Als ich mit dem Praktizieren von Falun Gong anfing, war meine Familie ganz gut situiert. Ich konnte einfach Geld nehmen und ganz leicht Materialien einkaufen und dachte nicht daran Geld zu verlieren, weil wir gemütlich waren. Bevor im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Gong einsetzte, dachte ich, mein Eigensinn nach meinen Belangen zu trachten, sei bereits aufgelöst worden.
Als dann die Fa-Berichtigung begann und ich losging, um das Fa zu bestätigen, verlor ich plötzlich meinen Job und auch die materiellen Vorteile, an die sich meine Familie und ich gewöhnt hatten. In diesem unbekannten Gelände mit begrenzten Ressourcen fand ich heraus, dass mein Eigensinn auf Selbstinteresse sich wieder zeigte.
Wenn andere meine Sachen berührten, meine Sachen borgten oder beschädigten, fühlte ich mich verletzt. Schuldeten andere mir Geld, vergaß ich das nicht. Wollten Arbeitskollegen Geld von mir borgen, war ich nicht bereit, es ihnen zu leihen. Lebte ich mit Mitpraktizierenden zusammen, rechnete ich oft zusammen, wie viel ich ausgegeben und wie viel Verlust ich erlitten habe. Obwohl ich von anderen keine Dinge annahm, war ich absolut nicht bereit, dass andere meine Dinge nahmen usw. In den ersten Jahren waren diese Anschauungen nicht sehr ernsthaft. Mit zunehmendem finanziellem Druck jedoch verstärkten sich diese Anschauungen und störten mich bei der Konzentration auf das Praktizieren der Übungen und beim Lernen des Fa. Ich erkannte, dass das Problem immer ernsthafter wurde.
Als ich einmal die Ernsthaftigkeit des Problems erkannt hatte, begann ich mein gegenwärtiges Verhalten erneut zu betrachten und schaute nach innen. Ich erinnerte mich, dass in der Vergangenheit mein Eigensinn auf Eigeninteresse minimal war, weil ich mich finanziell ganz sicher fühlte. Ganz gleich, wie viel andere von mir borgten oder wie viel ich gab, berührte das meinen Lebensstil nicht. Solange meine fundamentalen Interessen nicht berührt wurden, schien mein Eigensinn auf materielle Interessen sehr minimal zu sein, doch das bedeutete nicht, dass er nicht da war.
Als meine fundamentalen Interessen berührt wurden, war das nur ein kleines Korn, das von anderen genommen wurde, doch als meine finanzielle Situation so dramatisch schlechter wurde, konnte ich es kaum ertragen und dieser Eigensinn auf Eigeninteressen trat unter solch harschen Lebensbedingungen hervor. Dies zeigte mir, dass ich mich in dieser Hinsicht nicht gut kultiviert hatte. Kultivierung ist ernsthaft und das Auflösen von Eigensinnen sollte bedingungslos sein. Ganz gleich, wie die Umstände sind, Eigensinne müssen komplett abgelegt werden. Unter allen Umständen ist dies das Gleiche.
Nachdem ich dieses Prinzip „erleuchtet“ hatte, unternahm ich alle Anstrengungen, diesen Eigensinn auf Selbstinteressen zu eliminieren und mitsamt seinen Wurzeln zu beseitigen. Ungeachtet dessen, wo ich war oder was ich tat, in jedem Augenblick, forderte ich von mir, mich von materiellen Interessen nicht bewegen zu lassen. Sobald der Eigensinn in meinen Gedanken auftauchte, warnte ich mich augenblicklich selbst, mich nicht auf diesen Eigensinn einzulassen. Ich hörte nicht auf, aufrichtige Gedanken auszusenden, bis dieser Eigensinn beseitigt war. Gelang es mir, mich zu beruhigen, sendete ich manchmal starke aufrichtige Gedanken aus, um alle von der Anschauung dieses Eigensinns auf Selbstinteressen produzierte Materie zu vernichten und ich hörte damit nicht auf, bis alle bösen Elemente eliminiert waren.
Unter schwierigen Lebenssituationen werden viele meiner Eigensinne zum Vorschein kommen, wie Eigensinn auf Ruhm, Interessen, Lust und Gefühle. Wiederholt erscheinen sie wie eine Krankheit und müssen fundamental beseitigt werden, nur so kann ich durchgehend gereinigt werden. Ich lerne das Fa strikt und regelmäßig und sende aufrichtige Gedanken aus. Wenn ich einmal ohne unreine Gedanken bin, ohne Krankheit, dann kann mein ganzer Körper hell und leicht sein!
