In der letzten Zeit meiner Kultivierung hatte ich, besonders bei der Erklärung der Wahrheit und Errettung von Lebewesen, viele Lücken. Heute weiß ich wirklich, wie oberflächlich und egoistisch mein Denken war und ich verstehe die tiefere Bedeutung des Fa in dieser Zeitspanne.
Wenn ich die Wahrheit [über Falun Gong und die unrechte Verfolgung] erklärte, folgte ich immer meiner alten Art zu leben, zu denken und Probleme zu lösen. Ich folgte nicht wirklich dem Dafa und dem Standard des Meisters. Manchmal wusste ich in meinem Herzen, dass ich die Wahrheit erklären sollte, doch ich war nicht in der Lage, meinen Mund zu öffnen. Wenn ich dann doch eine kleine Diskussion einleitete, vergaß ich die Wahrheit zu erklären. Oder ich begann über Themen der gewöhnlichen Menschen zu sprechen, zwar in der Absicht, dann auf die Erklärung der Wahrheit überzuleiten, aber ich verpasste manchmal die Gelegenheit dazu. Ehrlich gesagt, meine aufrichtigen Gedanken wurden von meinen alten Gewohnheiten und von Angst ergriffen und ich spürte nicht die Dringlichkeit und die Barmherzigkeit zur Errettung von Lebewesen.
Immer überlegte ich mir, wie ich die Wahrheit am besten erklären könnte; eine Weise, die für mich Sinn machte, war aber nicht auf einer Linie mit dem, was Menschen benötigten. Daher akzeptierten manchmal Menschen meine Erklärungen über Wahrheit und manchmal nicht. Selbst bei so einer aufrichtigen Arbeit, wie die Wahrheit zu erklären, konnte ich nicht aus meiner egoistischen Mentalität heraustreten. Ich hätte die einzelnen Situationen eines jeden erkennen und meine Herangehensweise dementsprechend anpassen sollen. Ich hätte sehen müssen, dass jeder Mensch ein unterschiedliches Verständnis haben mag und daher beim Akzeptieren der Wahrheit auch seine eigene Art von Blockaden haben kann.
Nur durch wirkliches Verständnis für die Perspektiven anderer und mit einem Herz voller Barmherzigkeit, hätte ich die erfundenen Lügen des Bösen durchbrechen können und den Menschen helfen können, ihre Angst loszulassen, so dass sie die Wahrheit erfahren und errettet werden. Aber immer wieder bin ich in geistiger Auseinandersetzung, ob ich den Mund aufmachen soll, um etwas zu sagen oder nicht, was jedoch so weit vom Standard eines Praktizierenden entfernt ist.
Starke Gefühle, besonders Angst während der Kultivierung, scheinen ein großes Hindernis darzustellen. Das Bemühen, sie hinter mir zu lassen, scheint endlos und sie tauchen immer und immer wieder in mir auf. Gefühle sind nur materielle Substanzen in dieser oberflächlichen Dimension (innerhalb der drei Weltkreise) und sind keine wirklichen Qualitäten eines Menschen und seines Haupturgeistes. Heute haben wir eine Gelegenheit, durch Kultivierung zu unserem Wahren Selbst zurückzukehren. Wir müssen aus dieser Schale ausbrechen, die uns daran hindert, uns mit unserer ursprünglichen Natur zu verbinden. Wie kommt es, dass es immer noch Zeiten gibt, in denen wir uns nicht von unseren Gefühlen loslösen können?
Der kritische Punkt ist, dass wir von uns selbst nicht verlangen, entsprechend dem Standard des Fa zu leben. Eine egoistische Perspektive ist zu unserer Gewohnheit geworden; immer wenn wir arbeiten oder versuchen, ein Problem zu lösen, werden wir ganz leicht von den Gefühlen und der Logik der gewöhnlichen Menschen verwirrt. Unsere Sentimentalität hätte vollständig beseitigt sein können, doch durch diese Gewohnheit und Denkweise wurden sie bewahrt. Daher muss unsere egoistische Mentalität in die Verständnisweise eines göttlichen Wesens umgewandelt werden, damit sie dann eliminiert werden kann.
Angst ist verwurzelt im Egoismus und ist damit eine Reflektion unseres Eigensinns des Ego. Egoismus ist der grundlegende Charakter des alten Universums; gäbe es keinen Egoismus, gäbe es auch keine Angst. Während meiner Kultivierung erkannte ich, dass die Mentalität alltäglicher Menschen die Mentalität von Egoismus ist und hilft, Angst aufrecht zu erhalten. Nur durch die Eliminierung dieser Art von Perspektive kann Angst vollständig beseitigt werden.
