pressetext.at: Taiwan kritisiert Chinas SARS Politik

Taipeh/Genf (pte, 11. Juni 2003 17:05) – Taiwan steht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO http://www.who.org immer noch auf der schwarzen Liste als SARS gefährdetes Land. Die WHO hatte sich geweigert die Reisewarnung für den Inselstaat aufzuheben. Die Regierung in Taipeh sieht nach Angaben der Singapore Straits Times http://straitstimes.asia1.com.sg dahinter eindeutig eine Offensive aus Peking.

Auf der Insel Taiwan gibt es nach Angaben der südostasiatischen Medien einen deutlichen Rückgang von SARS-Neuerkrankungen. Daher haben offizielle Stellen auch versucht die WHO-Reisewarnung für die Insel aufzuheben. Die WHO hingegen sieht keinen Grund für eine Änderung der Situation und teilte dies dem taiwanesischen Gesundheitsministerium auch mit. Für die Taiwanesen ist die Situation unverständlich, da von offizieller Seite eine Reisewarnung nach Hongkong aufgehoben wurde. „Es ist nicht einzusehen, warum es keine Warnung gegen die Einreise nach Hongkong gibt, und Taiwan immer noch auf der Liste der gefährlichen Länder steht“, so Chi Hsueh-yu, Sprecherin des taiwanesischen Gesundheitsministeriums. Die Situation in Taiwan sei keinesfalls anders als in Hongkong, meinte das Ministerium. Seit 23. Mai ist die Reisewarnung nach Hongkong seitens der WHO aufgehoben.

Seitens der WHO gibt es aber noch keinen Kommentar über die Entscheidung aus Genf. Diese könne erst später erfolgen, da die Zeitverschiebung dies nicht anders zulasse, mutmaßt die Singapore Straits Times. Möglicherweise reagierte die WHO auf das Auftreten von neun neuen SARS-Fällen im Yangming-Krankenhaus in Taipeh. Offizielle Seiten gehen davon aus, dass die meisten SARS-Patienten in Taiwan in Krankenhäusern mit dem gefährlichen Virus angesteckt wurden. Heute, Mittwoch, wurde ein weiterer SARS-Fall bekanntgegeben. Die Bilanz auf der Insel beläuft sich damit auf 687 Fälle und 81 Todesfälle. Allerdings argumentiert das Gesundheitsministerium in Taipeh damit, seit 14 Tagen keinen Todesfall mehr zu beklagen. Die Warnungen werden daher von China gesteuert, sind die Taiwanesen sicher. Seit der Trennung der beiden chinesischen Staaten 1949 kommt es immer wieder zu heftigen Rivalitäten zwischen den Ländern.

Die WHO hat indessen eine globale SARS-Konferenz in Kuala Lumpur/Malaysia einberufen. Am 17. und 18. Juni sollen internationale Experten über die gefährliche Erkrankung konferieren und Lösungsvorschläge für die Verhinderung der weiteren Ausbreitung der Krankheit erarbeiten. Mehr als 400 Wissenschaftler haben sich bereits angemeldet. (pte-special SARS)

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