Falun Dafa auf Hamburgs größtem Straßenfest – der Altonale

Wenn es die Verfolgung nicht gäbe, würde man uns hier gar nicht sehen. Man würde uns nur im Park meditieren sehen. Wir machen solche Veranstaltungen, damit wir auf die Verfolgung in China hinweisen und die Menschen ermutigen, sich für Menschenrechte und Unrecht auszusprechen und dagegen Stellung zu beziehen – im besten Falle anderen Menschen auch davon zu berichten.

Eine Praktizierende vertiefte das Gespräch mit einer Passantin, die vorher schon am Stand neugierig stehen geblieben war und offensichtlich Fragen zum Thema hatte. Am Stand waren unterschiedliche Bereiche zu sehen, mit der die Komplexität des Themas gezeigt wurde.

Auf der einen Seite haben die Praktizierenden die 5 Übungen von Falun Dafa vorgeführt und mit der ruhigen Übungsmusik ein Hauch China in das laute Straßenfest gebracht. In der Mitte des Standes konnte man das Falten von kleinen Lotusblumen aus Papier erlernen, und im Bereich daneben wurde die Geschichte von Falun Dafa – von dessen Anfängen sowie Verbreitung bis zur brutalen Verfolgung in China – mittels einer Bilderausstellung anschaulich dargestellt.

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Aber egal, wie viele Bereiche am Stand gezeigt werden, eine Frage bleibt bei vielen Passanten immer und kann nur schwer beantwortet werden: Warum wird Falun Dafa (Falun Gong) überhaupt verfolgt? Denn anfänglich wurde Falun Dafa sogar von der chinesischen Regierung unterstützt, erhielt Preise und wurde sogar zur besten Qigong-Schule gekürt. Doch als die Anzahl der Übenden immer mehr wurde, wuchs offenbar der Neid und Unmut über diese riesige Zahl an Menschen, die sich nicht durch die kommunistische Ideologie kontrollieren ließen.

100 Millionen Chinesen hatten im Jahr 1999 die Praxis bereits in ihr Leben integriert und geübt und davon sowohl körperlich, als auch geistig profitiert. „Ja, solche Menschen, die versuchen diese 3 Leitmotive (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht) in ihrem Leben umzusetzen, die passen eben nicht zur kommunistischen Diktatur!“ – sagte eine Passantin und verstand, wie verzwickt die Lage in China ist. „Es ist sogar noch schrecklicher, als damals zu Zeiten der DDR, weil in China die Regierung und die Polizei in absolut alle Bereiche des menschlichen Lebens verstrickt sind. Es gibt quasi kein Entkommen.“

So ein gewaltiges Thema lässt sich schwer auf einem Straßenfest wie der Altonale in Hamburg darstellen, trotzdem versuchen die Hamburger Falun-Gong-Praktizierenden seit 17 Jahren genau das – und sogar mit Erfolg. Jedes Jahr kommen neue Interessenten, die die Übungen lernen möchten, weil sie etwas Gutes für sich machen möchten oder einfach neugierig sind, was es mit dieser beliebten Meditationsart überhaupt auf sich hat; manche kommen jedes Jahr wieder, um die Lotusblumen mitzufalten und verlassen den Tisch mit Stolz, dass sie die Blume selbst gebastelt haben. „Jetzt geht es mir richtig gut!“ – sagte heute eine ältere Dame, die vor kurzem eine ärztliche Behandlung angefangen hat.

Im bunten Treiben zwischen Bühnenmusik, Stimmengewirr und Trubel des größten Straßenfestes in Hamburg, findet man jedes Jahr den Ruhepol in der Infomeile: die Praktizierenden und den Stand von Falun Dafa.

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