Am 9. Dezember 2015, dem Vortag zum Internationalen Tag der Menschenrechte, versammelten sich die Falun Gong-Praktizierenden von Ottawa, Toronto und Montreal beim Parlamentshügel in Ottawa. Sie überreichten dem Premierminister Justin Trudeau 95.000 Unterschriften einer Petition. Darin wird die kanadische Regierung aufgefordert, China zur Beendigung der Verfolgung von Falun Gong und zur Freilassung von zehn inhaftierten Familienangehörigen von Kanadischen Falun Gong-Praktizierenden zu drängen.
Auf der Kundgebung drückten mehrere Mitglieder des Parlaments (MdP) ihre Unterstützung aus. Es folgen Auszüge aus ihren Redebeiträgen.
Falun Gong-Praktizierende beim Parlamentshügel
MdP Judy Sgro: Die Verfolgung von Falun Dafa wurde von Premierminister Trudeau beim chinesischen Präsidenten zur Sprache gebracht
MdP Judy Sgro |
Das liberale Parlamentsmitglied Judy Sgro richtete den Menschen im Auftrag von Premierminister Trudeau Grüße aus. Er habe sich bereits ihrer Sorgen angenommen, sagte sie.
Dann führte sie in ihrer Rede weiter aus: „Bei den vergangenen Treffen von Trudeau mit den chinesischen Führern hat er das Thema Menschenrechte und besonders Falun Dafa beim chinesischen Präsidenten angesprochen.
Sgro ermutigte die Praktizierenden, ihre Bemühungen fortzusetzen. „Ich weiß, dass ihr manchmal entmutigt seid, weil manche Verfolgungen in China einfach weiterlaufen. Aber ihr müsst stark bleiben und das, was ihr macht, weitermachen. Denn gerade das bewirkt etwas. Letztendlich wird die Freiheit siegen. Daran glaube ich ganz fest. Aber sie wird nicht wegen des bisschen Arbeit, das ich tue, das meine Kollegen tun, siegen, sondern wegen eurer Aktivitäten. Aufstehen – ob es wegen der 1.300 Menschen ist, die kürzlich ins Gefängnis kamen oder wegen der Tausenden, die schon ermordet wurden, oder wegen des ganzen Organraubes! Ihr steht hier heute für alle diese Menschen und sorgt dafür, dass diejenigen von uns, die im House of Commons stimmberechtigt sind, wenn sie vorwärtsgehen, euer Anliegen weitertragen. So werdet ihr eines Tages wirklich vollständige Freiheit haben, nicht nur hier in unserem wunderbaren Land, sondern auf der ganzen Welt.
MdP Michael Cooper: Die Prinzipien von Falun Gong sind kanadische und universelle Prinzipien
MdP Michael Cooper |
Das konservative MdP Michael Cooper sagte, dass es eine Ehre sei, neben enschen zu stehen, die die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz verteidigten. „Diese Prinzipien sind nicht nur die von Falun Gong, sie sind auch kanadische Prinzipien, und sie sind universelle Prinzipien“, sagte Cooper.
Cooper erkannte die beharrliche Arbeit der Falun Gong-Praktizierenden, die ernsthaften, in China stattfindenden Menschenrechtsverletzungen ans Licht zu bringen, an. Er betrachtet Falun Gong als die weltweit größte verfolgte Gruppe. Zudem versicherte er den Praktizierenden, dass er und seine Kollegen niemals aufhören werden, sich für Menschenrechte einzusetzen. So lange, bis die chinesische Regierung mit der Inhaftierung, der Verhaftung, dem Organraub und den Morden an Tausenden Menschen, die den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz folgen, aufhören werde. Schließlich ermutigte der Politiker die Falun Gong-Praktizierenden, sich weiterhin mit vereinten Kräften für die Menschenrechte einzusetzen, „weil das Licht der Wahrheit die Dunkelheit des Totalitarismus besiegen wird“.
MdP Scott Reid: Die beispiellose Friedlichkeit von Falun Gong
MdP Scott Reid |
MdP Scott Reid ist schon seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 ein starker Unterstützer von Falun Gong. Er sagte: „Mein erster Wahlsieg liegt nun schon 15 Jahre zurück. Ich war sehr stolz, weil das erste Thema, das ich im Unterhaus aufbrachte, die Lage von gefangenen Falun Gong-Praktizierenden aus Gewissensgründen in der Volksrepublik China war.
Das war im Februar 2001. Und ich muss sagen, hätte ich damals in die Zukunft schauen können und gesehen, dass diese Verfolgung weitergehen würde und im Jahr 2015 noch immer im Gange ist, dann wäre ich erstaunt gewesen.
Ich kann nicht glauben, dass diese Verfolgung einer Gruppe, die absolut friedlich, politisch völlig harmlos, absolut auf die persönliche Kultivierung und auf spirituelles Wohlergehen ausgerichtet ist, in der Volksrepublik China verfolgt wird. Es ist einfach ungewöhnlich. Leider ist es nicht einfach nur eine noch nie dagewesene Verfolgung, sondern ich denke, es ist ohne Beispiel. Was mich immer besonders beeindruckt, ist die Tatsache, dass so viele Menschen solch eine Verfolgung durchlitten haben und sich dennoch so ehrlich an die grundlegenden Ideale Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht halten. Es gibt kein Beispiel von gewaltsamer Erwiderung. Es gibt sogar nur sehr wenige Beispiele von ärgerlichen Reaktionen auf die schreckliche Verfolgung, die Falun Gong-Praktizierende erduldet haben.
Das sind die Werte, die das Herz der chinesischen Kultur und der chinesischen Gesellschaft darstellen … Was ihr leistet, ist bemerkenswert. Es ist mir eine Ehre, in eurer Gegenwart sein zu dürfen. Ich hoffe, dass wir in Zukunft mit der neuen Regierung und mir und all den anderen in der Opposition gemeinsam in der Lage sein werden, euch und diejenigen, die in China leiden, ein wenig zu unterstützen.“
<bMdP Garnett Genius: Regierungen, die die Religionsfreiheit einschränken, sind an sich schon unsicher
MdP Garnett Genuis |
Das neugewählte konservative MdP Garnett Genuis sagte in seiner Ansprache bei der Kundgebung: „Regierungen, die die Religionsfreiheit einschränken, sind an sich schon unsicher. Sie glauben, dass dieses Volk mit freien Gedanken die soziale und politische Stabilität gefährdet. Aber eine freie, uneingeschränkte Betrachtung ist für die menschliche Erfahrung grundlegend. Solange die Regierung ihre Bürger auf etwas Geringeres als einen Menschen reduziert, werden sie immer unsicher sein, weil die Männer und Frauen auf ihre eigenen Gedanken und in ihre Herzen schauen werden. Und sie werden erkennen, dass sie für etwas Größeres geschaffen sind.
Und meine Freunde, ich möchte noch hinzufügen, dass die chinesische Regierung nichts von Falun Gong befürchten muss. Diejenigen, die aufrichtig über ihren Platz im Kosmos nachdenken, sind für die Gesellschaft, in der sie leben, nicht bedrohlich. Viel mehr werden die, die ernsthaft darüber nachdenken, wer und was sie sind, über ihr Ziel und wo sie hingehören, immer gute Bürger sein. Sie werden sich nämlich ähnliche Gedanken zu den Fragen über ihren Platz in der Gesellschaft machen. Sie werden ehrliche Fragen stellen, was ihre Funktion im Kosmos ist und werden dann auch Fragen stellen, wie sie besser ihre Funktion erfüllen und die Gesellschaft verbessern können.
Offen gesagt sind diejenigen, die authentische, spirituelle Betrachtungen zurückweisen oder zu begrenzen versuchen, die größte Gefahr für die zivile Ordnung. Sie lehnen die grundlegende menschliche Würde ab, von der die Religionsfreiheit ausgeht. Und sie handeln, ohne über die tiefergehenden Fragen nach dem Sinn, der Rolle und den Werten nachzudenken.
Als konservatives Mitglied des Parlaments unterstütze ich, unterstützen wir euch in eurem Recht zu denken, zu sein, dazuzugehören, zu glauben und zu handeln. Ihr seid wahre Freunde einer großartigen Nation und wir unterstützen euch.“
MdP Borys Wrzesnewskyj: Gesetze wieder einführen, um den Organraub zu beenden
MdP Borys Wrzesnewskyj |
MdP Borys Wrzesnewskyj sagte in seiner Rede: „Es ist so unglaublich ermutigend, diese große Versammlung zu sehen. Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Was ist das für eine Regierung, die in diesen Qualitäten bei den Bürgen eine Bedrohung sieht? Eine Regierung, die sich vor der Wahrheit fürchtet, eine Regierung, die keine Barmherzigkeit zeigt, Andersdenkende unterdrückt und eine Regierung, die nicht an Nachsicht glaubt, wenn sie andere Meinungen hört.
Zehntausende Praktizierende sind eingesperrt worden, und wie bei totalitären Staaten der Vergangenheit haben sie gesehen, dass mit ihren Rechten Schindluder getrieben wurde. Aber wir haben hier etwas gesehen, was wir noch nie zuvor gesehen hatten. Ein organisierter und systematischer, marktgesteuerter Staatskannibalismus an seinen Bürgern. Menschen, die an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaubten, wurden nicht nur eingesperrt und gefoltert, sondern auch systematisch ihrer Organe beraubt. Ihnen wurden Körperteile entfernt und auf dem Markt verkauft. Lasst es uns beim Namen nennen, es ist ein schreckliches Beispiel des Staatskannibalismus an den Wehrlosesten.
Im Jahr 2009 brachte ich ein neues Gesetz ein, mit dem man hätte versuchen können, diese schreckliche Praktik aufzuzeigen und zu beenden. Als ein wiedergewähltes MdP gebe ich Ihnen mein Versprechen, dass das Gesetz wieder eingeführt wird. Ich verspreche, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, gemeinsam und auf unparteiischem Wege mit Kollegen aus anderen Parteien sicherzustellen, dass die Verfolgung dieser Praktik in China beendet wird.“
MdP Peter Kent: Neue Parlamentarier eingeladen, um die parlamentarischen Freunde von Falun Gong zu treffen
MdP Peter Kent |
MdP Peter Kent ist ein ehemaliger Umweltminister. Er ist auch der Vorsitzende der parlamentarischen Freunde von Falun Gong. Kürzlich veröffentlichte er eine Presseerklärung, in der der neue Premierminister aufgerufen wurde, während eines Treffens mit seinen chinesischen Amtskollegen China zur Beendigung der Verfolgung von Falun Gong aufzufordern.
Kent sagte in seiner Rede: „Bei der Wahl der neuen Regierung habe ich einen respektvollen Brief an unseren Premierminister geschickt. Darin bat ich ihn, bei seinem ersten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten weiterhin der chinesischen Regierung klar und eindringlich Kanadas Menschenrechtsbedenken mitzuteilen. Besonders im Hinblick auf die 16 Jahre andauernde brutale, tödliche, unrechtmäßige Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden – der größten Gruppe von verfolgten Individuen bezüglich Menschenrechtsfragen in China in den vergangenen Jahren.
Ebenso habe ich es mir zum Prinzip gemacht anzuerkennen, dass die derzeitige Regierung unter Präsident Xi Jinping eine Vielzahl von begrenzten Reformen verabschiedet hat. Dadurch konnten in den letzten Monaten etwa 200.000 Strafanzeigen in China registriert werden. Der beklagenswerte Kontrapunkt zu dieser frühen Reform ist, dass wir wissen, dass die fortlaufende Verfolgung auch heute noch besteht, so wie sie während der dunkelsten Jahre zu Beginn der 16-jährigen Verfolgung bestand.
Daher habe ich nachgefragt und ich bin mir sicher, wenn die neuen Parlamentarier eingeladen werden, bei den ‚Parlamentarischen Freunden von Falun Gong‘ bei diesem komplett außerparteiischen Thema mitzumachen, dass wir im neuen Jahr erneut die Regierung und alle Parlamentarier – auf den Regierungsbänken und in der Opposition- ermutigen werden, weiterhin die chinesische Regierung unter Druck zu setzen.
Erstens, damit der Prozess der Strafanzeigen bis zum logischen Abschluss weiterlaufen kann, nämlich bis zu dem Ergebnis, dass es sich um Kriminalität, extreme Kriminalität bei denen handelt, die über die letzten 16 Jahre die Verfolgung eingeleitet und ausgeführt haben. Und zweitens, dass die kanadische Regierung anregt, ernsthaft anregt, vielleicht sogar fordert, dass die chinesische Regierung die andauernde Verfolgung, die illegale, wiederholte, außerrechtliche Inhaftierung, Folter und Verfolgung von Praktizierenden beendet. Und natürlich bezüglich der zehn kanadischen Familien, die Familienangehörige haben, die festgehalten und gefoltert worden sind und noch heute weiterhin in China festgehalten werden, glauben wir, dass die kanadische Regierung hier hervortreten und weiterhin sehr deutlich unsere Menschenrechtsbedenken bezüglich der chinesischen Regierung übermitteln sollte.“
Ehemaliger Justizminister und Generalstaatsanwalt bezeichnet den Umgang mit Falun Gong als Prüfstein, ob China auf der richtigen Seite in der Geschichte steht
Der ehemalige Justizminister und Generalstaatsanwalt von Kanada, Herr Irwin Cotler
Der ehemalige Justizminister und Generalstaatsanwalt von Kanada, Herr Irwin Cotler, lobte Falun Gong, weil es weltweit Millionen Menschen spirituelle und geistige Gesundheit gegeben hat. Er sagte: „Auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und zu schätzen, dass der Umgang mit Falun Gong ein Prüfstein ist, ob China mit dem Rest der Welt auf der richtigen Seite der Geschichte steht.“
Der ehemalige Staatsminister für den Asien-Pazifik-Raum: Wenn die Regierung von Trudeau Peking unter Druck setzt, die Verfolgung zu beenden, ist das ein positiver Schritt
Der ehemalige Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, David Kilgour
Der ehemalige Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, David Kilgour sagte: „Das ist ein sehr, sehr positiver Schritt, ich bin mir sicher, dass Sie mir alle zustimmen. Bitte lassen Sie die neue Regierung von Trudeau Peking unter Druck setzen, um die Verfolgung, die Folter und das Töten von Falun Gong-Praktizierenden zu beenden, was sich nun schon seit 1999 ereignet, besonders den Raub bzw. den illegalen Handel mit den lebensnotwendigen Organen von zehntausenden Praktizierenden, die als Gefangene aus Gewissensgründen getötet wurden.
Herr Kilgour ermutigte die Menschen, weiterhin die Verfolgung ans Licht zu bringen. „Natürlich kann man den Organraub in China googlen und man bekommt sehr viel Informationsmaterial. Erzählen Sie Ihren Freunden, was Sie erfahren haben und ich sage, teilen Sie bitte die Informationen auf Facebook und anderen sozialen Medien. Versuchen Sie sich vor allem die Zeit zu nehmen, um Ihren MdP zu treffen.“
Grußbrief von MdP Peter Julians
MdP Peter Julian schrieb in seinem Brief an den kanadischen Falun Dafa-Verein: „Seitdem Falun Gong vor 23 Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind die Falun Gong-Praktizierenden und deren Unterstützer den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gefolgt. Ihr Mut und Ihre Tapferkeit haben Unüberwindbares bewiesen. Und angesichts der Widrigkeit sind Sie nicht von Ihrem Glauben und von Ihrem Einsatz für die Menschenrechte abgerückt.“