Sein (Berliner Zeitschrift): Falun Gong – ein friedlicher Weg

Im Mai 1992 erregte eine außergewöhnliche Qigong Praxis großes Aufsehen in Peking, der Hauptstadt Chinas. Ihre tiefgründige Lehre, die dazugehörigen körperlichen Übungen und ihre positive Wirkung auf die Gesundheit haben die Menschen dieser alten Stadt fasziniert. Was ist das für eine Praxis, die von der chinesischen Regierung erst gefördert und dann im Jahr 1999 unter dem Vorwand „sie störe die gesellschaftliche Ordnung“ verboten wird? Die Rede ist von Falun Gong, auch Falun Dafa genannt.

Wie Tai-Chi ist Qigong ein lebendiger Bestandteil des Lebens vieler Menschen in China; nahezu jeder öffentliche Park ist dort bei Tagesanbruch überfüllt mit Menschen, die Qigong üben. Früher wurde diese Art der traditionellen Praktik Kultivierung genannt. Falun Gong ist eine chinesische Qigong-Schule und gehört zur buddhistischen Kultivierungsrichtung.

Die Lehre

Die Lehre von Falun Gong stellt an die oberste Stelle die Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, niedergelegt in dem Buch „Zhuan Falun“ von Li Hongzhi. Falun Dafa lehrt den Menschen seine Moral zu verbessern, sich dem Guten zuzuwenden, Fehler bei sich selbst zu suchen und sich in Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu üben. Es ist eine Anleitung für Menschen, ein Leben mit mehr innerer Ruhe und Gelassenheit zu führen. Das haben inzwischen viele Millionen von Menschen jeden Alters und jeder Herkunft in mehr als 50 Ländern der Erde erkannt.

Die Übungen

Der innere Erkenntnisprozess wird durch fünf harmonische und leicht zu lernende Übungen ergänzt. Sie unterstützen die energetischen Prozesse und sorgen dafür, dass Energieblockaden gelöst werden. Die Übungen sind flexibel in den Alltag einzubeziehen und zu jeder Tages- und Nachtzeit praktizierbar.

Die Übungen werden kostenlos weitergegeben, das Treffen an Übungsplätzen ist ebenfalls kostenlos und freiwillig. Die Bücher und Schriften des Meisters Li Hongzhi können frei im Internet (www.falundafa.de) heruntergeladen werden. Es gibt keine Mitgliederlisten und keine Verpflichtungen. Jeder bleibt für sich selbst verantwortlich. Das freiwillige Treffen in Gruppen dient dem Erfahrungsaustausch. Falun Gong ist strikt unpolitisch.

Entwicklung in China

Als Meister Li Hongzhi, der Gründer von Falun Gong, seine Lehre im Jahre l992 erstmals in China vorstellte, wurde er sogar von der kommunistischen chinesischen Regierung willkommen geheißen und unterstützt. Falun Gong wurde 1993 als beste Qigong-Schule ausgezeichnet.

Innerhalb weniger Jahre gewann Falun Gong in China außerordentliche Beliebtheit. Anfang des Jahres 1999 hatte eine offizielle Untersuchung gezeigt, dass über 70 Mio. chinesische Bürger praktizierten, darunter viele Mitglieder der Kommunistischen Partei, Regierungsbeamte, Gelehrte und Mitglieder der Armee und Polizei. Damit überstieg die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden die der Mitglieder der chinesischen Kommunistischen Partei, die zu diesem Zeitpunkt 60 Mio. Mitglieder zählte.

Da Falun Gong keine feste Organisationsform hat, ist es weder zu kontrollieren, noch zu dirigieren. Falun Gong ist unpolitisch, aber es geriet in die Mühlen einer misstrauischen Machtpolitik. Am 20. Juli 1999 wurden in einer Nacht- und Nebelaktion Hunderte Praktizierende in allen Regionen festgenommen, und am 22. Juli 1999 wurde Falun Gong in China verboten.

Seither werden Falun Dafa-Praktizierende ich China ohne Begründung inhaftiert, ohne Verfahren in Zwangsarbeitslager und psychiatrische Anstalten eingesperrt. Sie werden nicht nur vom Wachpersonal sondern auch von Straftätern gefoltert, nur weil sie keine Erklärung unterschreiben, in der sie auf Falun Gong verzichten.

Um ihr brutales und scharfes Vorgehen zu rechtfertigen, startete die chinesische Regierung in den staatlichen Medien eine Hetzkampagne gegen Falun Gong, die teilweise auch bis ins Ausland drang. Kommunikationswege mit der Außenwelt wurden abgeschnitten. Falun Gong-Webseiten wurden geschlossen, Telefone gekappt, E-Mails überwacht und ausländische Reporter bedroht und verhaftet, wenn sie mit Falun Gong-Praktizierenden in Kontakt traten.

Aktionen wie Unterschriftensammlungen für Petitionsbriefe oder das Organisieren von morgendlichen Übungsgruppen in Parks werden willkürlich als „schwere Verbrechen“, als „Versuch, die Stabilität zu gefährden“ und als „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ betrachtet.

Weltweite Appelle für eine friedliche Lösung

Während dieser schon fast vier Jahre andauernden extremen Gewalt haben die Falun Gong-Praktizierenden in China beispiellose innere Stärke gezeigt. Nicht ein einziger Praktizierender hat zurückgeschlagen oder in irgendeiner Weise Vergeltung geübt. Weltweit haben Falun Gong-Praktizierende nur gewaltlose und friedliche Mittel zum Appellieren genutzt. Diese Art der Nachsicht angesichts solcher Ungerechtigkeit und Gewalt hat der ganzen Welt die grundsätzlich friedliche und barmherzige Natur des Falun Dafa gezeigt.

Auch immer mehr Menschen, Menschenrechtsorganisationen und Regierungen setzen sich für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong in China ein. In seiner Rede vor der Genfer Menschenrechtskommission am 20. März 2002 sagte Bundesaußenminister Fischer:.„Kein Anti-Terrorrabatt bei Menschenrechtsverletzungen […] Die Bundesregierung fordert deshalb China erneut auf: die Repression gegen Mitglieder von christlichen Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften zu beenden, die Unterdrückung ethnischer Minderheiten einzustellen und insbesondere den Tibetern und Uighuren substantielle Autonomierechte zu gewähren, Falun Gong-Anhänger nicht weiter zu verfolgen…“

Prof. Dr. Franz Susman, katholischer Kirchenhistoriker sagte im März 2002: „Eine hilfreiche Bewegung, die höchsten kosmischen Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in die Herzen bringt, hilft sowohl dem einfachsten Menschen, dem gelehrtesten Philosophen als auch dem aufrichtigen Wissenschaftler. Nach dem Beispiel von Falun Gong können alle Menschen, Religionen und Völker zu den eigenen Wurzeln finden, wo wir uns alle einig sind.“

Übungsgruppen in Berlin:

Samstag und Sonntag, 9.00 – 11.00 Uhr Tiergarten, am Zoo
Sonntag, 10:00 – 12.00 Uhr, Volkspark Friedrichshain, hinter dem Märchenbrunnen
Dienstag, 18:30 – 20.00 Uhr, Tempelhof – Alter Park gegenüber Rathaus

Kontakt:

Frau Jian Zhou Tel.: 030-66922670 oder
Frau Marion Ogorek Tel.: 030-78991867

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