Scheidung ist nicht der Weg, den der Meister für mich eingerichtet hat

Als ich anfing Falun Gong zu praktizieren, verschwanden alle meine Krankheiten. Ich wurde optimistisch, froh und sehr glücklich mit meinem Leben und meiner Arbeit. Mein Ehemann unterstützte mich auch sehr beim Praktizieren von Falun Gong. Nachdem am 20. Juli 1999 die Verfolgung anfing, wurde er sehr ängstlich und war dagegen, dass ich hinausging, um mit anderen Praktizierenden Kontakt aufzunehmen sowie sehr dagegen, dass ich die Tatsachen erklärte. Mein Ehemann ist ein bekannter Wissenschaftler und normalerweise sehr fleißig. Außer meiner Arbeit an meiner Arbeitsstelle und in meinem Haushalt denke ich am meisten daran, die drei Dinge gut zu machen. Ich dachte: „Er hat seine Karriere und ich habe meine Ziele. Wir werden uns nicht stören und können in Frieden leben.“ Aber ein Kultivierungsweg ist nicht immer einfach und ich stieß auf wiederholte Störungen in meinem Familienleben.

Die erste Störung
Nachdem das Verbrechen des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden durch die KPCh bekannt gemacht wurde, bemühte ich mich noch mehr, die Tatsachen zu erklären und versuchte meine Hausarbeit zu verringern. Jedesmal, wenn mein Mann von einer Geschäftsreise zurückkam, war ich nicht glücklich, weil ich in meiner Bewegungsfreiheit während seiner Anwesenheit etwas eingeschränkt war. Einmal fand ich durch Zufall heraus, dass er einige unanständige Bilder auf seinem PC hatte, die er aus dem Internet heruntergeladen hatte. Als ich ihn damit konfrontierte, drehte er sich um und warf mir vor, mich nicht um familiäre Wärme zu kümmern. Am Ende schlug er sogar vor, wir sollten uns scheiden lassen. Ich dachte er wäre eindeutig im Unrecht und dennoch schlug er mir vor sich scheiden zu lassen! Welche Art von Moral haben wir in der Gesellschaft hinterlassen?!

Nach den Anforderungen des Dafa sollte ich als Praktizierende nicht mit den gewöhnlichen Menschen herumstreiten und Nachsicht üben, aber ich spürte, ich konnte mein Gesicht nicht verlieren und um meine Würde zu schützen, wollte ich mit ihm nicht freiwillig Frieden schließen. Auf der anderen Seite konnte ich meinen Gefühlen nicht freien Lauf lassen. Ich dachte: „Seit 30 Jahren habe ich meine eigene Karriere für sein Wohl und das unseres Sohns geopfert und meine ganze Kraft und mein Herz für unsere Familie hergegeben. Wie konnte er so herzlos sein?“ Ich war sehr traurig und untröstlich, aber gleichzeitig sehr verärgert. Ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen, sondern wälzte mich herum und quälte mich. Schließlich entschied ich mich dazu in die Scheidung einzuwilligen, wenn er es so wollte. Ich würde ihm gegenüber nicht nachgeben.

Der Meister sagte:
„Manche Ehepaare haben fast bis zur Scheidung gekämpft, weil sich einer von ihnen kultiviert.“ (Lektion 4, Zhuan Falun). Aber der Meister sagte nicht, wir könnten uns scheiden lassen, sondern dass wir nachsichtig sein und nicht wie die gewöhnlichen Menschen handeln sollten, wenn uns andere schlecht behandeln. Wir sollten uns nicht an den Prinzipien der gewöhnlichen Menschen, sondern an höheren Prinzipien messen, weil es dabei auch um die Umwandlung von Karma geht.

Ich verstand die Fa-Prinzipien, aber es war ziemlich schwierig sie in die Tat umzusetzen. Ich las immer wieder das Kapitel „Gewinn und Verlust“ und „Umwandlung des Karmas“ in Lektion 4 in Zhuan Falun und wiederholte „Aufrichtige Kultivierung“. Als ich las, wurde mein Herz tief berührt und ich schämte mich sehr. Ich sagte zum Meister, dass ich nicht an all dem dreckigen Zeug in mir festhalten wollte und bat ihn mir zu helfen. Ich war entschlossen mich zu benehmen und mich dem Fa entsprechend zu kultivieren. Schließlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und sagte zu meinem Mann: „Vielleicht habe ich mich nicht gut genug verhalten. Ich habe mich zu sehr auf das, was ich wollte konzentriert und deine Gefühle ignoriert.“ Das führte zum Konflikt .

Die zweite Störung
Aufgrund meiner Eigensinne und der Tatsache, dass ich beim Erklären der Tatsachen im Herzen nicht rein genug war, wurde ich verhaftet und zum örtlichen Polizeirevier gebracht. Die Polizei wollte mich in Untersuchungshaft setzen. Unter dem Schutz und auf den Hinweis des Meisters ließ ich meine Angst los und mit Hilfe der ständigen aufrichtigen Gedanken der Mitpraktizierenden ließ mich die Polizei wieder gehen.

Als ich nach Hause kam, machte mir meine Familie vor meinem Mann Vorwürfe und sagte, ich würde seiner Karriere und der Zukunft unseres Sohnes schaden. Mein Mann machte mit und sagte zu mir sarkastisch: „Du kannst dem Tod wirklich ruhig ins Gesicht sehen oder nicht? Willst du eine Heilige sein?“ Ich sagte zu ihm: „Du bist ein ausgebildeter Wissenschaftler. Mitglieder deiner Familie starben durch die Verfolgung während der Kulturrevolution. Heute verfolgt die KPCh unbarmherzig so viele Falun Gong-Praktizierende. Was haben wir falsch gemacht, wenn wir die Gerechtigkeit hochhalten und die Verfolgung aufdecken?“ Zu meiner Überraschung wurde er wütend und schlug auf den Tisch. Er sprach auch unhöflich über den Meister.

Ich spürte, dass ich nichts falsch gemacht hatte, aber hier gab es eine andere Störung.

Der Meister sagte uns, dass wir bei Konflikten immer nach innen schauen müssen, ob wir im Unrecht sind. Ich wurde ruhig und schaute nach Lücken in mir selbst. Ich fand heraus, dass ich die Einstellung hatte, eine Art Heldin der gewöhnlichen Menschen zu sein. Mein Vater machte Untergrundarbeit für die KPCh. In Folge der sogenannten „Wahrheit“, vernachlässigte er vollkommen sein eigenes Leben und seine eigene Sicherheit (er ist aber jetzt aufgewacht.) Ich bewunderte wirklich seinen Wagemut und seine furchtlose Rechtschaffenheit.

Dieses Gefühl passt zur Mentalität der gewöhnlichen Menschen. Als vom Dafa erschaffene Schülerin ist es nicht falsch, auf einer bestimmten Ebene aus der Sicht des Fa, Leben und Tod loszulassen, aber dies bedeutet nicht, dass wir die Arrangements der alten Mächte akzeptieren sollen und noch weniger, die bis zu unserem Tode führende Verfolgung. Entsprechend den Fa-Prinzipien auf einer noch höheren Ebene in der Zeit der Fa-Berichtigung, erfüllen Dafa-Schüler die Aufgabe der Errettung von Lebewesen.

Eingesperrt zu werden oder den „Tod eines Märtyrers zu sterben“ sind die Wege, die nicht vom Meister, sondern von den alten Mächten für uns arrangiert wurden. Wir sind hier, um dem Meister bei der Errettung von Lebewesen zu helfen und unser vorgeschichtliches Gelöbnis einzulösen. Deshalb müssen wir unser Verständnis über das der gewöhnlichen Menschen erhöhen, sowie das Fa vom Fa her verstehen und unser Verhalten am Fa messen.

Ich fand jedoch einen weiteren Eigensinn. Ich sprach immer von der Errettung der Menschen, aber tief in meinem Herzen waren mir meine Vollendung und meine Kultivierung am wichtigsten und ich stellte sie über meine Familie. Obwohl ich dachte, ich würde mich nicht gut kultivieren und könnte meine Familienmitglieder nicht erretten, konnte ich noch nicht darüber hinwegkommen, dass ich meine Selbstsucht nicht aufgegeben hatte. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass es stimmte, dass ich nicht viel an andere dachte.

Zuhause sagte ich oft Dinge, die andere verletzten und ich gab damit an, dass ich anderen überlegen war. Ich dachte, dass mein Mann trotz all seines Wissens nur ein gewöhnlicher Mensch war und dass das, was er wusste, weit entfernt war von dem, was ich im Fa gelernt habe. Ich erwies ihm und seinen Leistungen nicht den gebührenden Respekt und hielt an einer starken kämpferischen Einstellung fest. Wann immer ich mit bestimmten Vorstellungen nicht übereinstimmte, zeigte ich oft, dass sie nicht einmal einen kurzen Blick wert waren und lehnte sie vollkommen ab. Ich war auch neidisch, hatte eine Angebermentalität und handelte nicht so, wie es der Meister uns sagte:

„Wenn du immer barmherzig und freundlich zu anderen bist, wenn du bei deinem Handeln immer an andere denkst und wenn du Probleme mit anderen hast, solltest du zuerst daran denken, ob sie es annehmen können oder ob es sie verletzt; dann wirst du keine Probleme haben. Deshalb solltest du dich bei deiner Kultivierung mit hohem Maßstab, mit noch höherem Maßstab messen.“ (Lektion 4, Zhuan Falun)

„Denke bei deinen Handlungen immer an andere.“ Dieser einfache Satz widerspiegelt den edlen Teil eines selbstlosen, erleuchteten Wesens. Es ist die höchste Anforderung an uns Kultivierende. Dafür müssen wir unsere menschlichen Eigensinne in unserer Kultivierung nach und nach loslassen.

Außerdem wollte mein Mann, dass ich meine Absicht erklärte. Entweder musste ich aufhören hinauszugehen und die Tatsachen zu erklären oder wir würden uns scheiden lassen. Ich gab dieser Drohung nicht nach. Ich konnte meinem Mann kein Versprechen geben, das gegen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gerichtet war und tat es auch nicht. Ich sagte ihm nur: „Ich werde für diese Familie verantwortlich sein.“ Gleichzeitig dachte ich bei mir: „Lehne jedes Arrangement der alten Mächte ab. Die Fa-Bestätigung und die Erklärung der Tatsachen durch die Dafa-Schüler sind die aufrichtigsten und heiligsten Aufgaben im Universum. Ich sollte nicht verfolgt und meine Familie nicht darin ´verwickelt´ werden. Ich sollte mich nicht scheiden lassen, sondern normale familiäre Verhältnisse bewahren können.“

Bevor ich zu diesem Verständnis kam, dachte ich natürlich schon an Scheidung. Aber schließlich lehnte ich die Möglichkeit der Scheidung ab, weil dadurch eine negative Wirkung für Dafa verursacht wird.
Außerdem hätte ich ohne familiäres Umfeld viele Schwierigkeiten bei der Fa-Bestätigung zu erwarten und mein Mann würde vielleicht dazu neigen, Dafa-Praktizierenden schlechtes anzutun. Deshalb entschloss ich mich, einen starken Willen zu bewahren und große Nachsicht zu zeigen. Um Dafa zu bestätigen schaute ich weiter nach innen und erduldete Erniedrigungen. Wann immer es in der Familie Konflikte gab, sagte ich mir oft: „Ertrage Erniedrigungen; sie sind schwer zu ertragen, aber du kannst sie ertragen.“
Mein Mann zwang mich nicht mehr einen Standpunkt einzunehmen und unser Leben kehrte zur Normalität zurück.

Die dritte Störung
Ich machte weiterhin die drei Dinge gut, aber erzählte ihm nicht davon, was ich tat. Dabei fühlte ich mich etwas unwohl und ich war besorgt, er könnte sich vielleicht wieder scheiden lassen wollen, vor allem wenn er herausfand, was ich tat. Deshalb dachte ich an unser Vermögen. Weil ich diesen lieblosen Gedanken hatte, schlug meine älter Schwester vor, ich sollte Geld in ihrem Namen anlegen, so dass ich zumindest mein eigenes Gehalt retten konnte. Die meisten gewöhnlichen Menschen würden es wahrscheinlich so machen.

Eines Tages stellt mein Mann klar, er würde unsere Pläne ändern und kein größeres Haus kaufen. Er sagte. „Wir könnten eine Wohnung kaufen, die mir mein Arbeitgeber anbietet. Es ist ein gutes Geschäft. Wenn wir uns nicht scheiden lassen, können wir uns eine größere aussuchen, andernfalls nur eine kleinere. Ich habe schon einen Vertrag unterschrieben und eine Anzahlung geleistet.“ Als ich das hörte, konnte ich nicht anders als mich zu ärgern: Wieso konnte er sein Wort nicht halten und so unglaubwürdig sein? Seine Moral hatte sich so sehr zum schlechten verändert!

Als ich ruhiger wurde und das Fa las, erkannte ich, dass ich das Problem verursacht hatte und dass es eine Verkörperung meiner Gedanken in diesem Raum war. Ich sollte meine Eigensinne loslassen, vor allem meine persönliche Geld- und Profitgier. Sich scheiden zu lassen oder nicht ist nicht die wichtigste Überlegung; der springende Punkt ist, wie ich meinen Weg gehe und dem folge, was der Meister für mich arrangiert hat und wie ich mich als Kultivierender in einer ehrlichen Einstellung gegenüber dem Fa verhalte. Wie sonst zeige ich, dass ich mich die vergangenen zehn Jahre kultiviert habe?

Es funktionierte. Einen Tag später nahm mein Mann seinen Vorschlag zurück und verfolgte wieder unsere ursprünglichen Pläne.

Die vierte Störung
Vor den olympischen Spielen verstärkte das Böse die Verfolgung von Falun Gong und die örtliche Polizei rief meinen Mann immer wieder an um ihn zu fragen, ob ich zuhause wäre, und setzte ihn unter Druck. Mein Mann wurde nervös und ängstlich. Er schrie mich an: „Wegen dir kann ich nicht in Frieden arbeiten und mein Forschungsprojekt wurde gefährdet. Wir sollten uns scheiden lassen!“ Ich fragte ihn, was ich denn täte, was der Familie wirklich geschadet hätte. Er wusste nicht was er sagen sollte.

Ich kontrollierte mich und sagte nichts. Ich dachte es mache keinen Sinn noch etwas zu sagen. Ich saß in meinem Zimmer vor meinem Schreibtisch und schaute lange das Bild des Meistes an. Musste ich wirklich den Weg der Scheidung einschlagen? Wenn ja, dann soll es eben so sein. Ich beruhigte mich, ging zu meinem Mann und sagte: „In Ordnung, um deiner Arbeit willen kann ich umziehen, aber ich brauche eine Woche um mich darauf vorzubereiten.“

Ich ging zum Haus eines Mitpraktizierenden. Auf dem Weg dorthin dachte ich: „Tatsächlich stand er seit so vielen Jahren, als die Verfolgung begann, unter solchem Druck. Er ist ängstlich und lebt jeden Tag in der Furcht vor möglichem Unglück. Wenn er durch unsere Trennung von all dem befreit werden könnte, dann werde ich mich für ihn glücklich fühlen. Ich habe einen festen Glauben, das Fa in meinem Herzen und den Meister, der meine Hand hält und auf dem Weg zur Gottheit führt, so dass ich alle Störungen ertragen kann. Aber er und alle, die das Fa nicht erhalten haben, sind zu bemitleiden.“

In diesem Augenblick fühlte ich bei mir selbst keinen Schmerz, keinen Ärger und keinen Kummer, sondern empfand nur Mitleid für ihn.

Ich danke dir, Meister! Schließlich hatte ich angefangen an andere zu denken und die Gefühle loszulassen. Ich erinnere mich noch daran, welch niedriges Verständnis ich am Anfang der Kultivierung davon hatte, menschliche Gefühle loszulassen: Wenn ich keine Gefühle für ihn hätte, könnte ich mir nicht vorstellen, auch nur einen Tag länger zusammen zu leben. Es wäre unmöglich. Jetzt verstand ich wirklich, dass wir nur dann unsere Gefühle loslassen können, wenn wir barmherzig sind.

Barmherzigkeit ist so großmütig und schön. Es ist so ein freier und uneingeschränkter Bereich. In der Vergangenheit war ich immer so wie der Meister sagte:
„Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeit.“ (Aus Essentielles I, Ebenen der Gesinnung). Aber jetzt spürte ich, dass ich anfing es zu verstehen. „Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.“ (Essentielles I, Ebenen der Gesinnung).

Am nächsten Tag schrieb ich ihm eine Nachricht und legte sie zusammen mit den Lektionen des Meisters auf seinen Schreibtisch. Ich bat ihn eine passende Scheidungseinwilligung zu schreiben und sagte ihm, dass es nun Zeit wäre, während ich früher ängstlich war, wenn ich ihn bat Meisters Fa zu lesen. Ich sagte ihm, dass es nicht wichtig wäre, ob wir uns scheiden lassen oder nicht; wichtig war nur, dass er Dafa nicht zurückweist.

Einige Tage vergingen und ich kümmerte mich um ihn wie gewöhnlich. Bis heute hat er nie wieder etwas von Scheidung erwähnt. Allmählich fing er wieder an, mich mit meinem Kosenamen anzureden und wenn er auf Geschäftsreise ist, ruft er mich fast jeden Tag an.

Ich werde mein Versprechen bestätigen, für diese Familie verantwortlich zu sein. Ich werde für ihn und für sie verantwortlich sein und dafür, dass sie in der Zukunft das Fa erhalten. Mein Mann sagte, er werde aus der KPCh austreten.

Lernt das Fa gut und kultiviert euch gut. Nur dann können wir unsere Familien wirklich begünstigen. Scheidung ist nicht der Weg, den der Meister für mich eingerichtet hat.

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