Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann recherchierte 7 Jahre lang im Alleingang über Chinas blutiges Transplantations-Business. Ab morgen stellt er sein Buch "The Slaughter" in Berlin vor.
Foto: Florian Godovits
Epoch Times, Mittwoch, 20. Mai 2015
Sieben Jahre arbeitete der Enthüllungsjournalist Ethan Gutmann an seinem neuen Buch „The Slaughter“. Darin beschreibt er ein unfassbares Verbrechen: den Massenmord an chinesischen Glaubensgefangenen, denen bei lebendigem Leib die Organe geraubt werden. Der ehemalige Berater des US-Kongresses und anderer politischer Institutionen interviewte über hundert Personen, um hinter die Fassade von Chinas Transplantationsgeschäft zu schauen. Ab morgen wird er sein Buch, das vor Kurzem auf Deutsch erschien, in Berlin vorstellen.
Organraub, das verheimlichte Verbrechen
Nach seinem Bestseller „Losing the New China“, in dem sich Gutmann vor allem mit den wirtschaftlichen Aspekten des Reichs der Mitte auseinandersetzte, beleuchtet er in „The Slaughter“ ein Menschenrechtsverbrechen enormen Ausmaßes. Ein uigurischer Arzt, der einem Menschen bei schlagendem Herzen seine Organe entnahm, kommt dabei ebenso zu Wort wie der jetzige Bürgermeister von Taipei, Taiwans größter Stadt. Er ist Chirurg und hat Informationen aus erster Hand, dass in Festlandchina Organraub stattfindet, vor allem an Falun Gong-Praktizierenden, jener Gruppe von Menschen, die Ende der 1990er-Jahre bei der Kommunistischen Partei in Ungnade fiel und seither zu Hunderttausenden die Arbeitslager füllt. Die Anhänger der buddhistischen Meditationslehre sind für ihren gesunden Lebenswandel bekannt – für den Handel mit ihren Organen aus Sicht der Täter ein Idealfall.
Zwischen 60.000 und 120.000 Menschen sollen seit dem Jahr 2000 ihrer Organe wegen umgebracht worden sein, schreibt Gutmann. Tibeter und Uiguren seien neben Falun Gong die größten betroffenen Gruppen – gesamt jedoch würden sie nur etwa 5 Prozent der Opfer darstellen, schreibt der Autor.
Chinas Politik sucht den Schuldigen
Wie brandaktuell „The Slaughter“ ist, zeigt die derzeitige chinesische Tagespolitik: Der ehemalige Stasichef Zhou Yongkang wurde in den vergangenen Wochen mehrfach als der „Alleinschuldige“ an Chinas schmutzigen Organbeschaffungspraktiken präsentiert. Zhou war laut Gutmann im operativen Bereich der höchste Kopf der Kommunistischen Partei Chinas und trug maßgebliche Verantwortung für den Organraub und die Verfolgung von Falun Gong. Als Ex-Chef der chinesischen Stasi und beinahe allmächtiger Leiter des Komitees für Politik und Recht scheint Zhou nun für den Massenmord in Chinas Arbeitslagern den „Sündenbock“ abgeben zu müssen.
Mehr dazu unter:
Organraub in China: Erstmals wird Ex-Stasichef offiziell beschuldigt
Zur Präsentation der deutschen Ausgabe von „The Slaughter“ kommt Ethan Gutmann nach Berlin und wird zu folgenden Terminen sein Buch und seine allerjüngsten Erkenntnisse zum Thema „Massenmorde, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidenten-Problem“ vorstellen:
Ethan Gutmann live in Berlin:
Bildvortrag mit Diskussion
Donnerstag, 21. Mai 2015 um 20 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin
(Der Eintritt ist frei!)
Öffentliche Lesung vor dem Brandenburger Tor (Pariser Platz)
Samstag, 23. Mai 2015, von 12-20 Uhr
Aussagen von Organraub-Zeugen auf EPOCH TIMES:
"Ich war auf der Todesliste von Chinas Organhandel" – Eine Überlebende erzählt