Erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert

In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurden nach Aufzeichnungen von Minghui 3.291 Falun-Dafa-Praktizierende als verhaftet gemeldet. Hinzu kommen 6.179 Fälle, in denen Praktizierende wegen ihres Glaubens schikaniert wurden. Die Dunkelziffer dürfte allerdings erheblich höher liegen. Aufgrund der Zensur ist es schwierig, Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa zu erhalten. Schon seit 1999 wird diese alte chinesische Meditationslehre von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt.

Von den insgesamt 9.470 verfolgten Praktizierenden wurden in 1.384 Fällen die Wohnungen durchsucht. Von 152 Praktizierenden wurde Bargeld in Höhe von insgesamt 1.942.553 Yuan (rund 254.000 Euro) und 20.000 US-Dollar (rund 17.000 Euro) beschlagnahmt. Dies entspricht durchschnittlich etwa 18.600 Euro pro Person.

Die Behörden zogen von weiteren 113 Praktizierenden die Rente ein – oft mit der Ausrede, dass ihr Anspruch erloschen sei, weil sie wegen ihres Glaubens in Haft waren. Im chinesischen Arbeitsgesetz gibt es hingegen keine solche Bestimmung. Einer Praktizierenden aus Yunnan wurden 32 Dienstjahre aberkannt. Sie erhält keine Rente mehr und ist auf die spärliche Arbeitslosenunterstützung angewiesen, um über die Runden zu kommen.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befanden sich noch 2.042 der in der ersten Jahreshälfte festgenommenen Praktizierenden in Haft. Weitere 78 sahen sich gezwungen, von zuhause wegzuziehen und unterzutauchten, um einer weiteren Verfolgung und Verhaftung zu entgehen.

Die 9.470 verfolgten Praktizierenden stammen aus 264 Städten in 30 Provinzen. Die fünf Provinzen mit den meisten Fällen sind Hebei (1.556), Shandong (1.293), Heilongjiang (998), Liaoning (795) und Sichuang (767). 15 weitere Regionen verzeichnen dreistellige Fallzahlen zwischen 129 und 718. Sieben weitere Provinzen wiesen zweistellige Zahlen auf. Drei Provinzen bewegten sich im einstelligen Bereich.

Das Alter von 347 der verhafteten und 425 der schikanierten Praktizierenden, die in der ersten Jahreshälfte 2021 gemeldet wurden, betrug 65 Jahre oder mehr. Der älteste Praktizierende war 94 Jahre alt.

Abgesehen von den älteren Praktizierenden wurde ein 12-jähriges Mädchen, das an Epilepsie leidet, zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter mütterlicherseits um 2 Uhr morgens verhaftet. Das Mädchen wohnt jetzt bei der Großmutter väterlicherseits (bei ihrer anderen Großmutter) und versucht, das Trauma aus dieser Nacht zu verarbeiten.

Bei einer 46-jährigen Praktizierenden verschlechterte sich nach ihrer Verhaftung im April eine Vorerkrankung. Als ihr Anwalt sie im Juni besuchte, konnte sie nicht mehr allein gehen und musste von Gefangenen getragen werden. Sie war gezwungen, sich einige Male in ihrer Hose zu erleichtern. Außerdem leidet sie an einem Engegefühl in der Brust und Schmerzen am ganzen Körper – auch Kopf und Augen sind betroffen. Ihre Hände sind deformiert und sie ist abgemagert.

Eine Welle von Schikanen

Unter den 3.291 gemeldeten Verhaftungen sind auch 660 Fälle, die im Jahr 2020 stattfanden; 2.631 Fälle ereigneten sich im Jahr 2021. Die 6.179 Fälle der Belästigung verteilen sich auf sieben Fälle im Jahr 2016, 1.122 im Jahr 2020 und 5.050 im Jahr 2021.

Durch die nachträglich gemeldeten Fälle aus dem Jahr 2020 stieg die Anzahl der betroffenen Praktizierenden im vergangenen Jahr von 15.235 auf 17.017; 7.319 Verhaftungen und 9.698 Belästigungen. Im Vergleich zu den 3.213 Verhaftungen und 3.054 Schikanen, die nach den neuen Angaben in der ersten Jahreshälfte 2020 bestätigt wurden, gab es einen leichten Rückgang im ersten Halbjahr 2021 mit 2.631 Festnahmen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Belästigungen auf 5.050. Das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Belästigungen in den Monaten April (1.561) und Mai (1.447) waren fast doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres – ein Ergebnis der Fortsetzung der „Null-Fälle-Kampagne“. Diese Aktion wurde aus dem vergangenen Jahr weitergeführt. Zudem wurden Praktizierende an den „sensiblen Tage“ rund um den 25. April sowie zum 13. Mai verstärkt verfolgt, damit die Praktizierenden nicht mit anderen Menschen über die Verfolgung sprechen konnten. Diese beiden Daten kennzeichnen den Jahrestag von 10.000 Praktizierenden, die 1999 vor dem Nationalen Petitionsbüro in Peking für ihren Glauben appellierten (25. April) sowie den Jahrestag der Einführung von Falun Dafa in die Öffentlichkeit (13. Mai). Die Kampagne zur „Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität“ vor dem 100. Jahrestag der KPCh war ein weiterer Grund für die zunehmenden Belästigungen der Praktizierenden.

Vergleicht man die verfügbaren Daten der Verhaftungen und Schikanen der vergangenen drei Jahre, so wurden in den Monaten April und Juli immer die meisten Verfolgungsfälle gemeldet. Auffallend waren die Steigerungen der Verfolgungen im November und Dezember 2020. Ähnliche Höchstwerte wurden auch im Hinblick auf die verurteilten Praktizierenden der vergangenen zwei Monate gemeldet, wozu wahrscheinlich auch die „Null-Fälle-Kampagne“ beigetragen hat. Unklar ist, ob die Behörden bestimmte Quoten für Verhaftungen erfüllen mussten, die zum Anstieg der Fälle in Richtung Jahresende geführt haben könnten.

Auch in den Vorjahren hatte das kommunistische Regime bereits Verfolgungskampagnen durchgeführt. So gab es 2017 die „An die Tür klopfen“-Schikanen und die sogenannte „Kampagne zur Bandenbekämpfung“ 2018, bei denen die Behörden die Praktizierenden gezielt verschleppten. Die aktuelle „Null-Fälle-Kampagne“ ist jedoch die intensivste und tiefgreifendste Kampagne. Behördenvertreter suchen alle Praktizierenden (und einige Angehörigen) auf, die auf der schwarzen Liste der Regierung stehen. Sie setzen sie unter Druck, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben.

Quelle Minghui.

Ganzer Bericht: https://de.minghui.org/html/articles/2021/7/27/154794.html

Chinesische Version
https://www.minghui.org/mh/articles/2021/7/10/9470名法轮功学员上半年遭绑架骚扰-427986.html

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