Nach von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im Juli und August 2024 1.219 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert.
Die 1.219 Fälle umfassten 579 Verhaftungen und 640 Schikanierungen. Von den 579 Verhaftungsfällen fanden 167 im ersten Halbjahr 2024 statt, 277 im Juli, 112 im August und 23 mit unbekannter Monatsangabe. Von den 640 Fällen mit Schikanierung ereigneten sich 242 im ersten Halbjahr, 259 im Juli, 112 im August und 27 in einem unbekannten Monat. Die Verzögerung bei der Berichterstattung ist hauptsächlich auf die Informationszensur in China unter dem kommunistischen Regime zurückzuführen, die es Minghui-Korrespondenten erschwert, Daten zu sammeln, zu überprüfen und an die Website weiterzugeben. Auch die Praktizierenden, die selbst unter Verfolgung gelitten haben, laufen Gefahr, Vergeltungsmaßnahmen zu erleiden, wenn sie die Verfolgungsberichte unter ihrem richtigen Namen melden.
Die 1.219 betroffenen Praktizierenden kamen aus 20 Provinzen, vier regierungsunmittelbaren Städten (Peking, Tianjin, Shanghai und Chongqing) und zwei autonomen Regionen (Innere Mongolei und Ningxia). Hebei meldete die meisten Fälle von Verhaftungen und Schikanen mit insgesamt 296 (24,3 Prozent), gefolgt von 180 (14,8 Prozent) Fällen in Liaoning, 147 (12,1 Prozent) in Shandong und 112 (9,2 Prozent) in Jilin. Auf diese vier Provinzen entfielen 60,3 Prozent aller Verfolgungsfälle. 13 weitere Regionen verzeichneten zweistellige Fallzahlen zwischen 10 und 83. Die restlichen neun Regionen hatten einstellige Fallzahlen zwischen 2 und 9.
Unter den verhafteten Praktizierenden waren mindestens 130 zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung 60 Jahre oder älter, wobei 61 zwischen 60 und 70, 56 zwischen 70 und 80, 12 zwischen 80 und 90 Jahre alt waren und ein Praktizierender 91 Jahre alt war. 69 der schikanierten Praktizierenden waren 60 Jahre oder älter, darunter 24 Praktizierende zwischen 60 und 70, 30 zwischen 70 und 80 und 15 über 80 Jahre (drei von ihnen waren 88 Jahre alt).
I. Verfolgung im ganzen Land
a) Gruppenverhaftungen
Im Juli 2024 fanden mehrere Gruppenverhaftungen statt. In der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurden am 6. Juli 25 Bürger verhaftet. Insidern zufolge wurde diese Massenverhaftung als „6.6-Projekt“ bezeichnet. Die Polizei überwachte die ins Visier genommenen Praktizierenden und sammelte mindestens sechs Monate vor der Operation Beweise gegen sie.
Am 12. Juli kam es in der Stadt Chengde in der Provinz Hebei und im Kreis Qingyuan in der Provinz Liaoning zu zwei Gruppenverhaftungen, wobei einmal neun und das andere Mal zehn Praktizierende verhaftet wurden.
Wang Zexing aus dem Kreis Qingyuan wurde am 12. Juli gegen fünf Uhr morgens durch ein lautes Klopfen an seiner Tür geweckt. Als er die Tür öffneten, schoben ihn unmittelbar zwei schwarz gekleidete Beamte beiseite, um acht weiteren Beamten Platz zu machen. Seine Frau hörte den Tumult und kam ins Wohnzimmer, um nachzusehen, was überhaupt los war. Schockiert stellte sie fest, dass ihr Mann von mehreren Beamten festgehalten wurde, während der Rest der Polizei ihre Wohnung durchsuchte. Als sie sie sahen, schrien sie sie an und befahlen ihr, sich absolut still zu verhalten. Nachdem die Polizisten die Razzia in aller Eile beendet hatten, nahmen sie Wang mit und hinterließen ein Chaos.
Als Wangs Angehörige seinem 83-jährigen Vater am 1. August von der Verhaftung seines Sohnes erzählten, war der Mann sehr traurig und bestand darauf, zur Polizei zu gehen und die Freilassung seines einzigen Kindes zu fordern – doch vergebens. Nach zwei schlaflosen Nächten verstarb der alte Mann am Abend des 3. August ganz plötzlich. Wangs Frau beantragte daraufhin bei der Polizei, ihren Mann wenigstens für die Beerdigung des Vaters von der Haft freizustellen. Doch auch diese Bitte schlugen die Beamten der Polizeibehörde Fushun ab
b) Festnahmen durch Polizisten außerhalb der Provinz, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatten
Die Rentnerinnen Qiu Hongmei und Li Hongli waren früher Arbeiterinnen des Shengli-Ölfelds in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong. Die beiden Frauen machten zusammen Urlaub im Kreis Longsheng in der Provinz Guangxi. Während ihres Aufenthalts sprachen sie mit anderen über Falun Dafa und wurden deshalb am 13. Mai 2024 festgenommen. Sie wurden in einem Untersuchungsgefängnis in der Nähe von Longsheng festgehalten, wo ihre Familien sie nicht besuchen durften. Die Polizei von Longsheng reiste am 21. Mai mehr als 1.900 Kilometer in die Stadt Dongying und durchsuchte die Wohnungen der beiden Frauen. Sie werden nun in Longsheng strafrechtlich verfolgt.
Ebenfalls im Südwesten Chinas wurde You Quanfang, gebürtig aus der Stadt Pengzhou, Provinz Sichuan, Ende Juli 2024 festgenommen und in ein Untersuchungsgefängnis in der Stadt Lijiang, Provinz Yunnan, gebracht. Ihre Tortur rührte von einer früheren Verhaftung am 21. April 2023 her, als sie die Familie ihrer Tochter in Lijiang besuchte. Die Polizei verdächtigte sie, Materialien über Falun Dafa zu verteilen und hielt sie 15 Tage lang fest. Nachdem sie am 5. Mai 2023 gegen Kaution freigelassen worden war, überwachten die Polizisten weiterhin ihre täglichen Aktivitäten und erlaubten ihr nicht, unbeaufsichtigt auszugehen. Sie kehrte bald in ihre eigene Wohnung in Pengzhou zurück. Aufgrund anhaltender Schikanen war sie gezwungen unterzutauchen, wurde jedoch Monate später erneut verhaftet.
II. Versuche, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die ihre Meinung äußern
Wie oben erwähnt, werden Falun-Dafa-Praktizierende oft mit Vergeltungsmaßnahmen konfrontiert, wenn sie über ihre Verfolgungserlebnisse berichten. Dies war der Fall bei Xie Xiaoting, einer Studentin am Campus der Pharmazeutischen Universität Guangdong in Zhongshan. Sie wurde am 9. Januar dieses Jahres verhaftet, weil sie ein Plakat, das Falun Dafa verunglimpfte, von einem schwarzen Brett auf dem Campus entfernt hatte. Die Polizei verhörte sie gemeinsam mit der Schulleitung und forderte sie auf, Falun Dafa aufzugeben. Man drohte ihr mit dem Rauswurf, wenn sie sich nicht daran hielte. Nach ihrer Freilassung wurde sie häufig von den Behörden schikaniert.
Als Xie Xiaoting am 4. und 5. Juni 2024 in die Cafeteria und die Bibliothek ging, bemerkte sie, dass Mitarbeiter der Wohnheimverwaltung und Campus-Polizisten sie verfolgten. Am nächsten Tag wurde sie während einer Vormittagsvorlesung ins Büro des Schulberaters zitiert und dann zur örtlichen Polizeiwache gebracht. Die Polizei legte ihr den Minghui-Artikel über ihre frühere Verfolgung vor und fragte sie, wer den Bericht geschrieben habe. Sie sagte, dass es die Polizei gewesen sei, die sie willkürlich verhaftet habe, und warum sie Angst davor hätten, dass sie das aufdecken würde. Verschiedene Polizeibeamte, die Schulleitung und „Gehirnwäsche-Experten“ sprachen abwechselnd mit Xie, um sie zu zwingen, eine Erklärung zu schreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Sie blieb ihrem Glauben treu. Die Polizisten drohten, sie wieder zu verhaften, falls sie erneut derartige Berichte auf Minghui.org sehen würden, in denen sie als Täter aufgeführt sind.
Quelle Minghui.de
Vollständiger Bericht: https://de.minghui.org/html/articles/2024/9/16/177889.html
Chinesische Version: https://www.minghui.org/mh/articles/2024/9/10/七八月获悉逾千法轮功学员被绑架骚扰-482005.html