Vor zwei Tagen, mittags, sagten mir Mitarbeiter an meinem Arbeitsplatz, ich solle mich nachmittags am Arbeitsplatz melden, weil der Parteisekretär mich zu sprechen wünsche. Mein Herz rutschte in die Hosen und ich dachte sogleich: „Gerade erst gestern verteilte ich Kopien der Neun Kommentare über die kommunistische Partei im Wohnheim des Südhofes. Ich hatte auch erfahren, dass Jiang Zemin, der Haupttäter, bald hierher kommen würde; war es möglich, dass dieses Gespräch etwas damit zu tun hat? Was sollte ich nur machen? Als ich etwas mehr darüber nachdachte, erkannte ich, dass der Versuch, mich selbst zu schützen, ein Fehler ist. Ist das nicht “Selbstsucht”? Was ist die richtige Geisteshaltung, mit der ich diesen Menschen gegenübertreten sollte? Ich erklärte ihnen häufig die Wahrheit, doch wegen meines nicht so guten Kultivierungszustands, war ich zu ängstlich und sie hörten mir nicht zu.

Nachdem mein Mann nach Hause kam, erzählte ich ihm davon und er sagte: „Es ist schon wieder einmal der Feiertagdes 1. Mai. Vielleicht wollen sie Dich vor etwas warnen; das ist keine große Sache.“ Ich fühlte mich so erleichtert und dachte: “Richtig. Ich werde das durchexerzieren.“ Doch dann dachte ich: „Ist das nicht das Verständnis eines gewöhnlichen Menschen, die Art wie gewöhnliche Menschen mit so etwas umgehen?“

Am Nachmittag kamen Mitpraktizierende in meine Wohnung zum gemeinsamen Fa-Lernen (Lernen der Falun Gong Lehren). Sie sagten: „Sende einfach aufrichtige Gedanken aus. Das hätte nicht passieren sollen. Gerade jetzt bestätigen wir nur einfach Dafa und erretten Lebewesen und alles was für die Fa-Bestätigung störend ist, sollte nicht existieren.“

Wir sandten aufrichtige Gedanken aus, um meine die Fa-Bestätigung störenden Elemente zu beseitigen. Ich dachte nicht mehr darüber nach, was ich dem Parteisekretär antworten würde, weil dieser Vorfall selbst nicht vorkommen sollte. Der Schatten meiner vergangenen Erfahrungen zahlreicher Verhaftungen und Verfolgungen lag über mir. Sooft irgendetwas geschah, konnte mich dies unwillkürlich in Schrecken versetzen und ich machte mir Sorgen, verhaftet und verfolgt zu werden. Ich dachte darüber nach, wie ich der Polizei gegenübertreten soll. Die alten Mächte hatten mir in der Tat diese Gedanken übergestülpt. Ich darf das nicht zulassen und sollte dem vorher festgelegten Weg folgen. Ich dachte an nichts anderes, als nicht in die Falle der alten Mächte zu tappen. Nachdem ich meine geistige Einstellung verändert hatte, ging ich an meinen Arbeitsplatz. Jemand teilte mir mit, der Parteisekretär sei für heute weggegangen. Ich begriff, dass dieser Vorfall sich natürlich auflöste, nachdem ich meine geistige Einstellung berichtigt hatte.

Dann fiel mir etwas ein, dass sich im letzten Jahr ereignet hatte: All meine Kollegen, einschließlich der pensionierten Beschäftigten, mit Ausnahme von mir, erhielten eine Gehaltserhöhung. Ich war früh in Pension gegangen. Sofort schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Nun muss ich den Leuten am Arbeitsplatz erneut gegenübertreten. In den paar hinter mir liegenden Jahren, hatten mich die meisten Menschen am Arbeitsplatz anders behandelt, weil ich verfolgt worden war. Ich wollte ihnen wirklich nicht mehr begegnen. Es erschreckte mich, wenn ich nur daran dachte. Während dieser vergangenen Jahre, hatte ich ihnen oftmals die Wahrheit erklärt, doch da ihre Gemüter von der kommunistischen Partei Chinas (KPC) tiefgehend vergiftet sind und mein Verstand nicht ruhig war, war häufig das Ergebnis nicht optimal. Seit langem hatte ich einen Eigensinn entwickelt: Ich wollte ihnen die Wahrheit erklären, fürchtete aber, sie würden es ablehnen, die Wahrheit zu akzeptieren, Witze über mich machen oder sich gegen mich stellen.

Um die Angelegenheit mit der Gehaltserhöhung zu regeln, ging ich schweren Herzens in die Abteilung für Finanzangelegenheiten, wo mir gesagt wurde, in die Abteilung für Laborzubehör zu gehen. Die wiederum sagten, das Büro für Arbeitskräfte hätte meine Akte verloren und sie könnten mir solange keine Gehalteserhöhung gewähren, bis die ganzen Schreibunterlagen wieder gefunden und zufriedenstellend bearbeitet worden seien. Sie sagten: „Die Gehaltserhöhung kann Ihnen nur gegeben werden, wenn Sie sich bei einer Kontrolle nach einem Zeitraum von zwei Jahren qualifizieren; doch Sie verbrachten ein Jahr am Arbeitsplatz und ein Jahr innerhalb eines Arbeitslagers. Wir wissen nicht, wie wir Ihren Fall behandeln sollen! Wir müssen unseren Dienstvorgesetzten fragen.“ Ich dachte: „Vergiss das! Ich sollte das einfach loslassen und nicht so sehr am Geld hängen.“ Doch wenn ich darüber nachdachte, hatte ich das Gefühl, das dies nicht richtig ist, weil der Lehrer sagte:

„Wo auch immer ein Problem erscheint, dort müsst ihr die Tatsachen erklären.“ („Erklärung des Fa auf der Metropolitan Fa-Konferenz New York“)

Ich tauschte mit einem Mitpraktizierenden meine Gedanken aus, der meinte: „Möglicherweise solltest Du die Wahrheit in dem Prozess, Dein Geld zu bekommen, erklären. Es gibt dort Menschen die errettet werden sollen. Es ist möglich, dass du dort Menschen triffst, die eine vorherbestimmte Beziehung mit dem Dafa haben. Tu das, was unter diesen Umständen das Beste ist und kümmere Dich nicht um das Ergebnis.“

Ich dachte: „Zuerst sollte ich meinen Eigensinn nach Geld loslassen. Mein Versuch, die Gehaltserhöhung nachbezahlt zu bekommen, sieht so aus, wie ein gewöhnlicher Mensch handeln würde, doch ich tue das nicht wegen des Geldes. Ich tue das, weil ich in dem Prozess Menschen begegnen werde und ich muss ihnen die Wahrheit erklären. Weil das Jahr, welches ich im Arbeitslager zubrachte, hiervon betroffen ist, muss ich ihnen die Illegalität und Bösartigkeit dieser Verfolgung erläutern. Ich werde ihnen darüber so viel erzählen, wie ich kann und ich werde sie nicht belehren; stattdessen werde ich einfach mit ihnen plaudern.“

Nachdem ich meine geistige Einstellung berichtigt hatte und den Eigensinn nach Erfolg losgelassen hatte, begab ich mich zu der zuständigen Dame in der Abteilung für Laborzubehör und sagte einige ganz einfache Dinge zu ihr. Zwei Tage später kam ich zurück. Dieses Mal war sie eine völlig andere Person. Sie sagte: “Sie werden die Gehaltserhöhung auch bekommen! Schauen Sie, eine Kopie dieses Formulars, welches ich der Abteilung für Finanzangelegenheiten gegeben habe, enthält ihren Namen und auch die Unterschrift meines Vorgesetzten. Warum sind Sie nicht vorher zu mir gekommen?“ Ich sagte: „Ich bin immer zu Ihnen gekommen.“ Zu meiner Überraschung wirkte sie verwirrt und sagte: „Aber Sie haben diese Sache nie erwähnt!“ Sie gab mir umgehend rückwirkend für zehn Monate die Vergütung!

Mir wurde klar, dass wenn ich einmal meine geistige Einstellung korrigiere, wird sich alles verändern. In diesem Augenblick, fühlte ich die übernatürliche Kraft von Falun Dafa und die Freude über das Kultivieren im Fa.