Anastasia Lin, eine 25-jährige Schauspielerin, die 2015 Miss Kanada wurde, hat letzte Woche die Aufmerksamkeit der Weltpresse auf sich gezogen. Der Grund: Ihr wurde für eine Reise nach China ein Einladungsschreiben und schließlich auch das Visum verwehrt. Dabei wollte sie nur an der letzten Runde des Schönheitswettbewerbs in Sanja teilnehmen.
Lin wurde vom chinesischen Regime als „Persona non grata“ oder als unerwünscht eingestuft, weil sie die grausame Verfolgung von Falun Gong kritisiert hatte. Und auch den Organraub an lebenden Praktizierenden, die in China wegen ihres Glaubens eingesperrt sind.
Anastasia Lin bei einer Pressekonferenz |
CBC News: Lin darf nicht zum Schönheitswettbewerb nach China einreisen
CBC News berichtete am 26. November 2015, dass Anastasia Lin bekannt gegeben habe, dass „sie ihren Anschlussflug von Hongkong nicht nehmen konnte, weil ihr die chinesischen Beamten per Telefon mitgeteilt hätten, dass ein Visum bei der Ankunft nicht garantiert werden könne.“
„Lin berichtete weiter, dass chinesische Sicherheitsagenten, nachdem sie die kanadische Misswahl gewonnen habe, ihren Vater besucht hätten, der immer noch in China lebt. Es sei offensichtlich, dass sie versuchten, sie zum Schweigen zu bringen. Obwohl sie keine Einladung von den Organisatoren bekommen habe und deshalb kein Visum für China bekommen konnte, habe sie beschlossen, dennoch nach China zu reisen – in der Hoffnung bei der Ankunft ein Visum zu erhalten.“
AP: Lin ist eine Falun Gong-Praktizierende
Ein Bericht der Associated Press wies darauf hin: „Lin, eine Schauspielerin und Bürgerin von Toronto, ist eine entschiedene Kritikerin der chinesischen Religionspolitik und eine Anhängerin der Meditationspraktik Falun Gong, die von Chinas regierender kommunistische Partei 1999 verboten wurde.
‚Die chinesische Regierung hat mich aus politischen Gründen von dem Wettbewerb ausgeschlossen. Sie versuchen mich wegen meines Glaubens zu bestrafen und mich davon abzuhalten, über Menschenrechtsangelegenheiten zu sprechen`, sagte Lin in ihrem vorbereiteten Statement.“
AFP: Lin spricht sich für diejenigen in China aus, die geschlagen, verbrannt und mit Elektrostäben geschockt werden
Folgendes stand in einem AFP Bericht: „Miss Kanada lässt sich über Peking aus, da sie nicht am Wettbewerb teilnehmen konnte.“ „`Ich glaube, die chinesische Regierung ist sauer, weil meine Arbeit die Aufmerksamkeit auf diese Angelegenheit (Menschenrechte) lenkt`, sagte Lin bei der Pressekonferenz am Freitagmorgen.
Lin wies sich bei einer US Kongressanhörung zur religiösen Verfolgung in China selbst als Praktizierende von Falun Gong aus. Falun Gong wurde in den 90ern bekannt und kombiniert eine taoistische Philosophie mit Meditation und Qigong Übungen. Lin erklärte den US-Abgeordneten, dass `sie sich für diejenigen aussprechen wolle, die wegen ihres Glaubens geschlagen, verbrannt und mit Elektrostäben geschockt werden – für Menschen im Gefängnis, die mit Blasen an den Händen verdorbene Mahlzeiten essen, weil sie es wagen, eine Überzeugung zu haben.‘“
New York Times: „Eine größere Plattform, um über die Inhaftierungen und Folterungen, die Falun Gong-Anhänger in China erleiden, zu sprechen”
Die New York Times berichtete über den Vorfall mit dem Titel: „China sperrt Anastasia Lin, Miss Kanada (und Menschenrechtskämpferin) aus“:
„Ihr David-und-Goliath Konflikt mit der chinesischen Regierung hat eine wohlwollende Medienaufmerksamkeit und zahlreiche Unterstützer auf der ganzen Welt gebracht. Sie liefern ihr eine noch größere Plattform, um über die Inhaftierungen und Folterungen zu sprechen, die Falun Gong-Anhänger in China erleiden.“
Quartz: Der Versuch, Lins Kritik zum Verstummen zu bringen, schlug fehl
Ein Artikel im Quartz, einem amerikanischen Magazin, trug den Titel: „China hielt eine Menschenrechtsaktivistin von einem weltweiten Schönheitswettbewerb ab und stellte sie damit direkt ins Rampenlicht.“
Er stellte fest: „Wenn das Verstummen von Lins Kritik der Plan war, schlug dieser gewaltig fehl. Seit vor ungefähr 24 Stunden Lin die Einreise verwehrt wurde, stürzen sich die Medien der Welt auf Lin, um ihre Sicht zu diskutieren, wie China die Freiheit und die Rechte seiner Bürger misshandelt. Ihr Name ist plötzlich Thema bei Google Suche.“
Le Temps: Die Verfolgung von Falun Gong in China aufdecken
Die schweizer Tageszeitung Le Temps berichtete, dass der Grund, warum Miss Kanada nicht zum Miss World Wettbewerb konnte, der sei, dass sie zu ihrem Prinzip „Schönheit für eine Mission“ stehe.
„Frau Lin durfte nicht nach China einreisen, weil sie die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China aufzeigte. Sie erklärte dem Reporter, dass sie nicht vorgehabt habe, während des Wettbewerbs Slogans zu rufen. Aber ihr Erscheinen hätte den Verfolgungsopfern Hoffnung gebracht.“
Chosun Ilbo: Falun Gong bringt ein neues Wertesystem
Chosun Ilbo in Südkorea stellte die Falun Gong-Übungen vor, das Hauptbuch Zhuan Falun, die gesundheitlichen Vorteile und zitierte eine Untersuchung der Regierung von 1998, dass 99,1% von 12.731 Teilnehmern von verbesserter Gesundheit durch das Praktizieren von Falun Gong gesprochen hätten. Meister Li Hongzhi, Gründer von Falun Gong, habe von der Regierung mehrere Auszeichnungen für seinen Beitrag zum Wohlbefinden der Menschen bekommen.
Der Bericht erwähnte auch, dass der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, die Verfolgung befohlen hat, die bisher 800 Todesfälle gefordert habe (die tatsächliche Opferzahl liege bei weit mehr als 800).
Weiterhin stand darin, dass die Falun Gong-Praktizierenden durch Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ihren Charakter verbessern wollten und dass diese Werte als Vorbild für das Wertesystem der Menschheit dienen würden.