Während des G-20 Gipfeltreffens in Brisbane organisierten Falun Gong-Praktizierende in Australien und Neuseeland Anzeigetafeln und Transparente mit Texten für das chinesische Staatsoberhaupt Xi Jinping. Die Texte forderten ein Ende der Verfolgung von Falun Gong.
Die Falun Gong-Praktizierenden konnten der trotz intensiver Störungen durch sogenannte „Willkommensgruppen“ die Anzeigetafeln aufstellen. Diese Gruppen bestanden aus chinesischen Studenten und Mitgliedern chinesischer Organisationen im Ausland, die von der chinesischen Botschaft und ihren Konsulaten in den sechs Städten, die ihr Staatsoberhaupt Xi besuchte, angeheuert worden waren.
Diese „Willkommensgruppen“ versuchten die Falun Gong-Praktizierenden daran zu hindern, Xi und seinem Gefolge die Falun Gong-Transparente zu zeigen und griffen die Praktizierenden sogar an.
Während der Geschehnisse erhielten die Praktizierenden sehr viel Hilfe durch die lokale Polizei. Des Weiteren wandten sich viele der chinesischen Studenten und der Mitglieder chinesischer Organisationen von der „Willkommensgruppe“ ab, nachdem sie die Tatsachen über die Verfolgung von Falun Gong in China erfahren hatten – manche von ihnen traten aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen aus.
Die Wagenkolonne des chinesischen Staatsoberhauptes Xi Jinping trifft auf ihrem Weg ins Hyatt Hotel auf Falun Gong-Protestierende
Australische Polizei schützt die Rechte der Falun Gong-Protestierenden
Zur Ankunft von Xi in Brisbane heuerte das chinesische Konsulat lokale chinesische Studenten für 100 australische Dollar (ca 70 €) pro Person und Tag an, um die Falun Gong-Praktizierenden am Protestieren zu hindern. Sie besetzten den öffentlichen Platz, den die Falun Gong-Gruppe bereits von den Behörden genehmigt bekommen hatte. Daraufhin vertrieb die Polizei die Studenten auf die andere Straßenseite und verbot ihnen, sich den Falun Gong-Protestierenden zu nähern.
Um die chinesischen Studenten daran zu hindern, Schwierigkeiten zu machen, überprüfte die Polizei ihre Ausweise und schrieb sich deren Kontaktinformationen auf.
Die Polizei in Brisbane verlangte von den Studenten die Ausweise und schrieb sich deren Kontaktinformationen auf, um sicherzustellen, dass diese den Falun Gong-Protestierenden keine Schwierigkeiten mehr bereiten
In Canberra organisierte das chinesische Konsulat 500 – 700 chinesische Studenten und Mitglieder der prokommunistischen chinesischen Vereinigungen von Sidney, um die Falun Gong-Protestierenden zum Schweigen zu bringen. Die Polizei von Canberra bestätigte diese Zahl.
Am 16. November stellten Falun Gong-Praktizierende vor dem Hyatt Hotel, in dem Xi abstieg, Transparente auf. Das chinesische Konsulat mobilisierte 200 chinesische Studenten, damit diese sich vor die Falun Gong-Praktizierenden stellen. Die Studenten versperrten mit ihren Körpern und roten Flaggen die Transparente der Praktizierenden. Nachdem die Polizei die Studenten nicht dazu bewegen konnte, von selbst wegzugehen, nahm sie den Studenten die Flaggen weg, und die Transparente der Praktizierenden waren wieder zu sehen.
Als Xis Wagenkolonne eintraf, griffen die Studenten die Praktizierenden an und versuchten, ihnen die Transparente wegzunehmen. Daraufhin hielt die Polizei die Studenten davon ab und warfen deren Flaggen weg, wodurch sie die Praktizierenden nicht länger behindern konnten.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geschah das Gleiche. Die chinesischen Studenten behinderten die Praktizierenden mit einem großen Transparent. Daraufhin ergriff ein Polizist das Transparent der Studenten und warf es auf den Rasen.
In der Nähe des Hyatt Hotels rissen chinesische Studenten die Transparente von Praktizierenden zu Boden. Doch als die Wagenkolonne von Xi eintraf, ergriff ein Polizist schnell das Transparent eines Praktizierenden und hing es ganz vorne auf, damit die ganze Wagenkolonne das Transparent sehen konnte.
Am nächsten Tag erschienen einige Männer des chinesischen Konsulats und befahlen den Studenten, die Transparente der Praktizierenden erneut mit ihren roten Flaggen zu versperren. Ein Student parkte sein Auto auf der Straße im Parkverbot und fixierte seine Flaggen auf dem Fahrzeug, um so die Praktizierenden zu behindern. Als er die Anweisung der Polizisten ignorierte, seinen Wagen wegzufahren, erhielt er von ihnen ein Bußgeld in Höhe von 1300 australischen Dollars (ca 900 €).
In der Nacht vom 17. auf den 18. November standen Falun Gong-Praktizierende außerhalb des Hyatt Hotels und warteten darauf, Xi zu sehen, bevor er am 18. weiterreiste. Ein Polizist sagte einigen Praktizierenden: „Wir wissen, dass ihr die friedlichsten Demonstranten seid. Wenn sie euch morgen früh erneut Schwierigkeiten machen, kommt einfach zu uns und wir kümmern uns darum.“
In Auckland und Wellington halfen die Polizisten den Praktizierenden, einen Platz zu finden, an dem die Wagenkolonne von Xi vorbeikommen muss, damit sie dort ihre Transparente aufstellen konnten. Als die chinesischen Studenten kamen, wurden sie von der Polizei auf die andere Straßenseite verwiesen. Sieben Polizisten wurden abgestellt, um die Falun Gong-Praktizierenden zu beschützen.
Vor dem Skycity Hotel stieß ein chinesischer Student mit seinem Wagen rückwärts und wollte einen Falun Gong-Praktizierenden anfahren. Ein Wachmann des Hotels schrie den Fahrer an und verhinderte dadurch eine Tragödie.
Trotz der Störungen überbrachten Falun Gong-Praktizierende Xi ihre Botschaft
Die Praktizierenden platzierten in Canberra an über 20 Plätzen Transparente, von denen sie vermuteten, dass Xis Wagenkolonne vorbeikommen würde. Am 17. November verließ Xi dreimal das Hyatt Hotel und es gelang den Praktizierenden, die Transparente so zu aufzustellen, dass Xi diese viele Male sehen musste.
Das chinesische Konsulat heuerte Tausende chinesischer Studenten und Mitglieder örtlicher prokommunistischer chinesischer Organisationen an, um die Praktizierenden von ihrem Protest in Sidney abzuhalten. Am 19. November griff eine Gruppe prokommunistischer Chinesen mit roten Flaggen die Praktizierenden auf der George Street an und entrissen ihnen die Transparente. Einer von ihnen stieß eine weibliche Praktizierende auf die Straße, wo sie fast von einem Bus angefahren worden wäre.
Die Praktizierenden liessen sich in keinster Weise von der Gewalt abbringen, auf Xi und sein Gefolge an allen Ausgängen des Century Hotels zu warten. Als Xi am 19. November abreiste, benutzte seine Wagenkolonne nicht den Hotelausgang, sondern fuhr durch eine Unterführung weg. Dennoch traf seine Wagenkolonne auf ihrem Weg viele Male auf Praktizierende und ihre Transparente.
Die Wahrheit hinter den „Willkommensgruppen“
Während Xi sich in Australien aufhielt, wurden Falun Gong-Praktizierende in Chinatown von Mitgliedern der australischen Hai‘nan Gesellschaft überfallen, die deren Stand zerstörten. Die Gesellschaft heuerte chinesische Studenten an, um an Passanten Faltblätter zu verteilen, die Falun Gong verleumden. Ein Praktizierender sprach mit diesen Studenten. Ein Student teilte ihm mit, dass die Gesellschaft ihnen zehn australische Dollar (ca. 7 €) pro Stunde für das Verteilen von Faltblättern bezahle. Nachdem die Studenten über die wahre Situation in Bezug auf die Verfolgung von Falun Gong informiert worden waren, hörten sie mit dem Verteilen auf.
Li Yuanhua war Professor der Pädagogischen Universität der Hauptstadt Chinas und ist Bürger von Sidney. Er war der Meinung, dass das chinesische Konsulat die Leute nicht angeheuert hatte, um Xi und seine Delegation zu begrüßen, sondern die Falun Gong-Praktizierenden davon abzuhalten, vor dem chinesischen Staatsoberhaupt zu appellieren.
„Xi wusste, wo diese Willkommensgruppen waren, doch in all den Tagen seines Besuches fuhr seine Wagenkolonne nicht einmal bei ihnen vorbei.“ Li glaubte, dass einige der Studenten und der chinesischen Leute wirklich Xi sehen wollten. Doch sobald sie erkannt hatten, wofür sie eigentlich angeheuert worden waren, kamen sie am nächsten Tag nicht mehr wieder.
Ein chinesischer Student berichtete einem Praktizierenden vor Ort: „Das chinesische Konsulat sagte uns, dass Falun Gong-Protestierende gegen die chinesische Regierung seien und wir deshalb deren Transparente versperren müssten. Das war unser Auftrag.“
Viele chinesische Studenten, die von der Hasspropaganda der KPCh beeinflusst worden waren, hatten die Gelegenheit, mit Falun Gong-Praktizierenden zu reden. Nachdem sie verstanden hatten, wie skrupellos die Partei die Falun-Gong-Praktizierenden verfolgt, entschieden sich einige von ihnen, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten.