Falun Gong Informationszentrum Deutschland: NEWSLETTER vom 15.11.2001

· Lehrer starb nach 200 Tagen Folter
· Zehntausende „feierlicher Erklärungen“ belegen, Falun Gong ist in China unerschütterlich

Lehrer starb nach 200 Tagen Folter

Herr Wang Jinguo starb Quellen zufolge an seinen inneren Verletzungen, die er in einem chinesischen Gefängnis im Verlauf von mehr als 200 Tagen und Nächten Folter erlitt. Wang war 34 Jahre alt, er hinterließ eine Frau und ein kleines Kind. Die ganze Familie hatte 1996 begonnen Falun Gong zu praktizieren.

Wang war ein großmütiger Mensch voller Energie, ein guter Vater und Ehemann und als Lehrer hoch geachtet. Zu seinen Lebzeiten wurden ihm von der Stadtverwaltung mehrere Lehramts-Auszeichnungen verliehen. Wang starb am 23. Mai diesen Jahres. Die Umstände seines Todes wurden, aufgrund der großen Anstrengungen der chinesischen Behörden, Informationen über die Verfolgung von Falun Gong nicht nach außen dringen zu lassen, erst jetzt bekannt.

Die ganze Familie, die in der Stadt Shuangcheng, nördliche Provinz von Heilongjiang, lebte, versuchte mehrmals nach Peking zu gehen, um dort bei ihrer Zentralverwaltung ein Bittgesuch einzureichen. Aber jedes Mal wurden sie von der örtlichen Polizei festgenommen.

Quellen in China zufolge verhaftete die örtliche Dorf-Verwaltung Wang im Juni letzten Jahres und fälschte Dokumente, um ihn in Haft zu halten. Am 3. Dezember wurde er in eine Gefängniszelle zusammen mit Schwerverbrechern geworfen. Die Wache befahl den Verbrechern, sich um ihn zu „kümmern“. Und so mussten Wang und ein anderer Falun Gong-Praktizierender in der Zelle für mehr als 40 Tage auf dem kalten Zementfußboden schlafen. Jede Nacht wurden sie nach dem Abendessen geschlagen.

Aufgrund der Prügel konnte Wang einmal vor Schmerzen sein Stöhnen nicht unterdrücken. Darüber waren die Verbrecher noch erboster. Drei von ihnen griffen ihn und ließen ihn so schwer auf ein Brett fallen, dass Blut aus seinem Mundwinkel floss, ein Hinweis auf starke innere Blutungen. Da Wang ein wenig kurzsichtig war, erfanden die Insassen eine weitere entsetzliche Foltermethode, bei der sie ihn zwangen, seine Augen geöffnet zu halten, während sie gegen seine Augäpfel schnippten. Daraufhin brannten und tränten seine Augen. Sie traten auch mit ihren Stiefeln gegen Wangs Brust, wodurch er unter großen Schmerzen und Atemnot litt. Die Liste der Folterungen, denen er in dieser Zelle ausgesetzt war, ist lang. Oft war seine Kleidung blutgetränkt.

Den Quellen zufolge wurden Wang vermutlich die schlimmsten Verletzungen von einem Verbrecher zugefügt, der immer und immer wieder mit beiden Fäusten in Wangs Gesicht schlug, bis Wang nicht mehr aufrecht sitzen konnte. Der Verbrecher wurde dazu von Wachen und Beamten angespornt. Wang musste sich heftig übergeben. Noch drei oder vier Tage danach konnte er wegen ständigen Erbrechens weder essen noch trinken. Zu dieser Zeit haben sich bei Wang die Funktionen von Herz, Lunge und Nieren rapide verschlechtert und sein Gehirn habe Schwellungen erlitten. Er atmete nur mühsam und in seinem Urin war Blut. Vor Schwäche konnte er sich kaum noch bewegen.

Als schließlich zu befürchten war, dass er sterben könnte, berichtete die Haftanstalt dem „Büro 610“ von Wangs Zustand. Das „Büro 610“ ist eine Verwaltungsabteilung, die im Juni 1999 einzig und allein für die Verfolgung von Falun Gong ins Leben gerufen worden war. Von seiner Familie wurden noch 2.000 Yuan (ungefähr vier Monatsgehälter) erpresst, bevor sie ihn schließlich nach Hause schickten. Im Januar 2001 hatte sich Wangs Zustand nicht gebessert und seine Angehörigen sahen als letzte Hoffnung die Suche nach einer besseren medizinischen Behandlung in Peking. Aber sogar jetzt noch spürte die Kommunalverwaltung sie in Harbin auf und zwang sie, umzukehren. Am 23. Mai 2001 ist er gestorben.

Wangs letzter Wille und Testament zeigt seinen Anstand und großes Mitgefühl. Er schrieb: „Wenn ich sterbe, wird es definitiv das Resultat ihrer Folter und Misshandlung sein. Aber selbst wenn es nur den geringsten Hoffnungsschimmer gibt, dass sie zu Güte und Freundlichkeit zurückfinden, müsst ihr alles, was ihr nur könnt, unternehmen, um ihnen zu helfen, zur Güte zurückzufinden, auch denen, die sich direkt an meiner Verfolgung beteiligten.“

Bis heute sind achtunddreißig Falun Gong-Praktizierende aus der Provinz Heilongjiang in Polizeihaft an den Folgen von Folter gestorben. Die Gesamtzahl dokumentierter Todesfälle infolge der schon über zwei Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong hat inzwischen die Zahl von 303 erreicht. Staatliche Informationsquellen in China sprechen bereits von über 1.000 Toten.

Mehr als 100.000 Falun Gong-Praktizierende wurden widerrechtlich verhaftet und eingesperrt, seit der kommunistische Parteichef Jiang Zemin diese friedliche spirituelle Bewegung im Juli 1999 verbot. Mindestens 20.000 sind ohne Prozess in Arbeitslager geschickt worden und Tausende wurden gesetzeswidrig in psychiatrische Krankenhäuser eingesperrt, wo sie misshandelt und gefoltert werden.

Zehntausende „feierlicher Erklärungen“ belegen, Falun Gong ist in China unerschütterlich

In den ersten 10 Monaten des Jahres 2001 erklärten mehr als 40.000 chinesische Falun Gong-Praktizierende öffentlich auf der chinesischen Minghui-Website ihre Absicht, in China weiterhin Falun Gong zu praktizieren. Obwohl diese Website in China gesperrt ist, finden Praktizierende doch Möglichkeiten diesen öffentlichen Weg zu beschreiten.

Diese „feierlichen Erklärungen“ beweisen das Scheitern der chinesischen Regierung, ihre Bürger dauerhaft zum Unterzeichnen von Verzichtserklärungen zu zwingen.

Für einige Praktizierende waren die ständigen Schläge, der sexuelle Missbrauch, Schlafentzug und andere Formen unablässiger Folter einfach nicht zu ertragen. In diesen Fällen haben manche Praktizierende sogenannte Verzichtserklärungen unterschrieben, in welchen sie versprachen, Falun Gong aufzugeben. Diese Entscheidung geschah unter extremem Zwang.

Während die Kommunistische Partei Chinas der Welt erzählt, sie habe erfolgreich die spirituelle Praxis Falun Gong niedergeschlagen, kommt die Wahrheit nach und nach zum Vorschein: Zehntausende, vielleicht Millionen bleiben standhaft. Falun Gong-Praktizierende zeigen so die Stärke ihres Glaubens und die dem Falun Gong innewohnende Kraft. Denn natürlich sind der chinesischen Regierung alle Internetseiten der Welt zugänglich. Die Praktizierenden riskieren erneut ihre Freiheit und ihr Leben.

Amy Lee, eine Modedesignerin die jetzt in New York lebt, wurde im Mai 2000 in Peking festgenommen, weil sie für ihr Recht Falun Gong zu praktizieren, eintrat. Im Juli wurde sie in ein „Umerziehungslager“ in Guangzhou geschickt, dort wurde sie gefoltert. Über ihre Erlebnisse in der Gefangenschaft berichtet sie: „Wir nehmen an, dass zu jedem bekannten Praktizierenden, der seine unter Zwang abgelegten Erklärungen widerruft, noch viele dazukommen, von denen wir nichts wissen. Chinas ausgedehnte Informationsblockade versteckt die Wahrheit vor der Welt: Falun Gong ist stark, und wächst weiter, trotz Jiangs Bemühungen das zu leugnen.“

Der Versuch der chinesischen Regierung die friedliche Meditationspraxis Falun Gong auszurotten, ging jetzt ins dritte Jahr, und es ist kein Ende abzusehen. Im Gegenteil, die Verfolgung wird immer gewalttätiger.

Aus der Beschäftigung des Westens mit den terroristischen Angriffen auf die USA, schlägt Jiang Zemin seinen Vorteil. Wie berichtet wird, hat er Rechtsbehörden damit beauftragt, eine umfassende landesweite Verfolgung von Menschen, die mit Falun Gong verbunden waren oder sind, einzuleiten. Diese Verhafteten werden umgehend ins Gefängnis geworfen, unabhängig davon, ob sie aktiv Falun Gong praktizieren, oder nicht. Diese neuen Opfer reihen sich ein zu den über 100.000 unschuldigen Menschen, die, seit die Verfolgung im Juli 1999 begann, widerrechtlich verhaftet und eingesperrt wurden. Wenn die Praktizierenden nicht sogenannte Verzichtserklärungen auf ihren Glauben unterschreiben, sehen sie sich der grausamen Realität von Schlägen und anderen Foltermethoden in Chinas Gefängnissen, Haftanstalten und Arbeitslagern ausgeliefert.

Tausende nehmen bewusst das Risiko auf sich, eher zurück in Arbeitslager geworfen zu werden, und wieder Folter und Leiden zu ertragen, als auf ihre Grundsätze, nämlich Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht zu verzichten. Dieses unverrückbare, individuelle Engagement verdient volle Anerkennung und die breite Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.

Bei Rückfragen kontaktieren Sie bitte:
Frau Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532 oder Frau Lei Zhou Mobil: 0179-2210009

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