Thüringische Landeszeitung,11.12.01

11.12.01

Weimar. (tlz/mar)

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Jedes Jahr am 10. Dezember richtet sich der Blick der Weltöffentlichkeit auf die Menschenrechte und auf die zahlreichen Staaten, die noch immer die Würde der Menschen mit Füßen treten. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte beispielsweise hat China in das Zentrum ihrer diesjährigen Aktivitäten gestellt.

Peter Recknagel weiß, wovon er spricht. Gerade einmal 20 Sekunden dauerte die Demonstration von ihm und acht seiner Freunde aus Deutschland auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking. Genau diese Zeit hatten sie, um ihr Plakat mit dem Slogan „Wahrheit, Barmherzigkeit, Toleranz“ zu entfalten, dann war die chinesische Polizei da und nahm die jungen Menschen in Haft. Denn diese Forderungen sind auch das Motto der Falun-Gong-Glaubensgemeinschaft, die in China seit Jahren systematisch verfolgt wird. Recknagel sagte der TLZ: „320 Falun-Gong-Anhänger sind nach unseren Informationen unter der Folter zu Tode gekommen, Tausende verschwinden zu Sklavenarbeit in Arbeitslagern oder in der Zwangspsychiatrie, wo sie einer Gehirnwäsche unterzogen werden.“

Über Handys, die die Verhafteten mit in die Arrestzellen schmuggeln konnten, informierten sie die Zentrale der Gesellschaft für Menschenrechte. Wenige Stunden später liefen die ersten Meldungen über die Verhaftungen in den internationalen Nachrichten. „Vielleicht hat uns das das Leben gerettet“ so Recknagel. Viele Tausende anderer Falun Gongs sind dagegen der chinesischen Bürokratie hilflos ausgeliefert.

Martin Lessenthin von der Gesellschaft für Menschenrechte kündigte im TLZ-Gespräch an, künftig jeden politischen Gefangenen in China zum Problem des Internationalen Olympischen Komitees machen zu wollen. „Das IOC, das die Spiele 2008 nach Peking vergeben hat, wird sich jetzt auch der politischen Realität stellen müssen.“

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