Fast 1.000 Falun Gong-Praktizierende haben sich am 23. April 2016 nach einer Parade einer großen Kundgebung in der New Yorker Chinatown Flushing angeschlossen. Bei den Veranstaltungen haben sie an einen friedlichen Protest in Peking am 25. April 1999 erinnert. Drei Monate danach hat das kommunistische Regime die brutale Verfolgung von Falun Gong in China begonnen.
Mit Transparenten, auf denen die Worte „Falun Dafa ist gut“, „Stellt Jiang Zemin vor Gericht“ und „Austritt aus der KPCh“ standen, zog die Veranstaltung viel Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Seit Mai 2015 wurden beim Obersten Gericht in China mehr als 200.000 Strafanzeigen gegen das ehemalige Oberhaupt der kommunistischen Partei Jiang Zemin eingereicht, der die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte, die nun schon 17 Jahre dauert.
Unser Gewissen bewahren
Die Kundgebung begann mit einem Auftritt der Tian Guo Marching Band. Zhang Erping, Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums, erinnerte an den friedlichen Appell des 25. April 1999.
„Der Frieden und das Mitgefühl des Ereignisses repräsentieren den festen Glauben der Falun Gong-Praktizierenden an die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Wir sind stolz auf das, was sie taten, weil sie dadurch die innersten Werte der chinesischen Zivilisation gesichert haben, etwas das eng mit den grundlegenden Prinzipien der Menschheit zusammenhängt“, sagte er.
Zhang hoffte, dass noch mehr Menschen sich den Bemühungen der Praktizierenden anschließen würden, um die Verfolgung in China zu beenden. „Indem wir unser Gewissen bewahren, werden wir uns selbst, China und der ganzen Welt eine bessere Zukunft bringen“, sagte er.
Zhang Erping, Sprecher des Falun Dafa Informationszentrums, erinnert an den friedlichen Protest im Jahr 1999.
'Ruhig und vernünftig'
Yao Jie war Betreuerin eines Übungsplatzes einer Falun Gong-Gruppe in Peking gewesen, bevor die Verfolgung begann. Sie hatte an dem Appell im Jahr 1999 teilgenommen. Die Behörden klagten sie im Dezember 1999 mit der Beschuldigung „Angriff auf Zhongnanhai“ (das Gelände der Zentralregierung) an und verurteilten sie zu sieben Jahren Haft.
Derzeit lebt Yao in den Vereinigten Staaten und erinnerte sich daran, warum sie und andere Praktizierende nach Peking gegangen waren und appellierten. „Nachdem ein Magazin der Stadt Tianjin Falun Gong verleumdete, gingen einige Praktizierende zu dem Verlag, um die Sache klarzustellen. Doch dort trafen sie die Bereitschaftspolizei an. 45 Praktizierende wurden ohne Grund festgenommen.“ Weil ihnen in Tianjin ihre Rechte entzogen wurden, war die einzige Möglichkeit, nach Peking zu gehen und mit höheren Beamten zu sprechen. So ist es auch vom Gesetz her erlaubt.
Am 25. April 1999 gegen 20:00 Uhr verließen alle Praktizierenden innerhalb einer halben Stunde das Gelände, nachdem sie erfahren hatten, dass ihre Forderung angesprochen worden war. „Sie machten auch freiwillig den Ort sauber, hoben sogar Zigarettenstummel auf, die Polizisten hingeworfen hatten“, sagte Yao.
Während Außenstehende von dem ruhigen und vernünftigen Verhalten der Praktizierenden in dem ganzen Prozess beeindruckt waren, sagte Yao, dass es die Prinzipien von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – waren, die den hohen moralischen Charakter der Praktizierenden geformt hatte.
'Jeder bezieht Stellung'
Li Tianxiao, politischer Analytiker an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universität Columbia, sagte, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) in den letzten 17 Jahren alle Mittel erschöpft habe, um Falun Gong zu attackieren, doch ohne Erfolg.
„Der Grund liegt in den Prinzipien von Falun Gong. Weil Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht Tugend und das Gemeinwohl repräsentieren, ist jeder, der sie herausfordert zum Scheitern verurteilt“, sagte Li.
Das Regime eskalierte die bundesweite Unterdrückungskampagne und entnimmt sogar lebenden Falun Gong-Praktizierenden die Organe, die wegen ihres Glaubens eingesperrt sind. „Am Anfang dachten wir, dass nur wenige Krankenhäuser daran beteiligt seien. Doch nun wissen wir, dass die Situation viel schlimmer ist, als wir gedacht haben. Tausende von Fällen oder Zehntausende von Fällen, die Anzahl ist viel höher als wir uns vorgestellt haben“, erklärte Damon Noto, Sprecher für Ärzte gegen Zwangsorganentnahmen (DAFOH).
Damon Noto von Ärzte gegen Zwangsorganentnahmen (DAFOH) berichtet dem Publikum über den Organraub an lebenden Praktizierenden in China durch das kommunistische Regime Chinas.
Wang Zhiyuan, Sprecher der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG), zeigte auf, dass wegen dem brutalen Vorgehen des Regimes während der Verfolgung von Falun Gong und seinen früheren politischen Kampagnen, nun jeder zu diesem kritischen Thema Stellung beziehen müsse und dass jegliche Hoffnung in die KPCh zu nichts führen würde.
Aus der KPCh austreten ist der einzige Ausweg
Die Mehrheit der Chinesen war früher mit der Kommunistischen Partei verbunden. Anders als die Partei selbst, wird von den meisten Jugendlichen und Kindern verlangt, der Jugendliga und Jungen Pioniere der KPCh beizutreten.
Yu Chunguang, ein ehemaliger Englischlehrer an einer Hochschule in der Provinz Guangdong konkretisierte, dass die Partei effektiv mehrere Generationen von Chinesen gehirngewaschen habe. „Es waren die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei, die mir geholfen haben zu verstehen, was die KPCh ist und wie sie Falun Gong verleumdet hat und Praktizierende so schrecklich verfolgt.“
Zwei Beschlüsse, die kürzlich vom Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses verabschiedet wurden, H.R.1150 und H.R.3694, erklären ihre Unterstützung für Religionsfreiheit und verurteilen den Organhandel. Bei beiden Beschlüssen geht es um die anhaltende Menschenrechtsverletzungen in China.
„Als ich im letzten Monat nach Washington D. C. reiste, traf ich auf eine Gruppe Chinesen, die bezahlt worden war, um besuchende chinesische Führer willkommen zu heißen. Ich kann mir nicht vorstellen, warum diese Menschen ihre Würde für 80 Yuan (ca.10,88 Euro) verkaufen“, sagte Yu.
Laut Yi Rong, Präsident des Weltweiten Service-Zentrums für Austrittserklärungen aus der KPCh, sind mehr als 230 Millionen Menschen aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen ausgetreten.
Yi Rong, Präsidentin des Weltweiten Service-Zentrums für Austrittserklärungen aus der KPCh, berichtet, dass über
230 Millionen Chinesen sich von den KPCh Organisationen getrennt haben.
„Indem sie sich von der Kommunistischen Partei trennen, werden die Menschen ein besseres Verständnis von sich selbst und der Gesellschaft haben. All dies wird zu einer höheren moralischen Ebene in der Gesellschaft führen“, legte David Tompkins, ein Ansprechpartner für das Service-Zentrum, dar.
Positive Rückmeldungen von chinesischen Touristen
Viele Fußgänger hielten an, um über Falun Gong und die Verfolgung zu erfahren, einschließlich derjenigen, die in den nahe gelegenen Restaurants und Geschäften arbeiteten.
Einige von ihnen machten den Praktizierenden verständlich, dass sie aus der Kommunistischen Partei Chinas austreten wollten. Wu, ein Tourist, der zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten war, berichtete, dass er zuvor Videos über Aktionen der Falun Gong-Praktizierenden gesehen habe. „Aber diese Kundgebung ist viel besser als das, was ich im Computer gesehen habe“, sagte er.
Angeregt durch die Parade und die Kundgebung der Praktizierenden, meinte Wu, die Chinesen würden ihm leidtun, denn „in China haben wir kaum einen Ort, wo wir sagen können, was wir wirklich denken.“ Wenn er wieder in China sei, würde er anderen über Falun Gong erzählen, sagte er.
Martha Flores-Vazquez, Gemeindeführerin in Flushing, verkündete, dass sie stolz auf die Falun Gong-Praktizierenden sei, für das was sie für die Gemeinde und Gesellschaft geleistet hätten. „Es erfordert, dass wir alle eine sichere und friedliche Gesellschaft mit Gerechtigkeit aufrechterhalten“, sagte sie.
“Siebzehn Jahre Verfolgung ist viel zu lang”, fügte sie hinzu. „Wir müssen das stoppen.“
Martha Flores-Vazquez, Gemeindeführerin in Flushing, fordert mehr Menschen dazu auf, sich den Bemühungen der Praktizierenden für ein Ende der Verfolgung in China anzuschließen.