Frau Pan ist eine Freiwillige des weltweiten Service-Zentrums für Austrittserklärungen aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Seit vielen Jahren fährt sie täglich mit dem Zug nach Luzern. Diese wunderschöne Stadt am Vierwaldstättersee ist von einem einzigartigen Bergpanorama umgeben und der Anziehungspunkt für viele chinesische Reisegruppen.
Eines Tages hörte ihr eine ganze Gruppe chinesischer Touristen zu, als sie über die Hintergründe von Falun Gong, der Verfolgung und der Bedeutung eines Parteiaustritts erzählte. Sie berichtete ihnen unter anderem von der jüngsten Resolution 343 des US-Repräsentantenhauses, das kürzlich von den Kongressabgeordneten in den Vereinigten Staaten einstimmig verabschiedet worden ist [1]. Darin wird die KPCh auffordert, den Organraub an lebenden Falun Dafa-Praktizierenden und anderen Gefangenen aus Gewissensgründen in China sofort zu beenden.
Frau Pan fügte bei ihren Erläuterungen die aktuellsten Nachrichten aus aller Welt hinzu wie den kürzlich erschienenen Medienbericht über eine mögliche Verhaftung von Jiang Zemin, dem ehemaligen Staatsoberhaupt. Dann erzählte sie den interessierten Zuhörern, dass Jiang Zemin im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong initiiert habe. Seitdem seien Tausende und Abertausende Menschen, die die Falun Gong-Übungen praktizieren und an Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Toleranz glauben, in China illegal inhaftiert und zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Unzählige seien gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet worden.
Dazu meinten einige der chinesischen Touristen, Jiang hätte bereits vor langer Zeit festgenommen werden müssen. „Jiang Zemin muss für die Verfolgung von Falun Gong bestraft werden! Er muss vor Gericht gestellt werden!“, stellte Frau Pan fest und die Touristen stimmten ihr zu. Daraufhin stellte Frau Pan die Frage: „Was wird mit Ihnen geschehen, wenn die KPCh und Jiang Zemin für ihre Schuld geradestehen müssen?“ Die Touristen waren verwirrt. „Was hat das mit uns zu tun? Wir freuen uns darauf, wir hoffen, dass die Partei bald zusammenbrechen wird“, kam als Antwort.
Frau Pan wandte ein: „Die KPCh und Jiang Zemin haben solche abscheulichen Verbrechen begangen. Der Himmel wird Vergeltung fordern. Zurzeit passieren in China viele Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Seuchen. Viele Menschenleben sind davon betroffen. Aber einige Leute werden unversehrt bleiben. Es ist eine Frage der eigenen Wahl.“ Danach fragen die Touristen, was sie tun sollten. „Als Sie in die Kommunistische Partei, die Jugendliga und die Jungen Pioniere eingetreten sind, haben Sie geschworen, ihr ganzes Leben dem Kommunismus zu widmen“, gab Frau Pan zu bedenken. „Tragen Sie dann nicht die Verantwortung für das, was die Partei gemacht hat? Lösen Sie diesen Schwur auf! Dann werden die Buddhas und die Gottheiten Sie vor Katastrophen bewahren. Der Austritt aus der Partei wird Ihnen Sicherheit und Frieden bringen. Die Geschichte hat früher schon solche Beispiele aufgezeichnet, und täglich kommen neue dazu.“ Die chinesischen Gäste nickten zustimmend.
Sie horchten auf, als Frau Pan ihnen sagte, sie werde ihnen helfen, ihren Austritt aus den kommunistischen Organisationen online einzureichen. Dann fragte Frau Pan einen älteren Mann, der neben ihr stand: „Ich sah Sie nicken. Wie wäre es, wenn wir mit Ihnen anfangen würden?“ „Ja“, zeigte sich dieser einverstanden, „ich möchte austreten.“ Die anderen Leute in der Gruppe folgten seinem Beispiel und traten ebenfalls aus.
Einer der Touristen sagte zu Frau Pan: „Der Erste, der ausgetreten ist, ist der Sekretär des Parteikomitees.“ Ein anderer sagte: „Er ist mit gutem Beispiel vorangegangen.“ – „Seine Zustimmung hat auch meine Bedenken zerstreut“, meinte ein Dritter.
Frau Pan wandte sich an den älteren Mann: „Haben Sie gehört, was Ihre Landsleute von Ihnen gesagt haben? Sie schätzten es aufrichtig, dass Sie mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Es ist des Himmels Wille und des Volkes Wunsch, dass die Regierungsbeamten aus der KPCh austreten. Der Parteipolitik zu folgen, wird schlussendlich jedem Unglück bringen. Es war klug von Ihnen, Ihre Gruppe zum Austritt anzuleiten. Ich hoffe, dass Sie diese Botschaft auch Ihrer Familie und Ihren Freunden in China überbringen.“ Der Mann nickte zustimmend. Einige Mitglieder der Reisegruppe streckten ihm ihre hoch erhobenen Daumen entgegen.
[1] Das US-Repräsentantenhaus hat am Abend des 13. Juni 2016 einstimmig die Resolution 343 verabschiedet. In der Resolution wird das kommunistische Regime Chinas aufgefordert, sofort den Organraub an Falun Gong-Praktizierenden und anderen Gewissensgefangenen zu beenden. Die Resolution erhielt starke Unterstützung von 185 Mitgliedern beider Parteien.