13 Jahre im Gefängnis überlebt – stirbt Frau Jin 21 Tage nach erneuter Festnahme

Frau Jin Shunnu fiel am 6. Oktober 2018 während ihrer Haft ins Koma. Sie war verhaftet worden, weil sie mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Nachdem ihre Familie ins Krankenhaus geeilt war, zwang die Polizei sie, eine Haftungsverzichtserklärung zu unterschreiben. Bei einer Weigerung drohten die Beamten, Frau Jin zu einer langen Gefängnisstrafe zu verurteilen.

Frau Jins Mann und ihre Tochter blieben vier Tage lang im Krankenhaus Sie kam nicht mehr zu sich und starb am 10. Oktober gegen 4 Uhr morgens. Ihr Leichnam wurde noch am selben Tag ohne Autopsie eingeäschert. Die vom Krankenhaus ausgestellte Sterbeurkunde besagt, dass sie an einem Schlaganfall gestorben sei. Sie war 66 Jahre alt.

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Jin Shunnu

Am 19. September 2018 wurde Frau Jin im Dienstraum des örtlichen Wohnkomitees verhaftet. Sie war dorthin gegangen, um Dokumente zu beantragen, die sie benötigte, um ihre Rente wieder zu erhalten. Ihre Rente war ausgesetzt worden, weil sie zuvor 13 Jahre lang inhaftiert gewesen war. Der Grund ihrer Verhaftung: Sie hatte sich geweigert, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Sie erklärte dem Personal, dass ihre Inhaftierung wegen ihres Glaubens illegal gewesen sei und dass ihre Rente nicht hätte ausgesetzt werden dürfen. Anstatt die erforderlichen Dokumente auszustellen, rief ein Mitarbeiter die Polizei. Daraufhin kamen Beamte der Polizeiwache Xinhua und brachten sie zum Untersuchungsgefängnis von Nangou.

Es ist unklar, was während ihrer kurzen Haft geschah und wie es dazu kam, dass sie ins Koma fiel und Tage später starb.

Frau Jin starb dreieinhalb Jahre nach ihrer letzten Freilassung aus dem Gefängnis.

Während Frau Jin zwischen 2002 und 2015 inhaftiert war, saß ihr Mann Herr Shen Shan eine elfjährige Haftzeit wegen seines Glaubens ab. Ihre Tochter Shen Chunting, praktiziert ebenfalls Falun Dafa und wurde zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im Jahr 2015 kam die Familie schließlich wieder zusammen. Drei Jahre später verloren sie die Mutter.

Fünf Mal in drei Jahren verhaftet und in Polizeigewahrsam gefoltert

Frau Jin begann im Oktober 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Davor hatte sie durch einen finanziellen Betrug über 100.000 Yuan (ca. 12.500 Euro) [1] verloren. Damals hatte sich ihre Gesundheit rasch verschlechtert. Sie verdankte Falun Dafa, dass sie aus der tiefen Depression herauskam und wieder gesund wurde.

Am 20. Juli 1999 wurde Frau Jin zum ersten Mal verhaftet. Es war der Tag, an dem die Verfolgung von Falun Dafa begann. Man verurteilte sie zu sechs Monaten Zwangsarbeit. Bevor sie am 7. Januar 2000 entlassen wurde, musste ihre Familie 11.500 Yuan (ca. 1.400 Euro) zahlen.

Zwischen Februar 2000 und 2001 wurde sie drei Mal verhaftet, was zu zwei weiteren Haftstrafen mit Zwangsarbeit führte. Als sie aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung in einen Hungerstreik trat, wurde sie gefoltert und zwangsernährt.

Als Frau Jin am 6. April 2002 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie zum fünften Mal verhaftet. Während des Verhörs folterte die Polizei sie. Ein Beamter setzte sich auf eins ihrer Beine, während ein anderer das andere Bein bis zum Kopf hochzog. Als sie wegen des entsetzlichen Schmerzes ohnmächtig wurde, setzten die Beamte die Folter an ihren anderen Gliedmaßen fort. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, konnte sie sich nicht mehr bewegen.

13-jährige Freiheitsstrafe

Sieben Monate nach ihrer Verhaftung wurde Frau Jin im November 2002 zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt und am 8. April 2003 ins Frauengefängnis Liaoning gebracht – ein höllisches Gefängnis, das für die Anwendung ungeheuerlicher Foltermethoden bei Falun-Dafa-Praktizierenden berüchtigt ist.

Rentenzahlung wurde während der Inhaftierung ausgesetzt

Nach 13 Jahren Haft kehrte Frau Jin am 5. April 2015 nach Hause zurück. Sie hatte ihr Rentenalter im Gefängnis überschritten und die Frist für die Beantragung ihrer Rente verpasst. Sie erhielt nur 500 Yuan (ca. 62 Euro) Unterstützung pro Monat.

Während sie an ihren Rentenpapieren arbeitete, setzte das Sozialversicherungsamt der Stadt Fushun die Rentenleistungen für Menschen aus, die vor ihrer Pensionierung Haftstrafen verbüßt hatten. Frau Jin hatte seit letztem Jahr bei verschiedenen Regierungsstellen für die Auszahlung ihrer Rente Rechtsmittel eingelegt, war jedoch keinen Schritt weitergekommen.

Ihre jüngsten Bemühungen, Belege beim örtlichen Wohnkomitee anzufordern, führten zu ihrer sechsten Verhaftung und letztendlich zu ihrem Tod.

[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.

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