Hinter der Fassade: Falun Gong Praktizierende werden im Arbeitslager Nr.3 der Provinz Henan gefoltert und zur Sklavenarbeit gezwungen

Von Außen sieht das Arbeitslager Nr. 3 in Xuchang Provinz Henan wie ein normaler Platz mit einem schönen Gebäude und einem Garten im Hinterhof aus. Wenn man dieses Lager besucht, kann man die Behörden und die „Volkspolizei“ über die Einrichtungen reden hören. Sie erzählen den Besuchern, wie gut die Gefangenen behandelt werden und wie das Personal die Einstellung der "Insassen mit überzeugenden Argumenten ändert und sie wieder mit sich selbst ins Reine kommen.“ Sie werden auch erzählen, wie sich die Bedingungen im Arbeitslager verbessert haben, und dass die Insassen dort glücklich sind. Doch Insider und diejenigen, die in diesem Arbeitslager gefangen sind, haben eine komplett andere Sichtweise über das Arbeitlager Nr.3. „Das Arbeitslager Nr.3 in Xuchang ist eine höllische Trainingsbarracke. Ich würde lieber drei Jahre im Gefängnis verbringen als einen Tag im Arbeitslager Nr.3."

In Wirklichkeit dient dieses Lager als eine Basis für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden. Wenn die Praktizierenden ins Arbeitlager eintreffen, werden sie direkt in die Abteilung Nr.3, welche für die Folter von Falun Gong Praktizierenden ausgerichtet ist, geschickt. Die Abteilung wird von Shi Baolong und Tan Junmin geleitet. Einmal in der Abteilung Nr.3 wird man mit allen möglichen Methoden und Geräten gefoltert. Die Folter soll die Praktizierenden dazu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Für mindestens zwei Wochen werden den Praktizierenden zwei persönliche "Bewacher" zugeteilt. Diese zwei Insassen bewachen die Praktizierenden rund um die Uhr und lassen sie nicht mit Anderen sprechen. Sogar der Augenkontakt ist verboten und Grund genug für eine Bestrafung. Am Abend schlafen die persönlichen Bewacher neben den Praktizierenden. Wenn ein Praktizierender die Erlaubnis bekommt, auf Toilette zu gehen, müssen die Bewacher ihn begleiten.

Nach dem Aufstehen müssen die Praktizierenden sauber machen und vor dem Frühstück einen Eid leisten. Frühstück beginnt um 7 Uhr und dauert 15 Minuten. Dann versammeln sich die Insassen, um in die Werkstätten zu gehen. Die Praktizierenden müssen ihre Produktionsquote in der vorgegebenen Zeit erfüllen. Das tägliche Gehalt jedes Praktizierenden beträgt 10 Yuan (1). Mittagessen beginnt um 10:30 Uhr und die Insassen müssen nach dem Essen sofort wieder an die Arbeit. Abendessen gibt es um 17:30 Uhr und nach dem Abendessen wird bis 22 Uhr gearbeitet. Manchmal muss länger gearbeitet werden, so dass sich die Zeit zum Ausruhen verkürzt. Neben der Arbeit, die sie zu verrichten haben, werden die Praktizierenden einer Gehirnwäsche unterzogen. Jeden Dienstag und Freitag müssen sie am Politik- und Kulturunterricht teilnehmen, der in Wirklichkeit Anti-Falun Gong-Propaganda Sitzung ist. Einmal im Monat müssen die Praktizierenden einen Test und ein Geständnis ablegen. Wenn sie sich weigern das Geständnis zu schreiben, wird das als Verstoß gegen die Regeln im Lager betrachtet und sie werden als Gegner der Regierung denunziert. Auch wenn die Praktizierenden ein Geständnis schreiben, dies jedoch von den Wachen nicht als gut genug betrachtet wird, werden sie mit Gummiknüppel geschlagen. Den entschlosseneren Praktizierenden wird ein Folterinstrument angelegt, das ihre Bewegung einschränkt, sie werden an eine Bank gefesselt und müssen einen Helm tragen, in dem Propaganda bei hoher Lautstärke abgespielt wird. Die Praktizierenden werden in der Regel für eine Woche so gelassen. So ist es nicht ungewöhnlich, Praktizierende im Lager zu sehen, welche hinken, mit Schnittwunden oder mit schwarzen und blauen Flecken herumlaufen. Man kann sehen, dass die Gesichter einiger Praktizierenden aufgrund der Schwellungen entstellt sind. Jeder, der im Arbeitslager Nr.3 inhaftiert ist, hat solche Dinge gesehen.

Am 28. April 2003 begann das Arbeitslager Nr.3 mit der „Frühlingsgewitter Kampagne“ – Mitorganisator war das „Büro 610“ (2) und das Justizministerium – eine neue Runde der Verfolgung gegen die inhaftierten Falun Gong Praktizierenden. Yan Zhenye, Direktor des Lagers, war für die neue Vorgehensweise im Lager verantwortlich. Jiang Qingtai, stellvertretender Direktor, leitete die Kampagne persönlich. Er suchte sich in jeder Abteilung Polizeibeamte von allen Verwaltungen oder technischen Büros aus, die an der Kampagne die „starke Haltung bekämpfen“ (mit allen Mitteln standhafte Falun Gong Praktizierende dazu bringen, ihren Glauben aufzugeben) teilnehmen sollten. Alle Abteilungen wählten dann Wachen aus, die eine spezielle Gruppe bildeten, um die Kampagne auszuführen. Andere Polizisten wurden auch aufgefordert bei der Kampagne mitzuarbeiten. Der Leiter des „Büros 610“ und des Arbeitslagers Nr.3, Li Xinjie und Dong Jianchao, organisierten die Wachen, um die Verfolgung auszuführen. Sie befahlen auch den Wachen einen gemeinsamen Eid abzulegen, mit dem sie entschlossen versprachen, ihre „glorreiche“ Aufgabe zu erfüllen. Bei Versagen, würden sie mit einer Geldstrafe und auf andere Weise bestraft.

In der Regel griffen sich fünf bis zehn Wachen einen Praktizierenden. Ihre Methode am Abend war, einen Praktizierenden auszuwählen und diesen einzelnd dazu zu bringen, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Zuerst klebten sie den Mund des Opfers zu. Dann gaben sie dem Praktizierenden Elektroschocks, folterten ihn in einer schmerzhaften Stellung und schlugen mit Gummiknüppel an den darauffolgenden Nächten auf ihn ein. Sie erfanden eine Foltermethode, die sich „ein ganzes Schaf grillen“ (3) nannte.
Nachdem sie den Praktizierenden eine ganze Nacht gefoltert hatten, schliefen die Wachen am Tag, wohingegen der gefolterte Praktizierende den ganzen Tag arbeiten musste, um seine Quote zu erfüllen. Dann setzte eine andere Gruppe von Wachen die Folter fort und fingen mit den sogenannten „gewaltlosen Angriff“ an. Bei der Methode wird den Praktizierenden der Schlaf entzogen. Nach einem Monat dieser Misshandlung, konnten einige Praktizierende, wegen der langen Zeit des gefesselt seins, ihre Hände nicht mehr bewegen. Andere konnten nicht mehr gehen und wieder andere erlitten Gehirnschäden. Es kam zu Knochenbrüchen, Taubheit in den Händen und manche brauchten infolgedessen schließlich Hilfe bei den alltäglichen Handlungen, wie sich anzuziehen oder auf Toilette zugehen usw..

Der Falun Gong Praktizierende, Wang Jingyu aus dem Bezirk Linying Provinz Henan, hat wegen der schweren Prügel ein entstelltes Auge. Ein anderer Praktizierender musste von vier Insassen ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil er durchs Schlagen schwer verletzt wurde. Doch als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, misshandelten die Polizeiwachen ihn weiter. Im Arbeitslager Nr.3 werden überall Sprüche wie: „Wenn du dich weigerst, dich umerziehen zu lassen, kannst du nur noch einen Weg einschlagen– den Tod“ angebracht.

Yan Zhenye, Direktor des Arbeitslager Nr.3, verkündete, kurz bevor das Feuerwerk für das Laternenfest am 15. Januar 2004 startete: „Im Jahr 2003 nahm das Arbeitslager Nr.3 einen Betrag von 2.480.000 Yuan ein.“ Diese Summe wird als sehr hoch verzeichnet. Im Jahr 2003 bekam jede Wache im Arbeitslager einen Bonus von 10.000 Yuan. Ein Haarband wird auf 220 Aluminiumröhren gebildet und ein Praktizierender verdient an einem Haargummi nur 1.5 Yuan. Wie viele Haargummis muss ein Praktizierender dann produzieren, um eine Quote von 300 Yuan zu erreichen? Neben der Sklavenarbeit, müssen die Praktizierenden unter der körperlichen Folter, Gehirnwäsche und mentaler Folter leiden. Shen Jianwei, politischer Ausbilder der Politikabteilung und die Abteilungsleiter, Jia Zigang und Zhao Zhimin, sind bekannt für ihre Misshandlungen an Falun Gong Praktizierenden.

Es gibt mindestens drei Unternehmen für Haarpflegemittet, u.a. Henan Rebecca Haarprodukte Inc., die das Arbeitslager dazu benutzen Güter zu produzieren. An der Verpackung kann man erkennen, dass diese Produkte nach Asien, Europa, Afrika und in die Vereinigten Staaten gehen. „HAIR TO GO, New Jersey, U.S.A“ ist eine der Marken, welche diese Produkte verkauft.

Wir, die Falun Gong Praktizierenden, die im Arbeitslager Nr.3 gefangen gehalten werden, rufen Sie alle auf uns zu unterstützen und rufen sie in China an, um die Verfolgung von Falun Gong zu stoppen.

(1) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan
(2) Das „Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen
(3) "Ein ganzes Schaf grillen“ ist eine grausame Foltermethode, bei der die Wachen die Hände und Füße des Praktizierenden fesseln und ihn dann an seinen Fesseln auf einem waagerechten Stock aufhängen. Die Praktizierenden werden dieser grausamen Folter für einen Zeitraum von einer Woche unterzogen.

Chinesisches Original: http://www.minghui.ca/mh/articles/2004/6/3/76257.html
Englische Version: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/6/19/49336.html

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