Nach den von Minghui.org gesammelten Informationen wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2023 insgesamt 3.133 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder belästigt wurden.
In der Stadt Wuhan, Provinz Hubei starb eine 64-jährige Frau sechs Tage nach ihrer Verhaftung. Die Polizei zensierte die Informationen über ihren Tod streng und beaufsichtigte auch ihre Totenwache zu Hause ganz genau. Die Frau eines anderen Praktizierenden, die seit sechs Jahren bettlägerig war, erschrak so sehr, als die Polizei ihre Wohnung durchsuchte, dass sie zehn Tage später starb.
Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine spirituelle Disziplin, die seit 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt wird. Unzählige Praktizierende wurden schikaniert, verhaftet, verurteilt oder gefoltert, weil sie für ihren Glauben eintraten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Verfolgungsfälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden; es sind auch nicht alle Informationen ohne Weiteres verfügbar.
Von den 1.752 neu gemeldeten Verhaftungsfällen fanden drei im Jahr 2021, 161 im Jahr 2022 und 1.588 im Jahr 2023 statt. Von den 1.381 neu gemeldeten Fällen von Schikane entfielen 133 auf das Jahr 2022 und 1.248 auf das Jahr 2023. Bei insgesamt 1.041 Praktizierenden wurde die Wohnung durchsucht. Außerdem nahm man zwei Praktizierenden bei ihrer Verhaftung im März 2023 80.000 Yuan (etwa 11.200 Euro) bzw. 100.000 Yuan (etwa 14.000 Euro) in bar ab.
Die 3.133 verhafteten oder schikanierten Praktizierenden kamen aus 28 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Shandong (510), Jilin (484) und Sichuan (270) meldeten die meisten Fälle von Verhaftungen und Schikanen zusammen. Hebei, Heilongjiang, Hubei, Liaoning und Peking meldeten ebenfalls dreistellige Fallzahlen (114 bis 269). 16 weitere Regionen verzeichneten zweistellige Fallzahlen. Zhejiang und Hainan meldeten jeweils vier Verhaftungen, während Fujian und Xinjiang jeweils einen Fall von Schikane meldeten.
Insgesamt 535 Praktizierende – davon 331 verhaftet und 204 schikaniert – waren 60 Jahre und älter, elf Praktizierende waren über 90 Jahre alt.
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der 1.588 Verhaftungsfälle und der 1.248 Schikanen im ersten Halbjahr 2023 auf die einzelnen Monate.
politischen Treffen des Regimes im März und dem alljährlich stattfindenden Welt-Falun-Dafa-Tag am 13. Mai (dem Jahrestag der Einführung von Falun Dafa in der Öffentlichkeit) zurückzuführen ist. Sensiblen Tage sind für die Behörden häufig ein Anlass, die örtliche Polizei und das Wohnkomitee anzuweisen, Praktizierende in großem Umfang zu schikanieren. Damit wollen sie sie daran hindern, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Verfolgung aufzudecken.
Die 3.133 verfolgten Praktizierenden stammten aus allen Gesellschaftsschichten, unter ihnen waren 37 Hochschulprofessoren und 34 Angehörige anderer Berufsgruppen wie Ärzte, Richter, Ingenieure, Journalisten und Buchhalter.
Ein Mann wurde im Mai 2023 verhaftet, nachdem er 17 Jahre lang auf der Flucht gewesen war, um sich vor der Polizei zu verstecken. Ein Ehepaar im Alter von etwa 40 Jahren, die beide in einer Automobilfabrik arbeiteten, wurde im Februar 2023 verhaftet, nachdem die Frau fünf Jahre und der Mann elf Jahre im Gefängnis gesessen hatte.
Eine geistig gesunde Ingenieurin wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert, nachdem die örtliche Haftanstalt sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht aufgenommen hatte. Ihre Familie befürchtet nun, dass man sie zwingt, Psychopharmaka einzunehmen. Ein Mittelschullehrer wurde am Arbeitsplatz verhaftet, nachdem der Schulverwalter ihn zu einem Gespräch in sein Büro gelockt hatte.
Ein ehemaliger IT-Techniker, der im Jahr 2000 von seiner Bank entlassen worden war, kann nun nach Erreichen des Rentenalters keine Rentenleistungen mehr beantragen.
Bei den meisten Verhaftungen zwang die Polizei die Betroffenen, sich gegen ihren Willen verdächtigen körperlichen Untersuchungen zu unterziehen und sich Blut abnehmen zu lassen. In einigen Fällen änderte die Polizei die Untersuchungsergebnisse der Ärzte, um die Praktizierenden in Haftanstalten zu überführen.
Verhaftungen und Schikanen an politisch sensiblen Tagen
Chinas gesetzgebendes Organ, der Nationale Volkskongress, und sein oberstes politisches Beratungsgremium, die Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, halten ihre Jahrestagungen (bekannt als „zwei Sitzungen“) jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit ab, allerdings getrennt. Die diesjährige Politische Konsultativkonferenz begann am 4. März, die Sitzung des Nationalen Volkskongresses einen Tag später. Falun-Dafa-Praktizierende in ganz China wurden vor den „zwei Sitzungen“ schikaniert.
Kurz vor Beginn der Konferenzen wurden Zhang Heyu, etwa 70 Jahre alt, und ihre Tochter Chen Lifang, 49 Jahre alt, die beide im Pekinger Bezirk Chaoyang leben, vermisst. Nach Angaben ihrer Nachbarn hatten die örtliche Polizei und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees seit 2020 begonnen, sie zu schikanieren und ihre täglichen Aktivitäten zu überwachen.
Im Kreis Nongan, Stadt Changchun, Provinz Jilin schikanierte die Ortspolizei alle Praktizierenden im Kreis und verhaftete mehr als zehn Praktizierende während der „zwei Sitzungen“. Als ein Praktizierender zu einer Geschäftsreise in die mehr als 3000 Kilometer entfernte Provinz Hainan aufbrach, folgten ihm sogar drei Polizeibeamte dorthin, machten ein Foto und nahmen eine Speichelprobe von ihm.
Die Polizei in der Stadt Shouguang in der Provinz Shandong schikanierte die dortigen Praktizierenden, indem sie sie anrief, Fotos von ihnen machte oder ihre Familienangehörigen anwies, sie am Ausgehen zu hindern.
Einem Insider zufolge erstellten die Behörden im Pekinger Bezirk Haidian nach dem Ende der „zwei Sitzungen“ Ende März eine Liste mit über 100 Praktizierenden. Sie veranlassten zunächst, dass die Polizei das tägliche Leben jedes Praktizierenden überwachte und alle ein bis zwei Wochen mindestens ein persönliches Treffen mit ihnen abhielt. Alle diese Treffen wurden aufgezeichnet. Wenn die Praktizierenden sich weigerten, Falun Dafa abzuschwören, oder wenn sie ein „Strafregister“ hatten, weil sie schon einmal wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden waren, griffen die Behörden zu aggressiveren Methoden, um sie zu schikanieren oder sie zu Gehirnwäsche-Maßnahmen zu bringen.
Anfang Mai entsandte die Polizei im Kreis Guan in der Stadt Liaocheng in der Provinz Shandong zahlreiche Polizisten, um die Praktizierenden vor Ort zu schikanieren. Zwei Beamte hielten eine Praktizierende fest, sobald sie die Tür öffnete, und entnahmen ihr gewaltsam Blut. Eine andere Praktizierende wurde von der Polizei angehalten, als sie auf dem Heimweg war, nachdem sie mit anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher gelesen hatte. Die Polizisten zogen den Schlüssel ihres Motorrads ab und versuchten, ihr auf der Straße Blut abzunehmen. Sie schrie aus Protest, und die Polizei konnte ihr Vorhaben nicht durchführen. Weitere Praktizierende berichteten, dass die Polizei versucht habe, ihnen Blut abzunehmen.
Ebenfalls in der Provinz Shandong entsandten die Behörden der Stadt Longkou am 9. Mai gegen fünf Uhr morgens mehr als 100 Beamte, um die dortigen Praktizierenden zu verhaften. Die Beamten trugen Zivilkleidung und fuhren mit ihren Privatwagen, um die Gruppenverhaftung durchzuführen. Sie brachten die Praktizierenden dazu, die Tür zu öffnen, indem sie vorgaben, Mitarbeiter des Straßenkomitees oder Nachbarn aus dem Erdgeschoss zu sein, deren Decken undicht seien.
Insidern zufolge hatte die Polizei in Longkou die Praktizierenden mindestens sechs Monate lang beobachtet, bevor sie die Verhaftungen vornahm. Viele der verhaftenden Beamten sind junge Leute, die durch die verleumderische Propaganda der KPCh gegen Falun Dafa irregeführt worden waren.
Alle Wohnungen der Praktizierenden wurden durchsucht, und die Polizei durchsuchte jeden Winkel, sogar unter den Betten. Eine große Menge an Falun-Dafa-Büchern, Informationsmaterialien, die die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh aufdecken, und andere Wertgegenstände wurden beschlagnahmt. Die Praktizierenden berichteten, dass die Beamten in Zivil die Polizeiuniformen anzogen, nachdem sie sie auf ihre Polizeistationen gebracht hatten.
Mindestens 21 Praktizierende aus Longkou und zwei Familienmitglieder wurden verhaftet, darunter vier Ehepaare, zwei Kinder eines der Paare, zwei Geschwisterpaare und neun weitere Praktizierende.
In der Stadt Yingcheng in der Provinz Hubei hängte das Gemeindebüro große Propagandaplakate zur Verleumdung von Falun Dafa und seines Begründers an einer „Anti-Sekten“-Pinnwand an einem zentralen Ort in der Gongnong-Straße auf. Chai Wenguang, der Leiter des Komitees der Gongnong-Straße, hatte persönlich die Anweisung zum Druck der Plakate gegeben. Er schikanierte auch eine ältere Praktizierende, Liu Jiaoya, und drohte ihr, sie solle nicht auf die Straße gehen. Als die Praktizierende Li Guifeng zum Straßenkomitee ging, um ihre Haushaltsregistrierung zu aktualisieren, forderte Chai sie auf, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Als sie sich weigerte, schaltete Chai die Polizei ein, woraufhin Li verhaftet und vier Stunden lang festgehalten wurde.
Als Pan Jiqiang, der 51-jährige Leiter der Polizeibehörde der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei, um den 10. Mai 2023 die Gemeinde Yanjiao in der Stadt Sanhe besuchte, sah er ein Transparent mit der Aufschrift „Feiern Sie den Welt-Falun-Dafa-Tag am 13. Mai“. Er gab den Befehl, denjenigen, der das Transparent aufgehängt hatte, zu verhaften und den „Täter“ umgehend zu belangen. Die Polizeidienststelle sah sich Überwachungsvideos an und stellte fest, dass Sui Lixian, eine pensionierte Lehrerin im Alter von etwa 72 Jahren, das Transparent aufgehängt hatte. Sui wurde am 14. Mai 2023 von der Polizei in ihrer Wohnung festgenommen. Ihr Haftbefehl wurde zehn Tage später bestätigt, und sie muss sich nun vor Gericht verantworten.
Vollständiger Bericht: https://de.minghui.org/html/articles/2023/7/13/169183.html
Chinesische Version https://www.minghui.org/mh/articles/2023/7/7/2023年1-6月获知3133名法轮功学员遭绑架骚扰-462724.html