Erlebnisbericht einer Falun Gong Praktizierenden, die nach zweijähriger Haft aus dem Zwangsarbeitslager in China nach Deutschland zurück gerettet wurde (Teil 1)

Mein Name ist Xiong Wei, geboren am 8. 12.1970.
Mein Vater ist Doktor und Chefingenieur, er ist jetzt pensioniert. Bereits seit Anfang der 80er Jahre arbeitete er mit Deutschen zusammen.
Meine Mutter ist Kinderärztin, jetzt pensioniert.
Von 1992 an studierte ich an der TU Berlin die Fachrichtung Wirtschaftsingenieurswesen.

2000 arbeitete ich bei der Firma Buderus in Wetzlar.
Im gleichen Jahr kehrte ich nach China zurück und arbeitete bei Buderus in Peking. Am 5. Januar 2002 wurde ich auf einer Straße in Peking verhaftet, weil ich Flyer über die Verfolgung von Falun Gong verteilte. Ich wurde dann zwei Jahre lang im Untersuchungsgefängnis, in der Sammel- und Verteilstelle und im Beijinger Frauenarbeitslager eingesperrt.
Am 4. Januar 2004 wurde ich freigelassen. Nach der Freilassung stand ich ständig unter Kontrolle und Überwachung.
Am 28.September 2004 kam ich in Frankfurt am Main an. Endlich bin ich wieder frei und ich bedanke mich herzlich für alle Hilfe von der deutschen Regierung und den deutschen Bürgern für ihren Einsatz für meine Freiheit.
Folgend sind meine Erlebnisse mit Praktizieren von Falun Gong vor und nach der Verfolgung von Falun Gong seit 1999.

Anfangen mit Falun Gong Praktizieren

Ich war von klein auf sehr anfällig und suchte deswegen nach Wegen zur Gesundheitsverbesserung. Da ich wegen meiner Schwäche keinen Sport treiben konnte, war ich sehr an Qi Gong interessiert. Nachdem ich 1997 in Berlin probeweise Übungen von Falun Gong praktiziert hatte, verschwand schon meine Schlaflosigkeit. Die Kopf- und Magenschmerzen waren auch verschwunden. Ich las das Buch von Falun Gong „Zhuan Falun“ und erfuhr, dass man sich nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht“ orientieren soll, wenn man Falun Gong praktizieren will. Ich dachte mir, dass ich auch so ein guter Mensch sein will. So fing ich an, Falun Gong zu praktizieren.

Anfang der Verfolgung von Falun Gong 1999

Als Falun Gong im Juli 1999 in China verboten wurde, war ich noch in Deutschland. Meine Eltern schickten mir aus China einen Stapel Zeitungsartikel. Es war alles negative Propaganda der chinesischen Medien über Falun Gong. Wegen solcher Propaganda machten sich meine Eltern große Sorgen um mich.
Ich beschloss, über diese Sache gründlich und selbständig nachzudenken. Ich machte Tür und Fenster zu, zog das Telefonkabel heraus und erinnerte mich daran, was ich seit dem Beginn des Praktizierens von Falun Gong alles gemacht hatte: Ich habe Bücher von Falun Gong gelesen, manchmal alleine zu Hause, manchmal mit anderen Praktizierenden; ich habe die Übungen von Falun Gong gemacht, manchmal alleine, manchmal am Wochenende mit anderen im Tiergarten in Berlin; ich habe mich auch mit anderen Praktizierenden über unsere Erfahrungen beim Praktizieren ausgetauscht, manchmal am Telefon, manchmal auf einer Konferenz zum Erfahrungsaustausch. Aus all meinen Erfahrungen heraus konnte ich beurteilen, dass die Propaganda der chinesischen Medien nicht den Tatsachen entspricht. So entschied ich mich, Falun Gong weiterhin zu praktizieren.

Rückkehr nach China 2000 bis zur Festnahme 2002

Ich glaube aus vollem Herzen an die Kultivierungsprinzipien. Kurz bevor die Verfolgung anfing, bekam ich einen Arbeitsplatz bei Buderus in Peking. Das hieß, dass ich weiter in meiner Tätigkeit bei Buderus arbeiten würde. Ich wusste, dass es Verfolgung geben könnte, aber ich wollte dem natürlichen Verlauf des Lebens folgen, wie unserer Meister geschrieben hat. Außerdem sind meine Eltern relativ alt. Ich wollte auch für meine Eltern sehr gerne etwas tun. Ich dachte auch, dass die Verfolgung völlig falsch ist und deshalb auch irgendwann beendet wird. So kehrte ich im August 2000 nach China zurück und arbeitete sofort bei der deutschen Firma Buderus in Peking. Ein Kollege von mir, ein junger Ingenieur, sagte mir, dass die Behörden sehr hart gegen Falun Gong vorgingen. Die Polizei dürfe auf der Strasse willkürlich Taschen von Passanten durchsuchen. Werden Bücher oder andere Gegenstände von Falun Gong gefunden, würde man sofort ohne jegliche Formalitäten verhaftet und in den schon wartenden Polizeiwagen gesteckt. Viele Leute wagen deswegen nicht auf die Straße zu gehen. „Das ist wie eine zweite Kulturrevolution“, sagte er. Nach dem Verbot von Falun Gong im Juli 1999 wurden im Fernsehen in den Hauptzeiten statt Fernsehserien ausschließlich verleumderische Berichte über Falun Gong gesendet.

Um die Regierung über die tatsächliche Natur von Falun Gong zu informieren, gingen viele Falun Gong Praktizierende zur Petitionsbehörde in Peking. Sie wurden jedoch sofort verhaftet und abgeführt und später von Beamten aus ihrer Heimat in die jeweilige Region zurückgebracht, wo sie dann entweder ins Arbeitslager gesteckt oder zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden Unter dieser Situation fand ich es sinnlos, weiterhin zur Petitionsbehörde zu gehen. Aber Verleumdungen gegen Falun Gong überfluten in Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet die Menschen im ganzen Land. Falun Gong Bücher wurden verbrannt, Internetseiten, die über die Verfolgung von Falun Gong berichten gesperrt. Die Menschen in China haben fast keine Chance, andere Stimmen über Falun Gong zu hören. So fing ich an, Flyer an die Menschen zu verteilen, um die chinesischen Bürger darüber zu informieren, was Falun Gong wirklich ist und wie die Falun Gong Praktizierenden im Arbeitslager oder Gefängnis gefoltert und auch getötet werden.

Meine Festnahme am 5. Januar 2002

Als ich am 5. Januar 2002 im Bezirk Haidian in Peking Flyer verteilte, wurde ich von drei Zivilpolizisten verfolgt. Auf einer Fußgängerbrücke nahmen sie mich mit Gewalt fest, ohne dabei irgendein Papier vorzuzeigen. Ich wurde in ein Taxi gesteckt und zu einer Polizeiwache gebracht. Die drei Zivilpolizisten registrierten dort die Festnahme und ihre Namen. Sie trugen ein, dass sie mich, eine Falun Gong Praktizierende, festgenommen hätten. (Für jede Festnahme von Falun Gong Praktizierenden bekommen sie bestimmte Belohnung.) In der Polizeiwache wurde ich in einen sehr kleinen Käfig gesperrt. Ich konnte darin nur stehen. Etwa sechs Stunden lang bekam ich nichts zu Essen und Trinken und durfte auch nicht auf die Toilette gehen. Nachts um ca. 12 Uhr wurde ich ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian gebracht.

Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian vom 6. Januar 2002 bis 12. März 2002

Nach gesetzlichen Vorschriften darf man in China höchstens 30 Tage lang im Untersuchungsgefängnis eingesperrt werden. Ich wurde dort jedoch über zwei Monate lang festgehalten.

(1) Lebensbedingungen

Für Neulinge in der Zelle gab es keine Zahnbürste und kein Toilettenpapier. Ihnen wurde eine Zahnbürste gegeben, die bereits von zahlreichen Leuten benutzt worden war. Toilettenpapier konnte man nur von anderen ausleihen. Zum Haare waschen gab es kein Shampoo und man konnte nur normales Waschmittel benutzen.

Die Toilette war völlig offen. Wenn man sich waschen wollte, musste man mit einer Schüssel Wasser holen und sich an der Toilettengrube waschen. Direkt oberhalb der Toilette war ein Überwachungsgerät. Der ganze Raum stand unter Überwachung.

(2) Essen

Es gab jeden Tag nur zwei Malzeiten: Dampfbrot und salzige Kohlsuppe. In der Suppe war Mäusekot und verschiedene Würmchen, schwarz oder weiß, mit und ohne Füße. In der Woche gab es zweimal Sellerie. Aber es war immer zu salzig gekocht und man fand im Sellerie fast jedes Mal Strohschnüre, mit dem der Sellerie gebunden gewesen war.

(3) Schlafen

Ich wurde in die Zelle 10, Zone 1 gesperrt. In dieser Zelle waren max. 23 Frauen. Essen, Notdurft verrichten und Schlafen, alles fand in der Zelle statt. Es gab in der Zelle nur ein langes Holzbrett. Tagsüber saß man auf dem Brett, nachts war es dann das Bett. Das Brett war in drei Teile eingeteilt. Die Leute des 1. und 2. Teils schliefen Kopf zu Kopf, die Leute des 2. und 3. Teils schliefen Fuß zu Fuß. Da es zu wenig Platz und zu viele Leute gab, mussten die Leute des 2. und 3. Teils beim Schlafen ihre Beine kreuzen. Oftmals waren die Beine von der anderen Seite bis über meine Knie hinaus ausgestreckt.

(4) Eingriff und Beschlagnahme von Privateigentum

Während der zwei Monate wurde ich vom 11. Januar 2002 bis 26. Januar 2002 für zwei Wochen zu einem Umerziehungskurs außerhalb des Gefängnisses gebracht (Siehe Nr. 5 weiter unten). Als ich nach zwei Wochen wieder zum Gefängnis zurück gebracht wurde, hatte der Polizist Zhu Feng, Teamleiter der Abteilung für Staatsschutz der Polizeibehörde Haidian, meine Armbanduhr, mein Portemonnaie und meinen Schal nicht nach den Dienstvorschriften bei der Registrierstelle angemeldet. Er behauptete, er würde die Sachen für mich aufbewahren. Als meine Angehörigen später von ihm meine Sachen verlangten, sahen sie gleich, dass er meine Uhr am Arm trug.

Drei Tage nach meiner Festnahme, am 8. Januar 2002, wurde die Wohnung meiner Eltern durchsucht. Mein Zimmer wurde von verschiedenen Polizisten sieben Mal durchsucht. Als ein Polizist einen Beutel von ausländischen Münzen fand, die mein Bruder früher gesammelt hatte, und ihn mitnehmen wollte, fragte ihn meine Mutter: „Hat das (die Münzen) auch etwas mit Falun Gong zu tun?“ Ein anderer Polizist stieß daraufhin seinen Kollegen mit dem Ellenbogen an. Da stellte der Polizist den Münzbeutel heftig auf den Esstisch. Die Polizei fand noch einen Plastikhandschuh, den mein Vater zum Färben seiner Haare benutzte. Sie fotografierten den Handschuh als Beweisstück für meine „Verbrechen“ und nahmen ihn mit. Meine Eltern erklärten ihnen immer wieder, dass ich diese Handschuhe nie benutzt hätte. Die Polizei wollte es einfach nicht hören.

(5) Gehirnwäsche

Während der zweiwöchigen Haft vom 11. Januar 2002 bis 26. Januar 2002 im Umerziehungskurs wurde ich von 12 Leuten überwacht: fünf Umerziehungshelfern, zwei Sicherheitskräften, die anderen waren Polizisten. Sie arbeiteten in drei Schichten. Ich durfte weder sitzen noch stehen oder schlafen, ich musste immer mit gesenktem Kopf hocken, meine Hände mussten hinter dem Kopf bleiben. Während der Regelblutung durfte ich keine Hygieneartikel benutzen. Sie erlaubten mir auch nicht, auf die Toilette zu gehen und Wasser zu trinken. Als meine Hose von Blut durchtränkt war, beschuldigten sie mich noch, ich hätte den Platz schmutzig gemacht.

Die fünf Umerziehungshelfer wiederholten unaufhörlich Verleumdungen gegenüber Falun Gong. Als ich ihnen nicht zuhören wollte und die Körperstrafe ablehnte, schlugen und traten sie auf mich ein. Zum Schluss stieß ich meinen Kopf gegen die Wand, um gegen ihre Behandlung zu protestieren. Sofort kamen die Polizisten von nebenan. Zhu Feng, Teamleiter der Abteilung für Staatsschutz der Polizeibehörde Haidian, herrschte mich an, ich hätte mich dem Gesetz widersetzt und weitere Verbrechen begangen. Später wurde ich in den benachbarten Raum gebracht, in dem mindestens vier Polizisten waren, einschließlich einer Polizistin. Ich verweigerte erneut die Umerziehung und schrieb „Falun Dafa ist ein aufrichtiger Weg. Auch wenn ich sterben muss, lasse ich mich nicht umerziehen!“

Daraufhin zerrte mich ein junger Polizist namens Du Chong zu einer Zimmerecke. Er drückte meinen Nacken so tief nach unten, bis meine Stirn die Knie berührte. ich lehnte mit dem Rücken an der Wand. Meine Arme wurden nach oben bis zur äußersten Grenze gestreckt und sollten die Wand berühren. Als ich mich wehrte, wurde ich von Du Chong geschlagen. Gleichzeitig beschimpfte mich Zhu Feng und schrie mich an. Ich hörte ihn sagen: „Wenn du die Verzichtserklärung (auf Falun Gong) nicht unterzeichnest, breche ich deine Finger einen nach dem anderen“, „Ich übergieße dich mit einer Kanne kochendem Wasser, sodass du gargekocht wirst!“ Nachdem ich wieder zum Untersuchungsgefängnis zurückgebracht wurde, war ich neun Tage lang schwer krank, es tat mir am ganzen Körper weh, und ich hatte Fieber, Durchfall und Husten,vor dem Schlafen musste ich immer über eine Stunde husten, ich konnte das nicht unterdrücken.

Sammel- und Verteilstelle vom 12. März 2002 bis 18. April 2002

Den ersten Tag am 12. März 2002 in der Sammel- und Verteilstelle wurde ich gezwungen, fast einen Tag lang hocken zu bleiben. Als Folge davon waren die Beine taub geworden. Oberhalb der Knie hatte ich kein Gefühl mehr.

Nach den Vorschriften soll man hier die Regelungen der Arbeitslager lernen und ausüben. In Wirklichkeit geschah dies jedoch nur kurz vor einer Inspektion durch obere Instanzen. Wir arbeiteten einen ganzen Tag und sollten abends um 9 oder 10 Uhr anfangen, die Regelungen zu lernen. Am Tag der Inspektion durften wir weder arbeiten noch auf die Toilette gehen, bis die Inspektoren wieder gingen.

Ansonsten mussten wir schwere Arbeit leisten: Stäbchen einpacken. Jeder sollte täglich mindestens 6000 Paar Stäbchen einpacken. Einmal erledigte mein Team die Arbeit am schnellsten. Ohne Hände zu waschen, Zähne zu putzen und auf die Toilette zu gehen, gingen wir sofort ins Bett. Es war bereits nachts 12 Uhr. Manche Teams mit mehr älteren Frauen waren bis 2 Uhr oder 3 Uhr nachts noch nicht mit der Arbeit fertig. Sie haben geweint und gleichzeitig gearbeitet.

Jeden Tag fingen wir gleich nach dem Frühstück an zu arbeiten. Unser Bett, das Holzbrett war die Arbeitsfläche. Wir saßen auf einem harten Plastikkinderstuhl, mussten unsere Beine unter das Bett strecken. Täglich fühlten wir alle uns nach über 10 Stunde langer Arbeit in einer solchen Position völlig kaputt. Da der Kinderstuhl so hart war, bekamen viele Praktizierende auf dem Hintern dunkelrote dicke Schwielen. Zwischendurch durften wir nur einmal Wasser trinken. Da es zuwenig Wasser für so viele Leute gab, bekam ich jedes Mal nur zwei Schluck Wasser. Nach dem Mittagesessen machten wir sofort die Arbeit weiter. Keine Pause war gestattet. Ich war immer zwischen 16 Uhr bis zum Abendessen besonders belastet. Ich musste den Durst aushalten, Urin zurückhalten und blitzschnell arbeiten. Jeden Abend nach der Arbeit unterzog die Polizei noch die Zelle und unseren Körper einer gründlichen Untersuchung. Die Bettdecken wurden entfaltet und das Brett wurde hochgehoben.

In der Sammel- und Verteilstelle merkte ich, dass die Polizei mich anders behandelte als andere Falun Gong Praktizierende. Sie zeigten bei Gesprächen mit mir eine „freundliche“ Mimik. Andere Praktizierende schrieen sie jedoch willkürlich an, schimpften mit ihnen und straften sie. Ich erkannte allmählich, dass Praktizierende im Ausland für mich appellierten. Deswegen spielte die Polizei mir etwas vor.

In Wirklichkeit wurde ich wie andere Falun Gong Praktizierende in gleichem Maße misshandelt, nur die Art und Weise war nicht so offensichtlich. Z.B. sollte von jedem Team einer Kartons mit eingepackten Stäbchen zum Erdgeschoss transportieren und anschließend die unbearbeiteten Stäbchen, 25 Kilo pro Packung, in den 2. Stock hinauf tragen. In anderen Teams machte man das abwechselnd. In meinem Team wurde ausschließlich ich dazu abgeordnet. Einmal habe ich gerechnet: ich musste 4-7 Runden gehen, bei jeder Runde 4-6 Mal die 25 Kilo Stäbchen von oben nach unten und die unbearbeiteten wieder von unten nach oben tragen. Auch wenn ich meine Regelblutung hatte, sollte ich diese Arbeit machen. Mit dieser Methode versuchte die Polizei, meinen Willen zu brechen.

Viele Praktizierende wurden in der Sammel- und Verteilstelle mit der Folter „am Brett festbinden“ misshandelt (Hände und Füße werden an die vier Ecken des Bettbretts festgebunden). Ich hörte von anderen Praktizierenden davon und lernte auch persönlich Praktizierende kennen, die dieser Folter ausgesetzt waren. Sie waren meistens über 20 Tage lang auf diese Weise festgebunden. Jeden Tag wurde ihnen maximal einmal erlaubt, auf die Toilette zu gehen. Während der Regelblutung wurden den Praktizierenden die Unterhose ausgezogen und es wurde ein Plastiktuch darunter gelegt.

Eine etwa 20-jährige Praktizierende namens Li Yuanzheng wurde besonders grausam gefoltert. Die Polizistinnen nannten sie „die kleine Irre“. Als sie am ersten Tag an der Sammel- und Verteilstelle ankam, rief sie laut „Falun Dafa ist gut“. So wurde sie unter der Leitung der Polizistin Wang Chao von acht Drogenabhängigen und zwei anderen Häftlingen in einen Raum gesperrt. Unter der Anordnung von Wang Chao zogen die Kriminellen Li Yuanzheng nackt aus. In ihren Mund wurden die Unterhose und Socken gesteckt. Die Kriminellen schlugen die Praktizierende zusammen. Besonders grausam war, dass sie mit der harten Plastiksohle von Sportschuhen heftig auf die Schamgegend von Li Yuanzheng traten. Die zwei anderen Häftlinge waren entsetzt von dieser Folterszene. Nach der Folter lag Li Yuanzheng 20 Tage lang im Bett. Als ich sie sah, bewegte sie sich sehr langsam, reagierte nicht auf die Umgebung und antwortete nicht auf Fragen. Sie wurde am gleichen Tag wie ich, also am 18. April 2002, ins Frauenarbeitslager gebracht.

Eine andere Falun Gong Praktizierende namens Xue Baoling, die bereits über 60 Jahre alt war und aus dem Fangshan Bezirk von Peking kommt, wurde von drei Polizistinnen geschlagen, weil sie die Umerziehung verweigerte. Zwei Polizistinnen standen an ihrer Seite, drückten fest gegen ihre Schultern, zogen ihre Arme auf den Rücken und traten gleichzeitig auf ihre Füße. Die andere Polizistin zog ihre Schuhe aus und schlug damit heftig auf die Schultern und den Nacken von Frau Xue ein. Als Folge davon konnte sie während der Haft in der Sammel- und Verteilstelle und später im Arbeitslager zwei Monate lang ihren Kopf nicht hochheben und ihren Nacken nicht drehen.

In der Sammel- und Verteilstelle und auch später in Arbeitslager wurden Falun Gong Praktizierende hauptsächlich von Drogenabhängigen überwacht, dass wir absolut kein Wort sprachen, auch wenn es um eine ganz normale Frage wie: „Kannst du mir das Glas reichen?“ ging. Jeden Tag hörte man andauernd, wie Falun Gong Praktizierende von Polizisten oder Drogenabhängigen angeschrieen und beschimpft wurden.

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv