Finnisches Magazin „Joy of Life“ bringt einen Artikel über die bekannte chinesische Künstlerin und Falun Gong Praktizierende Zhang Cuiying

Kunst erwächst aus friedvollem Gemüt

Zhang Cuiying, eine traditionelle chinesische Malerin wurde 1999 im Gefängnis gefoltert, nachdem sie sich für die Meditationspraxis Falun Gong eingesetzt hatte. Seit ihrer Freilassung kümmert sie sich um so mehr um das Recht der Menschen auf Gesundheit, ein friedvolles Denken und Freundlichkeit.

Zhang Cuiying, 41 Jahre alt, ist weltbekannt. Ruhm bedeutet der kleinen, freundlich wirkenden Dame jedoch nicht viel. Ihr innerer Frieden und ihre Gesundheit sind ihr am Wichtigsten, da beides ihr ermöglicht, mit dem Malen fort zu fahren.

1962 wurde sie in Shanghai in ärmlichen Verhältnissen geboren. Bereits als Kind zeigten sich ihre verblüffenden Fähigkeiten des Zeichnens und Malens. Mit zehn Jahren wurde sie die Schülerin eines bekannten Lehrers. „Malen bedeutete für mich als Kind das Paradis. Ich vergaß alles, während ich malte. Ich kümmerte mich nicht um meinen Schlaf und fühlte mich dennoch nicht müde.“

Ihre Versunkenheit ging so weit, dass sie den falschen Bus nahm oder sich verlief. Sie dachte nur an das Malen. Mit 20 gewann sie den zweiten Preis eines großen Malwettbewerbs. Bei der Preisverleihung war man sehr erstaunt, anstatt eines alten Mannes einer jungen Frau den Preis für diese Zeichnungen zu übergeben.

Die klassische chinesische Pinselzeichnung ist hoch angesehen und wird von strikten Vorgaben reguliert. Es wird behauptet, dass das Erwerben jener Fähigkeiten ein ganzes Leben in Anspruch nähme. Es ist wichtig, Tusche und Pinsel korrekt zu verwenden. Das Ergebnis mündet in Perfektion. In erster Linie ist die Entwicklung des eigenen Charakters und ein bestimmter Geisteszustand für das Malen erforderlich. Keine einzige belastende Störung des Denkens wird während des Malens zugelassen: „Die Arbeit muss konzentriert, leicht und fließend sein“, erläutert sie.

Diese Kunst wird stille Musik genannt. Jedem sind die praktischen Techniken zugänglich, dennoch ist es grundlegend das Malen vom Herzen aus zu lenken. Die hohe Moral eines Malers wird in China als wichtig erachtet, da geglaubt wird, dass Malen die innere Natur des Schöpfenden wiedergibt. Bei einem vollendeten Bild ist das Gleichgewicht der Farben von größter Wichtigkeit.

Des weiteren ist ein Wissen über Gedichte und Kalligrafie erforderlich, da die Arbeiten das einschließen und außerdem noch mit dem Siegel des Malers versehen werden. Diese Kunst hat eine 5.000 Jahre währende Geschichte. Viele der besten Maler lebten nicht nur sehr lange, was über hundert Jahre bedeutet, sie blieben dabei auch noch außerordentlich gesund.

Bereits in früher Jugend wurde Zhang Cuiying nahe gelegt, mit der Malerei nicht nach Ruhm und Geld zu streben. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Ansinnen, ein guter Mensch zu werden. Innere Schönheit ist wichtiger, als die äußere Form der Dinge, dies ist die Weisheit, die Zhang Cuiying mit sich trägt.

Zerstörerische Krankheit

Bis 1996 verlief das Leben von Zhang Cuiying glatt. Ihre in 1985 arrangierte Ehe brachte im Folgejahr ein Mädchen, Bella hervor. 1991 folgte Zhang Cuiying mit ihrer Tocher ihrem Ehemann nach Australien.

Dort fuhr sie mit dem Malen fort und lebte vom Verpacken gefrorenen Gemüses. Nach und nach belastete die Arbeit sie jedoch körperlich, bis sie schließlich 1996 eine sich schnell entwickelnde ernste Arthritis bekam. Es endete damit, dass sie ihre Hand nicht mehr heben konnte und sogar das Öffnen des Mundes beim Essen schmerzvoll war. Das Malen, das ihr Leben war, musste sie aufgeben.

„Ich war verzweifelt, da ich noch so jung war und das Gefühl hatte, eher sterben zu wollen, als damit zu leben, nichts mehr bewegen zu können. Die Arthritis wurde von westlichen und chinesischen Medizintechniken behandelt, doch nichts half“, erklärt sie.

Sechs Monate danach hörte ihr Mann zum ersten Mal von Falun Gong, einer Praxisform, mit der der Körper und die Seele entwickelt werden können. Zhang Cuiying und ihr Mann machten sich die Mühe, mehr über diese friedvolle Meditationspraxis, die für alle offen ist und zudem nichts kostet, zu erfahren.

„Ich fühlte mich gut und meine Gesundheit entwickelte sich schnell zum Besseren“, so Zhang Cuiying. So unglaublich das auch klingen mag, sie wurde vollkommen von der Arthritis geheilt. Ihr innerer Frieden vertiefte sich ebenso. Sie entdeckte das „reine Land“ ihrer Träume in sich selbst. Die Wiederherstellung ihrer Gesundheit und ihr inneres Wohlgefühl führten dazu, dass sie jetzt intensiver malt.

Jenseits des Schmerzes

1992 begann in China das öffentliche Lehren des Falun Gong. Früher wurde es vertraulich weiter gegeben. Anfangs unterstützte die chinesische Regierung wegen der positiven gesundheitlichen Effekte Falun Gong. Doch war man 1999 der Meinung, dass es zu viele Falun Gong Praktizierende geworden waren. Gemäß einer Untersuchung gab es 70-100 Millionen Anhänger, was die Anzahl der Mitglieder der Kommunistischen Partei zu dieser Zeit übertraf. Falun Gong wurde von Präsident Jiang Zemin verboten.

Zhang Cuiying erfuhr davon und kehrte nach Hause zurück, um zu verdeutlichen, dass Falun Gong eine gute Sache ist. Es hatte ihr Leben verändert und ihre Gesundheit wieder hergestellt. Dennoch wurde sie fest genommen und dann für acht Monate ins Gefängnis gesteckt. Während dieser Zeit durfte sie nicht ins Freie. Sie wurde körperlich und geistig misshandelt; dabei wurde sie anfangs mit psychisch Kranken in eine Zelle gesperrt, später mit Männern.

„Ich musste neben einer Toilette essen und schlafen. Die Zellen waren voll schlechter und dreckiger Luft. Wir schliefen mit stinkenden Decken auf Betonfußböden. Ich wurde geschlagen und man sagte mir, wenn ich mit Falun Gong weiter machte, würde ich zu Tode gequält werden.“

Während ihrer gesamten Gefängniszeit wurde Zhang Cuiying schwere Arbeit aufgebürdet. Sie war ohne Pause zehn Stunden täglich mit der Herstellung von Produkten beschäftigt. Gegen Ende der Haftzeit war ihr Körper von eiternden Wunden übersät.

Es sagt etwas über Zhang Cuiyings Lebenseinstellung aus, dass andere Inhaftierte fanden, dass sie sich jenseits von weltlichem Schmerz befände; sie war spirituell auf einer anderen Ebene. Sie verlor niemals ihre Hoffnung, wie so viele andere Eingesperrte und dadurch überlebte sie.

Andere Falun Gong Praktizierende waren ebenfalls eingesperrt. Da Zhang Cuiying als eine Art Anführerin betrachtet wurde, wurde sie am Längsten festgehalten. Schließlich wurde sie unter dem Druck des australischen Außenministeriums frei gelassen. Damals war sie bereits australische Staatsangehörige.

Schönheit ist göttlichen Ursprungs

Gefängnisaufenthalt und Folter haben immer noch einen Platz in Zhang Cuiyings Denken, denn sie ist nicht das einzige Opfer. Ihre Eltern wurden nachts von zu Hause abgeholt und mit Folter konfrontiert. Ihr Neffe wurde ins Gefängnis gesteckt, da er Falun Gong praktiziert und wurde behindert wieder freigelassen.

Der Vater Zhang Cuiyings lebt noch immer in China. Ihm wird kein Ausweis für eine Reise nach Australien gewährt, wo bereits die Mutter lebt. Das ist bitter und traurig. „Ich kann nie mehr nach China zurück kehren“, so Zhang Cuiying.

Seit ihrer Freilassung reist sie um die ganze Erde, um ihre Bilder auszustellen und ihre Geschichte zu erzählen. Ihre Kunst war in vierzig Ländern zu sehen, zweimal auch in Finnland.

„Australien ist schon allein wegen des Wetters ein guter Ort zum Leben“, sagt sie. Die 18jährige Tochter scheint nicht sehr an Kunst interessiert zu sein, so die Mutter. Anstatt dessen sind es die Computer; was dazu führte, dass Bella für die Mutter eine Webseite erstellte.

Zhang Cuiying malt täglich. Außerdem entwirft sie Schmuck. „Die Botschaft meiner Arbeit ist der Frieden im Denken. Ich möchte anderen die Schönheit der chinesischen Kultur darbringen, möchte die Leute berühren“, lächelt sie. Nach ihrer Aussage ist die Fähigkeit zu malen, gottgegeben, alle Schönheit kommt von Gott.

„Momentan gibt es in China noch immer sehr viele Menschen, die an Geld und gesellschaftliche Position denken und keine Religion oder keinen Gott mehr haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich den Frieden des Denkens und mein Gleichgewicht gefunden habe.“

Was hat Zhang Cuiying von ihren Reisen mitgenommen?

„Ich habe erkannt, dass es so viele freundliche, gute Menschen auf der Erde gibt und ebensolche Regierungen, welche die Menschenrechte respektieren. China sollte von ihnen lernen, da in den Gefängnissen dort unschuldige Menschen gefoltert werden; Menschen, die nichts getan haben. Mein größter Wunsch ist es, Jiang Zemin vor Gericht zu sehen, damit er der Verantwortung für seine begangenen Verbrechen ins Gesicht sieht. Folter richtet sich gegen die menschliche Moral“, so Zhang Cuiying.

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