Neujahrsfeierlichkeiten in China: Das Laternen-Festival

Das chinesische Neujahrsfest ist der größte Feiertag für 2 Milliarden Menschen weltweit. So wie Weihnachten ohne Weihnachtsbaum oder Thanksgiving ohne Truthahn nicht dasselbe wäre, sind Laternen ein wesentlicher Bestandteil dieses Festes.

Die Feierlichkeiten des chinesischen Neujahrs dauern insgesamt zwei Wochen. Am letzten Tag findet das Laternenfest statt. Wie der Name schon sagt, ist es ein Abend, an dem man schillernde Laternen in allen Formen und Größen genießen und den ersten Vollmond des Jahres sehen kann.

Die Legende der ersten Laterne

Die Legende besagt, dass ein grosser Militärstratege vor gut 2,000 Jahren die erste Laterne in den Himmel fliegen liess. Zhuge Liang soll darüber nachgedacht haben, wie er im Dunklen Signale senden konnte. Er nahm ein Blatt geöltes Reispapier, passte es auf einen Bambusrahmen an, der seiner Hutform glich. Dann zündete er eine Kerze an, um das Flugobjekt zu beleuchten und durch die heisse Luft aufsteigen zu lassen.

Zhuge Liangs Freunde riefen ihn daraufhin nach seiner Erfindung: „Kongming“ (孔明), und noch heute ist die schwebende Laterne als „Kongming-Laterne“ bekannt. Zur Zeit der Tang Dynastie (618-907) gab es bereits 50,000 verschiedene Arten von Laternen, die zum Neujahrsfest angezündet wurden.

Wie das Laternen-Fest seinen Anfang nahm

Zu beginn war das Laternenfest nicht für das normale Volk gedacht. Kaiser Wu (Han Dynastie 206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) liess in seinem Palast Laternen anzünden, um einer daoistischen Gottheit zu huldigen. Damals war der Konfuzianismus die anleitende Staatsphilosophie und die Beamten wurden darin geschult. Der Kaiser selbst war Daoist.

Während seiner Regentschaft kamen die ersten Mönche von Indien nach China und brachten den Buddhistischen Glauben mit. Ihre Religon wurde erst später unter Kaiser Mingdi offiziell anerkannt. Kaiser Mingdi war selbst praktizierender Buddhist und liess im kaiserlichen Palast und in den Tempeln Laternen entzünden, um den Lehren Buddha Respekt zu erweisen.

Später fand das traditionelle Anzünden der Laternen nicht mehr nur in Palästen und Tempeln statt: Die Bürger wurden aufgefordert, jeweils am 15. Tag des ersten Mondmonats Laternen aufzuhängen und anzuzünden. Ab diesem Moment wurde dieser Brauch populär und so begann die Tradition des Laternenfestes, welches den Abschluss der 14-tägigen Neujahrsfeierlichkeiten bildet.

Das Laternenfest heute

Das Laternenfest in unserer Zeit ist bunter und grösser als damals. Nicht nur Privatwohnungen, auch der öffentliche Raum wird grosszügig mit Laternen dekoriert. Es finden Ausstellungen, Löwentänze und akrobatische Darbietungen statt. Es gibt Verkaufs- und Essensstände und allerlei Aktivitäten, wie es sich für ein Volksfest gehört.

Seit der Song Dynastie (960–1279) bekannt, werden an diesem Tag gerne die traditionellen Klebereisbällchen mit Füllung gegessen. Am Ende des Tages werden vielerlei „Kongming-Laternen“ in den nächtlichen Himmel aufsteigen gelassen. Dies symbolisiert eine licht – und hoffnungsvolle Zukunft und gute Wünsche für das neue Jahr.

Quellen für diesen Bericht: Helen Shia and Evan Mantyk /Shen Yun Shop und Jessica Kneipp / Vision Times plus allgemeine Recherche im Internet. Bildquelle: Wikipedia und Hisu lee auf Unsplash.

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