Ein Appellbrief von Herrn Liu Jun aus Jilin

An den höchsten Volksbevollmächtigten

Ich heiße Liu Jun, geb. am 8. März 1952. Ich war ein Bauer in der dritten Gemeinde der Stadt Jilin, Provinz Jilin. Wegen der andauernden Belästigungen und Bedrohungen durch die örtliche Polizei und Agenten des Büros 610 wurde meine dreiköpfige Familie gezwungen, unser Heim zu verlassen und von Ort zu Ort zu ziehen.

Im Jahre 2004 fügte unser Land der Konstitution den „Schutz der Menschenrechte“ hinzu. Die Verwaltung der Justiz fing an, die Korruption in den Abteilungen Öffentlichkeit, Justiz und Recht zu berichtigen. Gleichzeitig setzte sie eine ein Jahr währende Bewegung in Gang (vom Mai 2004 bis Mai/ Juni 2005) zur gründlicher Untersuchung und Bestrafung von Regierungsbehörden und -personal, die ihre Macht gegen Bürger missbrauchten, “um das Gesetzessystem zu verfeinern und um die Menschenrechte zu sichern.“ Um mit dieser Bewegung zusammenzuarbeiten, habe ich die Pflicht, dem Richter über die Wahrheit zu berichten, wie die örtliche Polizei gegen meine persönlichen Grundmenschenrechte auf verschiedene Art verstoßen und mir sie vorenthalten hat. Ich hoffe, dass der Höchste Volksbevollmächtigte mir eine vernünftige und faire Antwort zukommen lässt, nachdem er nach der Untersuchung zu einer Entscheidung gekommen ist.

Ich bin ein Falun Gong- Praktizierender, auch meine Frau und mein Kind sind es. Seit ich im Jahre 1995 mit Falun Gong angefangen habe, bin ich den Lehren von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit gefolgt. Falun Dafa hat mir und meiner Familie körperlich und seelisch wohlgetan. Falun Dafa heilte mich und meine Frau von vielen Krankheiten und Kummer. Fast 10 Jahre lang waren wir gesund und brauchten keinerlei Medikamente zu nehmen. Falun Dafa verbesserte unsere Moral, wir helfen anderen Menschen. Wir haben in unserem Dorf zahlreiche gute Taten vollbracht. Die Menschen sehen uns als gute Menschen und eine gute Familie an. Seit dem 20. Juli 1999 hat die Verfolgung von Falun Gong unaussprechliche Leiden über mich und meine Familie gebracht. Wir haben extreme Qualen körperlich und geistig davon getragen, unsere Arbeit wurde beeinträchtigt und unserer finanziellen Situation geschadet. Unter dieser Verfolgung hatten wir auf keinen Schutz. Die Polizei brandschatzt ohne Grund unser Heim, nimmt uns fest, beraubt uns, schlägt, bedroht uns und schüchtert uns ein.

Am 22. September 1999 als man mich veranlasst hatte, ins Polizeirevier Erdao, Fengman Bezirk in Jilin zu gehen, plünderte die Polizei meine Wohnung, stahl meinen Fernseher, Stereo- und Kassettenrekorder und 500 Yuan(1) in bar. Dann hielten sie mich für 14 Tage fest. Am 28. des nachfolgenden Oktobers durchsuchten sie meine Wohnung erneut und nahmen mich für weitere 14 Tage fest, weil ich in Peking zum Appellieren war. Sie erpressten außerdem 4000 Yuan von uns und haben sie bis heute nicht zurückgegeben. Am 29. Dezember plünderten sie wieder meine Wohnung und schickten mich verfassungswidrig in das dritte Haftzentrum der Stadt Jilin. Dort folterten sie mich 25 Tage lang und verurteilten mich gesetzeswidrig zu zwei Jahren Arbeitslager unter dem Vorwand, ich habe „die öffentliche Ordnung gestört“.

Am 13. Januar 2000 schickte mich die Behörde in das Arbeitslager Huanxi Ridge von Jilin und folterten mich auf unmenschliche Art. Das Arbeitslager benutzte verschiedene Methoden wie Essensentzug, Säcke tragen voller Sand und Steinen, Laufen oder still stehen oder Hinhocken über lange Zeit, dazu brutale Prügel zu dem Zweck, uns zu veranlassen, die „Erklärung, mit Falun Gong zu brechen“ zu unterschreiben. Am 27. März 2001 wurde ich ins Arbeitslager Liaoyuan der Provinz Jilin verlegt. Dort wurde ich brutal verprügelt und mußte einen Monat lang an einer Gehirnwäscheklasse teilnehmen. Danach konnte ich nicht mehr gehen und wurde ganz mager, und während der Prügel verlor ich viele Male das Bewußtsein. Mein linkes Bein wurde dabei einmal gebrochen. Ich bin seitdem immer noch lahm auf dem Bein.

Ich wurde am 13. November 2001 entlassen. Am 28. Januar 2002 um 20 Uhr wurde ich wieder festgenommen und zur Polizeistation Erdao gebracht. Die Polizeibeamten Li Jianping, Xu Zhenfeng und Xin Dechen brachten mich auf die „Tigerbank“. Sie fesselten mir die Hände auf dem Rücken, zogen mir eine Kapuze über den Kopf und versuchten, mich zu strangulieren und zu ersticken. Sie schlugen mich mit Schlaghölzern auf den Kopf. Nach ein paar Minuten wurde ich bewusstlos. Die Handschellen gruben blutige Striemen in die Hände und Handgelenke. Meine Arme wurden schwer gequetscht und taub. Noch heute fühlen sich meine Arme taub an, wenn ich etwas tragen muß.

Darstellung der beschriebenen Torturen von diesen drei Herren. Da aber keine Tigerbank vorhanden war, kann die Grausamkeit dieser Tortur nicht wirklich dargestellt werden.
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Am 29. Januar 2002 schickte mich die Polizei verfassungswidrig wieder in das 3. Haftzentrum von Jilin. Das Haftzentrum wollte mich aber nicht aufnehmen wegen meiner gesundheitlichen Verfassung.

Am 11. Oktober 2002 um 20 Uhr kam das Büro 610 von Erdao und die örtliche Polizei, durchsuchten meine Wohnung aufs Neue und nahmen mich fest. An dem Abend schickten sie mich in das Arbeitslager der Huapi Fabrik. Am 16. November brachte mich die Polizei illegal ins dritte Haftzentrum und sperrten mich ein. Am 5. November 2002 schickten sie mich in das Arbeitslager der Stadt Jiurai, Provinz Jilin. Das Lager verweigerte die Aufnahme, weil ich die medizinische Untersuchung nicht bestand. Auf dem Rückweg schlug der Beamte Xu Zhenfeng mich. Mein Kopf wurde an mehreren Stellen gequetscht. Mein Gesicht war mit Blut und Wunden bedeckt. Ich wurde wieder im Haftzentrum eingeschlossen. Am 26. November 2002 ließ das Haftzentrum mich frei, weil mein Leben in Gefahr war und sie nicht verantwortlich gemacht werden wollten.

Während der beiden Nationalen Treffen (Kongresstreffen der Kommunistischen Partei) 2003 wurde meine Wohnung mehrmals durchsucht. Am 22. Juli 2003 nahm mich die Polizei erneut fest und schickte mich ins Arbeitslager der Stadt Jiutai, Provinz Jilin. Der Haftbefehl lautete auf das Jahr 2002, aber die örtliche Polizei änderte das Datum und fabrizierte den Haftbefehl, um das Arbeitslager irrezuführen. Das Lager lehnte aber wieder meine Aufnahme ab wegen meiner körperlichen Verfassung.

Nationaler Volkskongreß, Bezirkskomitee und Regierung Bezirk Fengman, Sadt Jilin und Fengman Polizeiabteilung

Am 19. Juli 2004 um 20 Uhr kamen Agenten der Regierung Erdao und Polizei, um mein Haus wieder einmal zu plündern. Ich verweigerte ihnen den Eintritt. Zehn Minuten später erschien Cao Jianguo, der Bürochef der Polizeiabteilung. Unter seinem Kommando und ohne Haftbefehle zerbrachen sie Fenster und Türschlösser und plünderten mein Haus. Sie zerbrachen die Möbel und zerstörten das ganze Haus. Inzwischen benutzte Xu Zhenfeng eine Taschenlampe, um damit meine Frau zu schlagen. Er schlug und trat sie auch noch, als sie schon zu Boden gefallen war. Als ich versuchte ihn davon abzuhalten, schlug mich ein Beamter mit einem harten Gegenstand auf den Kopf, sodaß ich ohnmächtig wurde. Ein älterer Offizier war besorgt, dass sie uns vielleicht getötet hätten, darum stoppte er die anderen Beamten. Sie stahlen uns 500 Yuan und noch 10 Yuan, die wir mit dem Verkauf von Gemüse erworben hatten. Sie nahmen drei Kassettenrekorder, ein neues Motorrad im Wert von 4000 Yuan und verschiedene Dafabücher, Vorlesungen auf CDs und Kassetten und noch anderes Falun Dafa Material mit. Während sie uns schlugen und das Haus zerstörten, sagte Cao Jinguo: „Ihr könnt mit ihnen machen, was ihr wollt, selbst wenn sie sterben, ist es mir egal. Ich übernehme die Verantwortung.“ Sie gingen gegen 23 Uhr 30 weg. Die ganze Sache dauerte drei Stunden.
Obgleich Hunderte von Zuschauern zornig geworden waren, wagten sie doch kein Wort zu sagen.

Am 21. Juli 2004 ging ich zum Appellieren zum Nationalen Volkskongreß; später ging ich noch zum Komitee des Nationalen Volkskongresses im Fengman Bezirk. Der Direktor des Komitees sagte zu mir: “Wenn du die Garantieerklärung schreibst, kann ich die Sache schnell für dich regeln: Rückgabe aller Gelder, jeden Eigentums, des Motorrades, alles was sie dir weggenommen haben. Ich kann mich auch um die brutalen Polizisten kümmern. Wenn du aber immer weiter darauf bestehst, Falun Gong zu praktizieren, sind Prügel und Zerstörung nur ein Teil des Vorgangs, auch, wenn sie übermäßig sind. Wenn dir das nicht gefällt, kannst du sie verklagen. Mir ist es egal.“ Der Chef Cao Jinguo wurde ärgerlich, weil ich mit meiner Frau zum Appellieren ging. Er sagte, er würde unsere drei Familienmitglieder für den Rest ihres Lebens in Gefängnis schicken. Wir wagten nicht, zu Hause zu bleiben und unsere Festnahme zu riskieren. Dadurch wurden wir gezwungen, heimatlos zu werden.

Am 4. August 2004 zwischen 5 und 6 Uhr kam die Polizei wieder, um mein Haus zu durchsuchen. Es war aber niemand daheim. Sie kamen gegen 9 und 10 Uhr wieder, und dann noch mal um 22 Uhr. Sie suchten uns, als seien sie wahnsinnig geworden. Am 5. August zwischen 6 und 7 Uhr kamen sie wieder. Sie benutzten extrem gemeine Mittel, um meinen Vater zu veranlassen, ihnen zu sagen, wo wir uns aufhielten. Wegen der harten Verfolgung, die meine Familie erlitten hatte, war mein Vater körperlich und seelisch geschwächt. Er erlitt einen Schlaganfall und konnte weder gehen noch sprechen. Nachdem wir unser Haus verlassen hatten, war er der Einzige, der noch dort blieb. Es war niemand da, der für ihn sorgte.
Die drei Beamten nahmen diesen erschrockenen, kranken alten Mann, der nicht sprechen konnte, mit zum Haus meiner Schwester, um dort nach uns zu fahnden. Am 6. August zwischen 22 und 23 Uhr kamen sie noch einmal zu meinem Haus.

Praktizierende bemühen sich immer, bessere und noch bessere Menschen zu werden. Das ist gut für die Nation und die Gesellschaft. In der chinesischen Verfassung wird die Freiheit zur Glaubensausübung geschützt. Nach dem Gesetz habe ich kein Verbrechen begangen und bin unschuldig. Im Angesicht des Obigen fordere ich Folgendes:

1.Verfolgt den Bürochef der Polizeiabteilung des Bezirks Fengman, Cao Jianguos wegen ernsthaften Missbrauchs und Verletzung der persönlichen Bürgerrechte, illegale Plünderungen und Durchsuchungen, Brutalität der Polizei und zwangsweise Brandschatzung usw. Untersucht gesetzgemäß Li Jianping, die Beamten Xu Zhenfeng und Xin Dechens wegen ernstlicher, verbrecherischer Verletzung der Bürgerrechte, illegaler Verurteilung, brutale Folterungen und Prügel, Bekenntnisse durch Zwang erpressen, Stehlen persönlichen Eigentums und von Geld usw.
2. Gebt mir meine persönliche Freiheit zurück. Stellt meine normalen und sicheren Lebensbedingungen wieder her.

Grüße

Liu Jun
Am 16. August 2004

Chinesische Fassung: http://www.minghui.ca/mh/articles/2004/8/26/82652.html
Englische Fassung: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/9/15/52458.html

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