Deutsche Fa-Konferenz 2016: Die Praktizierenden begehen ihr 17. Jahrestreffen in Kassel

Am 9. und 10. Januar 2016 haben sich Falun Dafa-Praktizierende aus Deutschland zu ihrem zweitägigen traditionellen Jahrestreffen in Kassel getroffen. Ungefähr 200 Praktizierende mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen kamen am ersten Tag zusammen. Sie sind deutscher, chinesischer, vietnamesischer, russischer und bulgarischer Herkunft. Gemeinsam lernten sie das Fa (die Lehre im Falun Dafa) und tauschten sich über ihre Erfahrungen bei den aktuellen Projektaufgaben zur Fa-Berichtigung aus. In ihren Gesichtern spiegelte sich die große Freude wider, sich wiederzusehen und ein ganzes Wochenende miteinander verbringen zu können. Und der Wunsch, sich gemeinsam zu erhöhen und voneinander zu lernen.

„Fa lernen, Fa erhalten,
das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen“
(Li Hongzhi, Solide Kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Harmonische Atmosphäre während der Fa-Konferenz

Am darauffolgenden Tag fand die deutsche Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch statt. Es kamen zu diesem Tag weitere Praktizierende aus allen Teilen Deutschlands hinzu; die ca. 300 Plätze im Konferenzsaal waren restlos besetzt. Es herrschte eine sehr harmonische und aufrichtige Atmosphäre.

Ca. 300 Praktizierende nehmen an der deutschen Fa-Konferenz 2016 teil.

Insgesamt wurden 19 Erfahrungsberichte vorgetragen. Ihnen gemeinsam war die Erkenntnis, dass die Praktizierenden das Lernen des Fa an die erste Stelle setzen sollen.

Die einzelnen Berichte handelten vom Loslassen der menschlichen Gefühle und vom Durchbrechen der Illusion des Krankheitskarmas. In einigen Berichten ging es um die Erhöhung der Xinxing (Herzensnatur) bei der Aufklärung der chinesischen Touristen über die Notwendigkeit, aus der KP Chinas auszutreten.

Erkennen und Beseitigen der Parteikultur

Viele Berichte der chinesischen Praktizierenden handelten vom Erkennen und Beseitigen des Einflusses der Parteikultur. Bei diesem Prozess hilft besonders die Integration in die westliche Gesellschaft.

Eine chinesische Praktizierende berichtete darüber, dass sie auch durch ihren Nebenjob in einer Boutique den negativen Einfluss der Erziehungsmethoden der KPCh erkannt habe. Auch die Aufgaben bei der Promotion für Shen Yun ließen sie erkennen, wie schnell Faktoren der Parteikultur zu Betrug und Lüge verführen wollen.

Eine andere Praktizierende berichtete über ihre Schuldgefühle, weil sie einen Asylantrag gestellt hatte. Sie fühlte sich deshalb schuldig und traute sich nicht, mit anderen Praktizierenden darüber zu sprechen. Als sie später Unterstützung von ihren Mitpraktizierenden erhielt, um in Deutschland bleiben zu dürfen, erkannte sie die verkehrte Denkweise und die Illusion, die die Parteikultur in ihr erzeugt hatte.

Die Angst vor Gesichtsverlust und der Neid, der schon „zur zweiten Natur" geworden ist und daher nicht mehr gespürt werden kann, kam in den Berichten in verschiedenen Zusammenhängen zur Sprache.

Deutsche Praktizierende berichten über ihre Kultivierungserfahrungen

Wenig argumentieren – „Recht hat er, unrecht habe ich“

Ein chinesischer Praktizierender, der Vorsitzende des Falun Dafa-Vereins, bedankte sich bei dem Meister von Herzen für die Chance, sich kultivieren zu dürfen. Er bedauert, dass er immer noch einige Eigensinne zu beseitigen hat. Doch er weiß auch, dass er ohne die Chance der Kultivierung voller Geltungssucht, Kampfgeist, Neid wäre und dem Ruhm nachjagen würde.

Um wirklich gut und harmonisch mit den Mitpraktizierenden kommunizieren und zusammenarbeiten zu können, stehe ihm seine Geltungssucht besonders im Wege, sagte er. Seit Kindheit an hatte er gelernt, durch hitzige Debatten als Sieger aus Diskussionen hervorzugehen, selbst wenn er im Unrecht war. Die Fähigkeit, durch Argumente Situationen für sich zu entscheiden, entspricht jedoch nicht dem Zustand eines wahren Kultivierenden. Solch ein Umgang miteinander blockiert auch die Kommunikation und Kooperation unter den Mitpraktizierenden, das hat er erkennen dürfen durch die Worte des Meisters:

„Wenig argumentieren

Starke Argumentation – nicht um Worte kämpfen
Grund im Inneren suchen, ist Kultivierung
Je mehr sich erklären, desto schwerer das Herz
Großmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint"
(Li Hongzhi, Wenig argumentieren, 03.01.2005, in Hong Yin III)

Prüfung in Form von Krankheitskarma – Prüfung des Vertrauens

Eine deutsche Praktizierende praktiziert seit drei Jahren. Sie erzählte, wie sich ihre anfängliche Freude über die Kultivierung in Falun Dafa im Laufe der Zeit verändert habe. Sie fühlte zunehmende Belastung, allem gerecht zu werden und alle anstehenden Aufgaben als Geschäftsführerin, Mutter von 6-jährigen Zwillingen und Ehefrau – und als Dafa-Praktizierende zu schaffen. Die Situation verbesserte sich, als sie verstand, dass sie das Fa an die erste Stelle stellen muss. Und sie erkannte: Es war eine Frage der Planung, der Organisation, das Fa an erste Stelle zu stellen.

Als jedoch ihre Zwillinge eingeschult wurden, verlor sie ihre mühsam organisierten Zeitfenster für die Kultivierung. Danach konnte sie einen Pass in Form von Krankheitskarma nicht bestehen. Letztendlich habe es ihr in diesem Moment an Vertrauen gefehlt, erkannte sie. Erst beim Schreiben des Erfahrungsberichtes entdeckte sie den Grund für ihr mangelndes Vertrauen: Es lag an ihrer Bindung an ihren Kindern und der Angst, sie im Zuge der Fa-Berichtigung verlieren zu können. Diese Anhaftungen blockierten sie darin, die Worte des Meisters gänzlich zu akzeptieren.

Kultivierung wie am Anfang

Ein deutsches Ehepaar berichtete von der Politikerarbeit in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren. In dieser Zeit arbeiteten sie eng zusammen mit einem weiteren Praktizierenden. Zuerst waren sie sehr erfolgreich, mit der Zeit traten jedoch in der Zusammenarbeit immer mehr Konflikte auf. Erst spät verstanden sie die Gründe: „Unsere Treffen entwickelten sich allmählich immer häufiger zu einem menschlichen Zusammensein, das wir sehr genossen. Das Fa lernten wir nur selten zusammen. Um Konflikte zu verhindern und eine menschliche Harmonie aufrechtzuerhalten, versäumten wir es, Mängel in der Kultivierung bei uns allen anzusprechen und somit unsere Xinxing gemeinsam zu erhöhen.“

Die Konflikte führten schließlich dazu, dass die Zusammenarbeit beendet wurde.

Es gab einiges zu tun, um wieder einen guten Kultivierungszustand herzustellen, insbesondere mussten sie lernen, wirklich nur bei sich nach den Ursachen für die Konflikte zu suchen und ihre starken Gefühle der Wut und des Grolls aufzulösen. Die Fa-Konferenz im Oktober 2015 in Los Angeles hat ihnen in diesem Prozess geholfen.

„Was wir während der Konferenz erlebten, war wie ein Schock für uns. Wir erkannten deutlich unsere Mängel in der Kultivierung und uns wurde bewusst, dass wir nicht mehr viel Zeit haben, um aufzuholen. Wir erinnerten uns daran, dass wir zu Beginn der Kultivierung voller Energie und fleißig praktiziert hatten und im Laufe der Zeit alles zu einer Routine geworden war. Unsere größte Schwäche war dabei, dass wir das Fa oft nicht an die erste Stelle gesetzt und das Fa zu wenig gelernt hatten.“ Mit der Verbesserung ihres Kultivierungszustandes bekamen sie auch wieder mehr Termine bei den Politikern.

Ohne Verlust kein Gewinn

Eine deutsche Praktizierende berichtete darüber, dass es notwendig ist, die eigenen Mängel wirklich finden zu wollen, um sich dann erhöhen zu können. Durch den Egoismus in uns würden wir oft in eine Art Selbstschutz fallen, sagte sie. Zu Anfang ihrer Kultivierung konnte sie sich nur Mängel eingestehen bei Dingen, die sie rechtfertigen konnte. Bei Konflikten schaute sie an der Oberfläche, ob sie etwas gegebenenfalls nicht richtig gemacht hatte. Doch wenn sie nichts Offensichtliches finden konnte, dachte sie, dass die Angelegenheit nichts mit ihr zu tun habe. „Jedoch habe ich durch beständiges Lernen des Fa erkannt, dass jede Sache, die in meiner Umgebung geschieht, direkt etwas mit mir zu tun hat … Wenn wir beim Nach-innen-Schauen also nichts finden, dann müssen wir uns die Frage stellen, ob wir überhaupt was finden wollen. Wenn wir wirklich die schlechten Dinge an uns aufspüren und beseitigen wollen, wenn wir diesen Wunsch wirklich haben, dann werden wir alles finden, was es zu beseitigen gilt.“

In einer Konfliktsituation mit ihrem Mann konnte sie erst dann ihren Egoismus entdecken, als sie sich immer wieder und wieder an die Situation der anderen hineinversetzte. „Es mag wirklich lächerlich klingen, aber ich musste mich bewusst dazu entschließen, meine Vorteile bzw. meine Interessen loszulassen … Ich habe erkannt, dass ich mich darüber im Klaren sein muss, dass es meine Aufgabe und mein Ziel ist, alles Schlechte in meinen Gedanken und Handlungen zu finden, um sie zu beseitigen. Das heißt, dass ich auf jeden Fall Schlechtes an mir habe und es nur finden muss. Eigentlich gilt für mich als Kultivierenden auch hier ein umgedrehter Grundsatz, nämlich, dass es gerade gut ist, wenn man die schlechten Dinge in seinen Gedanken und Handlungen finden kann. Wenn ich also nichts Schlechtes bei mir finde, ist das dann nicht ein durchaus schlechter Zustand?"

Eigensinn der Besserwisserei und des Sorgenmachens aufgelöst – mehr Heiterkeit im Herzen

Eine deutsche Praktizierende sprach über einen Konflikt mit einer Mitpraktizierenden, der sich immer weiter zuspitzte. Sie schaute nach innen, konnte aber den Grund bei sich nicht finden. Immer wieder dachte sie darüber nach, das Projekt zu verlassen. Dabei beschrieb sie ihr Gefühl, die andere Praktizierende sei wie eine Art Gewitterfront und sie der Berg, der davor stehe. Schließlich gab ihr ein asiatischer Praktizierender einen Hinweis: "Und hast du schon mal daran gedacht, dass der Berg auch durchlässig sein kann?“ Das half ihr zu erkennen. Seitdem fühlt sie neue Freude und Leichtigkeit. So wie ein Arhat, der immer fröhlich ist, egal was ihm begegnet.

Udumbara-Blumen als Zeichen

Eine deutsche Praktizierende, die von ihren Eltern christlich erzogen worden war, berichtete davon, wie sie Falun Dafa kennenlernte. Sie begegnete den Praktizierenden vor einigen Jahren bei einem Informationsstand. Dort erzählte man ihr von Falun Dafa und der Verfolgung und – was sie erstaunte – auch von Udumbarablüten. Laut buddhistischer Überlieferung blühen sie nur alle 2000 Mondjahre, sind aber zurzeit bei verschiedenen Praktizierenden zu sehen. Die Praktizierende las dann das Zhuan Falun (Li Hongzhi) und war von seinem Inhalt sehr berührt, jedoch blieben noch viele Fragen und Zweifel.

Sie berichtete: „Meine Gedanken kreisten immer wieder um die Fragen: Wer ist der Meister? Sagt er die Wahrheit oder hat er einen Teil erfunden? Woher weiß er das alles?“ Sie wünschte sich ein Zeichen, an dem sie erkennen konnte, dass es sich bei dem Begründer von Falun Dafa um einen wahren Meister handelte. „Wenige Tage später, es war Karfreitag 2012, schaute ich in den Kühlschrank und bemerkte etwas Weißes auf meinem roten Gemüsepaprika. Ich traute kaum meinen Augen und war ganz aufgeregt: Zwei kleine Udumbara wuchsen darauf … Von diesem Tag an begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Manchmal, wenn ich heute Schwierigkeiten oder Zweifel habe oder meine Motivation stark nachlässt, dann schaue ich auf die Udumbara, danke dem Meister, dass er mich nicht aufgibt, und gebe mir weiterhin Mühe.“

Gegen 17:00 Uhr wurde die Fa-Konferenz erfolgreich beendet.

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