Deutschland: Einige Geschichten über den Infotag zum Welt-Anti-Foltertag in Bremen am 26.06

Der Infotag in Bremen war aus meiner Sicht sehr erfolgreich. Ich möchte Euch ein paar Geschichten darüber erzählen.

Die Bremer Praktizierenden hatten schon angefangen; meine Mitkultivierende und ich kamen etwas später mit dem Zug aus Hamburg, um an diesem Samstag, dem Internationalen UN-Anti-Foltertag, die Menschen über die Verfolgung zu informieren.

Wir zwei kamen in Bremen an und waren zu Fuß auf dem Weg zum Infostand, dabei trugen wir eine Stellwand mit der Aufschrift „SOS ! Rettet die Falun Gong Praktizierenden in China vor dem Tod“ und „China verfolgt Falun Dafa“. Bereits auf dem Hinweg zum Infostand, sogar schon auf der Bahnfahrt sahen sehr viele Menschen aufmerksam auf die Stellwand. Viele Menschen waren sofort betroffen, als sie bemerkten, worum es sich handelte.

Wir hatten die Adresse vom Infostand vergessen und liefen eine Weile suchend in der Touristen überfüllten Innenstadt umher. Wohin wir auch gingen, alle Menschen, die uns begegneten, sahen auf die Stellwand. Das war sozusagen ein „mobiler Infostand“ und es war schön zu sehen, wie viele Deutsche uns unterstützten. So viel Lächeln und Sympathie wurde uns entgegengebracht, ich hatte das Gefühl, die warmherzige Anteilnahme für die verfolgten Falun Gong Praktizierenden begleitete uns auf Schritt und Tritt. Am erfreulichsten fand ich, dass uns mehrere Chinesen mit ihrer Familie und ihren Freunden entgegenkamen. Alle ohne Ausnahme strahlten uns an, als sie die Bedeutung unseres Schildes erkannten. Das hat mich sehr ermutigt.

Als wir schließlich den Infostand fanden, waren doch mehr Praktizierende anwesend, als wir dachten. Es waren sogar zwei Gäste aus Israel dabei. Einige Praktizierende verteilten Flugblätter, andere führten die Falun Gong Übungen vor. Es war wunderbar harmonisch. Zum Infostand gehen, ist für mich immer irgendwie wie „nach Hause kommen“. Eine Praktizierende stand hinter dem Infotisch und ich gesellte mich dazu.

Eine Gruppe von Jugendlichen kam zum Infotisch, um sich über die Verfolgung zu informieren. Alle unterschrieben die Unterschriftenliste, um die Anklage gegen Jiang Zemin, den Hauptverantwortlichen der Verfolgung, zu unterstützen. Sie nahmen auch Flugblätter mit.
Einige Passanten machten mit ihrem Handy Bilder von uns.

Wir machten mit zwei Schildern auf das Schicksal der Xiaoyan Wang aufmerksam. Ihr Ehemann lebt in Deutschland, sie wird jedoch von den chinesischen Behörden gezwungen, in China zu leben. Sie wurde im Februar 2001 wegen ihres Glaubens an Falun Gong in das berüchtigte Masanjia-Arbeitslager (in Dalian, der Partnerstadt von Bremen) eingeliefert. Zurzeit befindet sie sich – zusammen mit ihrem kleinen, fünfjährigen Kind – auf der Flucht, um einer erneuten Gefangennahme zu entgehen…

Dieses Schicksal, was sich in Dalian – Bremens Partnerstadt abspielt, zog die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich.

Ich sah einen alten chinesischen Mann, der in einiger Entfernung dastand und auf etwas zu warten schien. Ich ging hin und gab ihm eine hübsche Postkarte mit einer Lotusblume drauf und ein deutsches Flugblatt.

Ein chinesisches Flugblatt hatte ich in dem Moment nicht bei mir. Als er auf dem deutschen Flugblatt die drei chinesischen Schriftzeichen Zhen, Shan, Ren (2) sah, freute er sich. Diese Worte bedeuten Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, er erkannte daran, dass es sich um ein Falun Gong Flugblatt handelte und steckte es schnell in die Tasche.

Ich flitzte zum Infostand und holte ein chinesisches Flugblatt und eine VCD. Als ich nach ihm schaute, stand er immer noch da, sah aber jetzt gespannt zu unserem Infostand herüber. Ich flitzte wieder zurück zu ihm und gab ihm die chinesischen Infomaterialien. Als ich sah, wie der alte Mann dieses Flugblatt wertschätzte und sich von Herzen freute, sagte ich zu ihm „Es bringt Ihnen eine gute Zukunft, wenn Sie die Wahrheit kennen.“ Ich wollte sichergehen, dass er meine Worte verstand und sagte „Das Flugblatt bringt Ihnen Glück in der Zukunft. Die Wahrheit zu wissen, ist gut. Zhen Shan Ren hao (2), Falun Dafa hao!“ Er lächelte und nickte. In seinen Augen hat sich sein gutes Herz widergespiegelt. Der Mann fragte mich, ob ich das chinesische Flugblatt auch lesen könnte, und wir unterhielten uns noch eine Weile. Ich sagte ihm auch noch einige Sachen auf Chinesisch. Er freute sich darüber, dass ich das Wort für „Buddha“ kannte.

An diesem Tag waren sehr viele chinesische Touristen in Bremen. Viele nahmen gerne ein Flugblatt an, viele leider auch nicht. Meist sind es die jungen Leute, die es ablehnen, die älteren Menschen haben schon ihre leidvollen Erfahrungen mit der Kommunistischen Partei Chinas gemacht. Es überrascht sie nichts mehr im Zusammenhang mit der Partei.

Auch wenn die jungen Chinesen kein Flugblatt angenommen haben, sie sehen die freundlichen Gesichter der Falun Gong Praktizierenden in Deutschland und die Atmosphäre von Harmonie und Barmherzigkeit spricht Bände. Wenn ich manchmal in die ablehnenden Gesichter gucke, finde ich es schade für sie, aber sie bekommen sicher noch mehr Chancen die Wahrheit zu erfahren. Die guten Wünsche der Falun Gong Praktizierenden begleiten sie.

Immer wieder kam ein kleiner Junge an den Stand. Er lächelte die Praktizierenden an und fühlte sich offensichtlich sehr wohl bei uns. Wir haben ihm ein Flugblatt, eine hübsche Postkarte und eine Musik-CD geschenkt. Viele Kinder kamen zu uns, die meisten wollten gerne eine Postkarte haben und guckten sich alles an. Ein älterer Junge nahm Postkarten für seine Lehrerin mit, um sie über die Verfolgung zu informieren. Über dieses Thema kann man auch in der Schulstunde diskutieren, findet er.

Ein paar junge Leute kamen am Infostand vorbei und fingen an, über die Folterbilder zu lästern. Aber als eine Praktizierende diese Gruppe Jungendliche ernst nahm und sie nicht wegscheuchte, änderten sie ihr Verhalten sofort und nahmen Flugblätter mit, andere unterschrieben sogar die Petition Jiang Zemin vor Gericht zu stellen.

Drei Jugendliche kamen an den Stand und sahen sich die Bilder von den geschundenen Körpern der Praktizierenden an. Ich erklärte ihnen, warum man sie folterte, ganz einfach weil sie ihren Glauben an Falun Gong nicht aufgeben wollten. Auf einmal machte ein Mädchen eine heftige Bewegung und lief schnell vom Stand weg. Ich war erschrocken. Später als diese junge Frau an den Tisch zurückkam, sah ich, dass sie weinte.

Ihre Freunde guckten mich ein bisschen verlegen an und daraufhin sagte ich, dies wäre eine normale Reaktion auf solche Bilder. Alle drei hörten lange zu, sie erfuhren viel über die Verfolgung, vor allem über Zhao Ming, der durch die Bemühungen vieler Menschen und der irischen Regierung aus einem Arbeitslager gerettet wurde. Als sie gingen nahmen sie einen kleinen Stapel Flugblätter mit, um etwas gegen die Verfolgung zu tun.

Viele Passanten zeigten viel Menschlichkeit, Anteilnahme und Mitgefühl für die Falun Gong Praktizierenden in China. Ein Mann rief, nachdem ich ihm etwas über die Verfolgung erzählt hatte, sofort „So etwas muss bestraft werden!“ Er unterschrieb die Petition, und seine Frau nahm ein paar Flugblätter mit, um sie zu verteilen.

Als wir schon dabei waren abzubauen, habe ich einen Bekannten wiedergetroffen, dessen Telefonnummer ich verloren hatte. Wir waren beide umgezogen und ich hatte den Wunsch ihn wiederzusehen. Das wurde mir erfüllt, er hatte auch einen chinesischen Freund dabei, der sich sofort über die Wahrheit über Falun Gong informieren wollte. Er möchte es am liebsten sofort lernen und sah sich die Stellwand ganz genau an, um mehr zu erfahren.

Wir hatten alles abgebaut, und ein paar Praktizierende übten gemeinsam ein chinesisches Lied ein, dabei begegnete uns ein Mann, der beruflich viel mit China zu tun hat und sich sehr für alle unsere Informationen interessierte. Er möchte ebenfalls die Übungen lernen und freut sich, dass es in Bremen eine Gruppe gibt, die Falun Gong weitergibt.

(1) „Falun Dafa hao“ chinesisch für „Falun Dafa ist gut“
(2) Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, die Grundprinzipien von Falun Gong

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