Interview mit Peter Recknagel

Minghui-Reporter: Willkommen zu Hause, Peter! Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um dieses Interview mit uns zu machen.

Peter: Ich danke Euch, dass Ihr mir die Gelegenheit gebt, meine Geschichte mit den Minghui-Lesern zu teilen.

Minghui-Reporter: Meditation und Kultivierung kommen aus einer sehr alten orientalischen Kultur. Wie kam es, dass Du Dich dafür interessiertest?

Peter: Zuerst lernte ich etwas über Kampfkunst kennen und sah im Fernsehen Shaolin-Mönche Qigong praktizieren. Dann sah ich in Frankfurt Qigong-Praktizierende. Im August 1997 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Obgleich ich vorher die Kampkunst geübt hatte, hatte ich doch niemals vorher den Vorgang der Körperreinigung und der Kultivierungsenergie erlebt. Daher wusste ich sofort, dass Falun Gong sehr gut ist und eine ganz besondere Art von Qigong.

Minghui-Reporter: War der Appell in Peking Deine erste Reise nach China?

Peter: Nein. Dies war meine vierte Reise nach China. Meine erste war in Sommer 1998 mit einem Freund. Wir reisten von Peking nach Xi´an, Qingdao, Shanghai, Nanjing usw.. Wo immer wir waren, sahen wir Falun Gong-Praktizierende. Im Frühjahr 1999 gingen meine Mutter und ich mit ein paar Freunden nach China. Auch diesmal trafen wir überall Leute, die Falun Gong praktizierten. Voriges Jahr ging ich wieder nach China. Auf dieser Reise sah ich keinen einzigen Praktizierenden auf den Straßen. Die Dinge hatten sich ganz und gar verändert seit dem „crackdown“. Unsere Botschaft riet uns, vorsichtig zu sein.

Minghui-Reporter: Ich habe gehört, dass es zuerst die Deutschen waren, die sich zu einem Appell in Peking entschlossen.

Peter: Ja. Eine deutsche Frau hatte eine zweiwöchige Reise nach China gebucht. Dabei dachte sie überhaupt nicht an einen Appell. Als wir einmal beim Fa-Lernen [Lesen der Schriften von Herrn Li Hongzhi] waren, erzählte sie von ihrem Vorhaben, nach China zu fahren. Sofort dachten acht Leute von uns, dass das eine gute Gelegenheit sei, dem chinesischen Volk die Wahrheit über Falun Gong zu erzählen, da die meisten Chinesen durch die Propaganda der Regierung betrogen und „gehirngewaschen“ werden.

Minghui-Reporter: Und warum kamt Ihr auf den Tiananmen-Platz [Platz des Himmlischen Friedens?

Peter: Und warum nicht? (Er lachte) In meinen Augen ist es der einzige Ort, um so einen Appell anzustellen. Es ist der Ort, an dem sich die Bösen am dichtesten konzentriert haben. Es ist ein sehr empfindlicher Ort der bedeutendste und mächtigste Platz und die Medien der ganzen Welt sehen dort dem Geschehen zu.

Minghui-Reporter: Als Du Dich im Lotossitz niederließest, um aufrechte Gedanken auszusenden, was war da im Deinem Gemüt?

Peter: Ich hatte keine anderen Gedanken. Ich fühlte weder Angst noch Glück. Ich legte eine deutsche Flagge auf meinen Schoß und begann, mit aller Kraft aufrechte Gedanken auszusenden. Sehr bald hörte ich Autoräder sich auf mich zu bewegen. Im Hintergrund hörte ich Stimmen von Praktizierenden sprechen: „Fa Zheng Qian Kun – Xie E Quan Mie.“ [deutsch: „Das Fa berichtigt den Kosmos, das Böse vollständig vernichtet.“ Merkvers von Herrn Li Hongzhi] Ich hatte meine Augen noch geschlossen und die Beine im Lotossitz. Dann hörte ich dicht neben mir Gerangel, die Polizei versuchte gerade eine britische Praktizierende wegzuschleppen. Ich machte die Augen auf, und versuchte, sie von der Polizei wegzuziehen. In dem Augenblick, ich saß immer noch im Lotossitz, kann ich mich nicht einmal erinnern, wie ich das machte. Dann kam die Polizei, um auch mich zu bearbeiten, sie versuchten, meine Beine aus dem Lotossitz zu lösen. Sie versuchten das so kräftig, dass meine Schuhbänder zerrissen. Ich denke, dass die wahrscheinlich immer noch auf dem Tiananmen-Platz liegen. Ich sagte zu mir selbst, dass ich schwer sei wie ein Felsblock und niemand mich bewegen könne; und die Polizei war tatsächlich nicht in der Lage, mich aufzuheben. Schließlich, da ich bemerkte, dass alle meine Freunde in die Lastwagen der Polizei gebracht worden waren, dachte ich, dass es nötig sei, bei ihnen zu sein, und so kam ich in einen der Polizeiwagen.

Minghui-Reporter: Hast du irgendeine Misshandlung der chinesischen Polizei gesehen? Haben sie Dich schlecht behandelt ?

Peter: Ja. Als ein Amerikaner seine Unterschrift unter ein Dokument verweigerte, weil er es nicht verstand, schlugen die, die ihn verhört hatten, ihn an den Kopf und gaben dem Stuhl, auf dem er saß, einen Fußtritt. Ich sagte auf Chinesisch zu dem Polizeibeamten, wenn er so was noch mal machte, würden wir alle das sehen und seine Taten den internationalen Medien preisgeben. Der Polizist wurde wütend. Er riss mich von meinen Stuhl hoch und stieß mich sechs oder sieben Meter, bis ich an die Wand anstieß. Er drohte mir; aber ich verstand sein Chinesisch nicht. Das einzige Wort, dass ich verstand, war „sterben“. Er befahl mir, an der Wand stehenzubleiben. Ich weigerte mich. Da musste er mich wieder setzen lassen.

Auf dem Tiananmen-Platz sah ich, dass der Körper eines schwedischen Praktizierenden zu Hälfte in dem Polizeiwagen war und zur hälfte aus dem Wagen heraushing. Seine Augen waren geschlossen und ich hatte den Verdacht, dass er ohnmächtig sei. Als wir auf der Tiananmen-Polizeistation ankamen, war ich einer der ersten, die in eine Zelle im Kellergeschoss gezogen wurden. Ich hörte Schreien. Später erfuhr ich, dass eine Schwedische Praktizierende die Treppe hinuntergestoßen wurde, um auf den Flur zu gelangen. Eine deutsche Frau wurde an den Haaren gerissen, wodurch sie Haare verlor.

Minghui-Reporter: Es tut mir so leid, dass zu hören. Weißt Du, dass der Sprecher des Büros für die ausländischen chinesischen Beziehungen behauptet hat, dass man Euch mit „Menschlichkeit und Fairness“ behandelt habe.

Peter: Menschlichkeit und Fairness? Die Tatsache, dass man uns keinen Kontakt mit der deutschen Botschaft aufnehmen ließ, ist weder gesetzmäßig noch fair. Sie nahmen uns unseren Pass und unser Flugticket weg…, das ist auch ungesetzlich. Uns erzählten sie, dass die Deutsche Botschaft nicht mit uns sprechen wolle, weil wir „Verbrechen begingen“. In Wirklichkeit sagte die Deutsche Botschaft genau das Gegenteil.

Minghui-Reporter: Das Jiang Zemin-Regime hat unter der chinesischen Bevölkerung Hass gegen Falun Gong geschürt. Eine Typische Anklage lautet, dass Falun Gong mit ausländischen Chinagegnern Verbindung habe. Was sagst Du dazu?

Peter: Zwischen den 35 westlichen Praktizierenden, die auf dem Tiananmen-Platz appellierten, haben nur sehr wenige Chinesisch studiert. Wir haben große Achtung vor der chinesischen Kultur und vor dem chinesischen Volk. Wie sollten wir gegen die Chinesen sein? Tatsächlich sind ja viele meiner engsten Freunde Chinesen.

Wir sind zum Tiananmen-Platz gegangen, um ruhig und friedlich für die chinesischen Praktizierenden und für das chinesische Volk zu bitten. Das chinesische Volk hat kein Recht auf freie Meinungsäußerung. Ihre Stimmen werden nicht gehört. Wir mussten für sie sprechen. Wir kamen, um von der chinesischen Führung das Ende der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden anzumahnen und alle eingesperrten Praktizierenden bedingungslos freizugeben.

Wir gingen außerdem auf den Tiananmen-Platz, um die Lügen der chinesischen Regierung über Falun Gong aufzuklären. Sie behauptet, dass Falun Gong ein Aberglaube sei und dass es nur unter älteren und ungebildeten Menschen verbreitet sei. Unsere Anwesenheit zeigte aber, dass wir aus der freien Welt mit freiem Denken, Leute sind, die jung, gebildet und intelligent sind und dass Falun Gong von Menschen in aller Welt angenommen wird.

Minghui-Reporter: Ich denke mir, dass Eure Anwesenheit kräftig dazu beigetragen hat, auch die Wahrheit über die chinesische Polizei klarzustellen.

Peter: Ja, wahrhaftig! Als sie uns vom Tiananmen-Platz in das Hotel des Büros für Innere Sicherheit brachten, setzten sie uns alle mit einer Polizistin zusammen, wobei diese am Fenster sitzen musste. Ich denke, dass sie befürchteten, die Leute könnten uns von draußen sehen. – Ich sprach mit der Polizistin über die Lücken in den Beweisen für die sogenannte Selbstverbrennungsgeschichte. Sie wollte nicht mit mir darüber sprechen und blieb stumm. Dann sprachen wir darüber, ob Falun Gong wirklich gut sei. Ich forderte sie auf, mein Alter zu erraten. Sie sagte, ich sähe wie 19 aus. Ich sagte ihr, dass ich 31 sei, da Falun Gong sowohl die Natur als auch den Körper kultiviere (Xing Ming Shuang Xiu). Sie musste es ja nun glauben.

Minghui-Reporter: Deine Arbeitskollegen halten Dich sicher für einen Helden.

Peter: Meine Kollegen sind sehr unterstützend. Sie sagten: „Groß!“ Der Leiter des Personalrats, der sich der Rechte der Arbeitnehmer zuwendet, sagte, dass er meine Geschichte für die nächste Ausgabe der Monatsnachrichten für alle Arbeitnehmerverbände haben möchte.

Minghui-Reporter: Das ist fantastisch! So werden immer mehr Menschen die Wahrheit über Falun Gong erfahren. Gute Arbeit, Peter. Danke!

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