu den Übungen gingen, machte ich die Falun Gong Übungen im Zimmer. Nach einiger Zeit konnten einige Praktizierende die Verfolgung nicht mehr ertragen und unterschrieben gegen ihren Willen die Erklärung, Falun Gong aufzugeben und kamen frei. Viele kamen und gingen. Ich dachte nicht viel über sie nach. Während der Haft erschienen die Leute vom „Büro 610“ mehrere Male und wollten, dass ich meine Gedanken über Falun Gong niederschreibe. Ich schrieb nur gute Dinge von Falun Gong und gab sie ihnen.

So um den 1. Januar 2004 fand ich heraus, dass der Mietvertrag des GehirnwäschezZentrums ausgelaufen war und es umziehen musste. Der neue Ort war noch versteckter – ein gemietetes Haus mit vielen Zimmern. Während des Umzuges dachte ich ans Weglaufen, doch ich fand keine Gelegenheit. Auch wenn ich flüchten würde, hätte ich nichts und kannte keinen. Wohin sollte ich gehen?

Bald begann das chinesische Mond-Neujahr. Damals kamen mein Vater und die Leute des „Büro 610“ wieder zu mir und ich wurde freigelassen. Mit einem standhaften Glauben an Falun Dafa kam ich schließlich frei. Später erfuhr ich, dass meinem Vater aufgetragen wurde, mich nach Hause zu bringen oder ich würde ich ein Internierungslager gebracht werden.

Zu Beginn des Jahres 2004 nahm ich mein Studium wieder auf, doch Chen Yuxin versuchte es zu verhindern. Sie wollten, dass ich mit ihnen rede und ich erzählte ihnen, wie gut Falun Gong sei. Später befahl man mir zu schreiben, dass ich die Gesetze der Nation befolgen würde. Ich sagte, dass ich noch hinzufügen würde, dass die Gesetze gegen Falun Gong nicht eingeschlossen seien. Chen Yuxin sagte, dass würde nicht gehen. Ich dachte erneut, dass die Verfolgung von Falun Gong nicht rechtmäßig sei und nicht als Teil der Gesetze der Nation erachtet würde und es nicht falsch sei, die Gesetze zu befolgen, deshalb schrieb ich den geforderten Satz.

Nachdem das „Büro 610“ meine Anmeldung nicht mehr behinderte, kehrte ich in meine Klasse zurück. Später erkannte ich, dass ich trotz der Erklärung, die Gesetze wie gefordert zu beachten, mit dem Bösen kooperiert hatte und das war falsch. Daraufhin schickte ich eine ernsthafte Erklärung an die Minghui Webseite, die veröffentlicht wurde. Später lernte ich andere Falun Gong-Praktizierende an der Tsinghua Universität kennen, die in Gefängnissen verfolgt wurden und wir lernten jede Woche gemeinsam Zhuan Falun und tauschten unsere Erfahrungen aus.

Im Oktober 2004 begann meine Universität, die Studenten für die Abschlussarbeit vorzuschlagen. Meine akademischen Eintragungen waren sehr gut und ich hätte in jedem Forschungszentrum unserer Abteilung aufgenommen werden können. Ich fragte Shi Lin um eine Position im Forschungszentrum für wärmephysikalische Technik, doch sie wagte nicht, mich aufzunehmen.

Lin Yuhong erzählte mir später, dass die politische Untersuchung meiner Aktivitäten nicht gut sei und ich würde nicht als Abschlussstudent in unserer Universität vorgeschlagen werden. Da erkannte ich, dass das „Büro 610“ niemals aufgehört hatte, mich zu verfolgen. Doch ich hatte keine Zeit, etwas einzuwenden und bereitete mich auf ein Auslandsstudium vor.

Im April 2005 wurde ich an einer Universität in den Vereinigten Staaten angenommen. Im Juli 2005, kurz vor dem Abschluss, kontaktierte mich der neue stellvertretende Sekretär Li Yan und bat mich zurückzukommen, um meine Gedanken über Falun Gong zu besprechen, doch ich weigerte mich. Deshalb hielt die Universität mein Diplom zurück.

Als ich in Amerika ankam, wollte ich sofort einen Bericht über meine Verfolgung an die Minghui Webseite schicken, doch ich hatte Angst, dass meine Familie in China belästigt werden würde, wenn ich das tat und verschob es auf später. Ich berichte nun von meiner Verfolgung in China, tue das, was ein Dafa-Jünger tun soll, erkläre die Wahrheit, decke das Böse auf und erlöse Lebewesen.

Dieser Artikel auf Chinesisch:
http://minghui.ca/mh/articles/2008/5/27/179100.html

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