David Kilgour: Jiang Zemin „sollte der Erste sein, der angeklagt wird” (Fotos)

David Kilgour, ehemaliger kanadischer Diplomat, präsentierte am 5. Juni beim Kongress für Geistes- und Sozialwissenschaften in Ottawa, Kanada, die Ergebnisse seiner Untersuchungen. Er hob hervor, dass Falun Gong-Praktizierende das Hauptziel der erzwungen Organentnahmen in China seien.

Kilgour sagte, dass Jiang Zemin wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor das International Strafgericht gestellt werden sollte und „der Erste sein sollte, der angeklagt wird“. Denn er sei derjenige, der die Verfolgung von Falun Gong 1999 in China in Gang gesetzt habe.

„Ich war früher selbst Staatsanwalt…, es wäre für einen Staatsanwalt ein Traum, ihn vor das Internationale Strafgericht in Den Haag zu bringen“, ergänzte er. „Und ich bin mir sicher, dass es Tausende Staatsanwälte auf der ganzen Welt gibt, die erfreut wären, das zu tun. Und vielleicht würden sich auch viele Staatsanwälte in China darüber freuen.“

 
David Kilgour, ehemaliger kanadischer Diplomat

Maria Cheung, außerordentliche Professorin an der Fakultät für Sozialarbeit der Universität von Manitoba, kam bezüglich des erzwungenen Organraubs auf dasselbe Ergebnis. „Da es in China jede Menge Organe, eine äußerst niedrige Spenderanzahl und kurze Wartezeiten gibt, werden Falun Gong-Praktizierende als großer Pool von lebenden Organspendern herangezogen, der jederzeit verfügbar ist.“

Laut Dr. Cheung existiert in China eine Kette von Transaktionen im Organentnahmegeschäft: die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), das Gefängnissystem (einschließlich Zwangsarbeitslagern und schwarzen Gefängnissen), Krankenhäuser (hauptsächlich Militärkrankenhäuser) und Vermittler, die die Parteien zusammenzuführen.

 
Dr. Maria Cheung, außerordentliche Professorin an der Universität von Manitoba

Herr Kilgour und der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas begannen 2006 diese Angelegenheit zu untersuchen, kurz nachdem die Nachricht über den Organraub durchkam. Nach neun Jahren unabhängigen Untersuchungen kamen sie zu dem Schluss, dass die erzwungenen Organentnahmen in China immer noch durchgeführt werden. Herr Kilgour präsentierte ein abschreckendes Bild der Massentötung von Falun Gong-Praktizierenden: Sie werden für ihre Nieren, Leber, Herzen und Hornhäute getötet, um bei Organtransplantationen Profite zu erwirtschaften.

Kilgour sagte, dass Jiangs Brief an das Ständige Komitee des Politbüros ein Hauptbeweisstück sei. Der Brief wurde nach dem 25. April 1999 übermittelt; an diesem Tag hatten die Falun Gong-Praktizierenden in der Nähe des Hauptquartiers der KPCh friedlich protestiert. Aus ihm kann man schließen, dass Jiang für den Beginn der Verfolgung verantwortlich ist. „Der Brief alleine ist schon genug, um einen glaubhaften Sachverhalt zu liefern, dass Jiang für dieses anhaltende Verbrechen verantwortlich ist“, sagte Kilgour.

„Militärkrankenhäuser sind sehr stark in die Organtransplantationen verwickelt. Vielfach werden auch Transplantationstouristen in den Militärkrankenhäusern operiert. Sie unterstehen nicht der Kontrolle des Gesundheitsministeriums. Militäroperationen werden auch regelmäßig in zivilen Krankenhäusern durchgeführt. Einige Militärkrankenhäuser prahlen auf ihren Webseiten, dass Organtransplantationen ihre Einkommensquelle Nr. 1 sei“, sagte Dr. Cheung.

Sie konstatierte, dass Jiang Zemin, ehemaliger Vorsitzender der KPCh, die Verfolgung 1999 persönlich in Gang gesetzt und vorgehabt habe, die Falun Gong-Praktizierenden körperlich, geistig und finanziell zu zerstören. Jiang und die KPCh hätten sich die Falun Gong-Praktizierenden in den letzten 15 Jahren auf eine Art zum Ziel erkoren, die einem Völkermord gleichkommt, so Dr. Cheung.

Sie betonte die Wichtigkeit der Hilfe von außerhalb Chinas: „Als Sozialwissenschaftler wissen wir, dass Neutralität nur bedeutet, sich auf die Seite der dominanten Macht zu schlagen. Im Fall von Falun Gong ist die dominante Macht die KPCh, und die hat jede Menge Ressourcen eingesetzt, um Falun Gong zu verleumden und falsche Informationen über die Praktizierenden zu verbreiten. Neutral zu sein, würde nur zu Gleichgültigkeit führen und den Völkermord fortbestehen lassen.“

„Mein Recht als menschliches Wesen wurde verletzt, denn jeder Mensch hat das Recht zu leben“, sagte Macy Demissie, eine Sozialforscherin aus Quebec. Sie fand die Präsentationen sehr gut, da sie nicht nur theoretisch waren.

Die Konferenz fand vom 30. Mai bis 5. Juni an der Universität von Ottawa statt. Es ist die größte akademische Versammlung in Kanada und wird jedes Jahr von ungefähr 8.000 Wissenschaftlern, Forschern und politischen Entscheidungsträgern besucht.

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