Falun Dafa Informationszentrum: Menschenrechtstribunal in Kanada: Chinesischer Verein diskriminiert Falun Gong

[18.05.2011]

Berlin /New York (FDI) – Entgegen den Bemühungen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), die Verfolgung von Falun Gong über Chinas Grenzen hinaus auszuweiten, urteilte das Menschenrechtstribunal in Ontario am 27. April 2011, dass eine örtliche chinesische Vereinigung eine ältere Falun Gong-Praktizierende diskriminiert hat, als sie ihr die Mitgliedschaft entzog und erniedrigende Etikettierungen in Bezug auf ihren Glauben äußerte.

„Ich schließe daraus, dass die Beklagten gegen den [Rechts-] Kodex verstoßen und die Klägerin aufgrund ihres Glaubens diskriminiert haben“ schrieb die stellvertretende Vorsitzende des Gerichts, Michelle Flaherty, in dem Urteil. „Das Gericht verurteilt die beklagte Vereinigung dazu, der Klägerin die Summe von 15.000 $ zu zahlen, als Ausgleich für Schäden, die ihr infolge der Verletzung ihrer Rechte entstanden sind.“

Im Jahr 2001 hatte die Ottawa Chinese Seniors Association (Vereinigung chinesischer Senioren in Ottawa) die Mitgliedschaft der kanadischen Staatsangehörigen, Frau Huang Daiming, widerrufen. Damals gaben mehrere Verbandsfunktionäre an, der Grund dafür sei, dass sie Falun Gong praktiziert. Als Frau Huang versuchte, die Verantwortlichen wegen ihres Ausschlusses zu kontaktieren, äußerten sie abfällige Begriffe, die sich auf Falun Gong bezogen, einschließlich der Etikettierung „böser Kult“, die sich zu einem typischen Propaganda-Schlagwort der Kommunistischen Partei Chinas entwickelt hatte. Das Tribunal entschied, dass eine derartige Etikettierung an sich schon eine Verletzung der Rechte darstelle.

„Ich stelle fest, dass dieser Kommentar [„böser Kult“] eine Diskriminierung im Sinne des Kodex [des Gesetzes] darstellt“, schrieb Flaherty in der Entscheidung. „Der Kommentar bewirkte eine Erniedrigung der Klägerin und eine Verletzung ihre Würde aufgrund ihres Glaubens.“

Diskriminierung und das Erzeugen von Hass gegen Falun Gong-Praktizierende ist eine zentrale Strategie der KP Chinas in ihrem Bemühen die traditionelle chinesische Disziplin auszulöschen. Innerhalb Chinas ist Diskriminierung allgegenwärtig, auch in Bildung und Beschäftigungsverhältnissen. Außerhalb Chinas wird von der KPCh regelmäßig direkter oder indirekter Druck auf chinesische Unternehmen, prominente Persönlichkeiten, Vereine und Institutionen in Übersee ausgeübt, damit sie gegen Falun Gong-Praktizierende vorgehen.

Das Verfahren in Ontario brachte neben dem Entzug der Mitgliedschaft auch andere Beispiele erniedrigenden Verhaltens durch den chinesischen Verein gegenüber Falun Gong ans Licht. Insbesondere wurde bei einer Feier zum chinesischen Neujahr im Februar 2002 Anti-Falun Gong-Propaganda gezeigt. Und ein Zeuge berichtete, er habe zufällig gehört wie ein Vertreter des chinesischen Konsulats ein Vereinsmitglied aufforderte, Falun Gong-Praktizierende von den Vereinsaktivitäten auszuschließen, wobei die direkte Einflussnahme der chinesischen Regierung nicht nachgewiesen werden konnte.

„Dieses Urteil ist nicht nur ein Sieg für Frau Huang, es ist ein wichtiger Schritt, der Unterdrückung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas und ihren Hassreden aktiv entgegenzutreten, die seit über einem Jahrzehnt Gewalt und Feindseligkeit gegen Falun Gong-Praktizierende angeheizt haben,“ erklärt Levi Browde, Sprecher des Falun Dafa-Informationszentrums in New York.

„Wir hoffen, dass dieses Urteil eine Hebelwirkung entfaltet, damit Mitglieder der chinesischen Gemeinschaften in Kanada und anderswo dem Druck der KPCh widerstehen können, ihre Landsleute, die Falun Gong praktizieren, zu diskriminieren.“

Wenn die Opfer von Diskriminierung und Diffamierung außerhalb Chinas vor Gericht gegangen sind, haben die Gerichte in den letzten Jahren wiederholt entschieden, dass die angefochtene Behandlung tatsächlich die Grundrechte der Falun Gong-Praktizierenden verletzt hat. Im August 2010 hat das amerikanische Justizministerium bestätigt, dass ein chinesisches Restaurant in Flushing unangemessen gehandelt hat, als es sich weigerte, Falun Gong-Praktizierende im Jahr 2008 zu bedienen. Darüber hinaus wurde das Restaurant aufgefordert, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um diese Diskriminierung in Zukunft zu verhindern (Nachricht/engl.). Im Februar 2004 befand der Oberste Gerichtshof in Ontario den stellvertretenden chinesischen Generalkonsul in Toronto der Verleumdung schuldig, als er einen Falun Gong-Praktizierenden in einer lokalen Zeitung als Mitglied eines „bösen Kultes“ bezeichnete (Nachricht/engl.).

Seit 1999 führt die Kommunistische Partei Chinas eine groß angelegte, brutale Verfolgungskampagne durch, um Falun Gong – eine traditionelle chinesische spirituelle Qigong Praxis, die in China noch immer Dutzende Millionen Anhänger hat – auszumerzen. Hunderttausende von Chinesen, die Falun Gong praktizieren, befinden sich in Gefangenschaft und stellen damit die größte Gruppe von Gewissensgefangenen in China dar (Artikel/engl. http://www.faluninfo.net/article/1036/). Die Vereinten Nationen, Amnesty International, chinesische Menschenrechtsanwälte und westlichen Medien haben Folter an und Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden durch die Hände chinesischer Beamter, dokumentiert (Bericht/engl.).

Die Klägerin und ihr Anwalt stehen auf Anfrage für Interviews zur Verfügung. Eine Kopie des Urteils ist ebenfalls erhältlich.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.432 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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