10.03.2010
Genf (apn) Der seit mehr als einem Jahr vermisste chinesische Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng ist nach Angaben des UN-Sonderermittlers für Folter schwer misshandelt worden. Er habe die Regierung in Peking mehrfach vergeblich um Informationen über Gaos Aufenthaltsort gebeten und sei sehr besorgt, sagte Manfred Nowak am Mittwoch in Genf. Der österreichische Jurist traf mit Gao im November 2005 während eines Besuchs in China zusammen.
Sie seien damals beide von Sicherheitsleuten drangsaliert worden, erklärte er in Genf. Gao habe unter sehr starkem Druck gestanden und sei bereits mehrfach festgenommen worden. „Nach meinen Informationen wurde er schwer gefoltert.“ Der Menschenrechtler hat unter anderem Uiguren und Mitglieder der verbotenen Meditationsgemeinschaft Falun Gong vertreten.
Im Sommer werde er hoffentlich zum ersten Mal nach Kuba reisen, erklärte Nowak weiter. Zurzeit verhandele er mit der Regierung über einen Termin. Das Außenministerium in Havanna hat vergangene Woche erklärt, ein Besuch Nowaks sei mit Bedingungen verbunden. Der UN-Sonderermittler bemüht sich bereits seit 2005 um einen Aufenthalt in Kuba. (AP)