Die Entfremdung beseitigen, das wahre Selbst erkennen

Über die Beseitigung eigener entfremdeter Einstellungen und die Verleugnung der Arrangements der alten Mächte war ich mir lange nicht im klaren. Ich sah, daß andere Praktizierende mit reinem Herzen die Fa-Berichtigung [Bewahrung der universellen Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht und Aufdecken der unmenschlichen Verfolgung in China] in Peking sehr gut gemacht hatten. So dachte ich, daß sich dort keine Schwierigkeiten ergeben könnten, wenn die Praktizierenden immer reine Gedanken bewahren. Ich verstand die negativen Mächte nicht vom Fa [Gebot von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht] her sondern nur wörtlich und wußte nicht, wie ich sie vertreiben kann. In meinem tiefen Inneren hielt ich die Schwierigkeiten für unvermeidlich und betrachtete das Aussenden der aufrichtigen Gedanken als einen Schutz gegen diese verschiedenen Schwierigkeiten. Dieses merkte ich zuvor aber nicht. Dann ging ich zum Platz des Himmlischen Friedens, nachdem ich mehrmals meine Gedanken gereinigt hatte. Dort war mein Herz nicht so rein und auch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. So bequemte ich mich zögernd, mich von vielen menschlichen Gedanken zu lösen, diesen Schritt zu bewerkstelligen. Nachdem die Polizisten mich festgenommen hatten, war ich sehr niedergeschlagen. Statt mit aufrichtigen Gedanken mit den Polizisten umzugehen, schob ich die Schuld auf meine Kultivierungsebene und grämte mich darüber. Aus Angst nahm ich die ungerechte Behandlung passiv hin.

Das Jingwen „Die aufrichtigen Gesinnungen der Dafa-Schüler sind mächtig“ erschien zwei Monate später. Der Meister sagt: „Egal in welcher Situation, man soll nicht mit den Aufforderungen, Befehlen und Kommandos der Bösen zusammenwirken.” Ich konnte mich immer noch nicht wie ein Praktizierender benehmen und wurde deswegen sehr traurig. Enttäuschung über mich selbst übermannte mich, so daß ich nicht wußte, was zu machen war. Schließlich entschied ich mich, die gemachten Fehler zu ignorieren und ihnen nicht mehr nachzugehen. Sobald dieser Gedanke bei mir auftauchte, änderte sich die Lage unerwartet zum Guten. Später fragte ich mich: „Der Lehrer sagte uns bereits, nicht mit den Bösen zu kooperieren, warum wage ich denn nicht, nach seinem Wort zu handeln? Warum habe ich den Bösen nicht widerstanden? Ich glaube also dem Lehrer nicht.“ Ich schämte mich. Die negativen Kräfte nicht anzuerkennen, ist nicht nur eine Sache des Wortes. Das hängt meiner Ansicht nach viel mehr von der Beseitigung der entfremdeten Anschauungen ab. Ich merkte in der letzten Zeit, daß die entfremdeten Anschauungen leicht auftauchen, wenn die schlechten Elemente nicht von Grund auf verleugnet werden.

Hier sind zwei Beispiele:

1. die entfremdete Einstellung zur eigenen Lebensführung

Ich wurde sehr traurig, wenn ich an die verhafteten Praktizierenden, die sich im Hungerstreik befanden, dachte. Ich führte immer noch ein normales Leben, hatte keine Schwierigkeiten mit dem Lebensunterhalt und darum hatte ich oft ein schlechtes Gewissen. Um das Gewissen zu beruhigen, verzichtete ich manchmal auf das normale Gute meines Lebens, bis ich eines Tages verstand, daß solche Einstellungen falsch und entfremdet sind. Wir sollen natürlich leben. Aber ich fühle mich im normalen Leben beunruhigt. Soll ich Qualen erleiden, so wie sie die Praktizierenden im Gefängnis erdulden, um diese Ausgeglichenheit zu schaffen? Das entspricht doch nicht dem Guten! Öffne ich dadurch nicht eine Lücke, solange ich diese entfremdete Einstellung nicht beseitige? Um der verhafteten Praktizierenden Willen soll ich gewissenhaft machen, was ein Falun Dafa-Praktizierender machen soll, alle falschen Einstellungen beseitigen und von der Menschlichkeit heraustreten, statt an falschen Anschauungen festzuhalten.

2. das Gefühl, in jemandes Wohlwollen zu stehen

Da die Polizisten meinem Betrieb meinetwegen Schwierigkeiten gemacht hatten, waren die Kollegen sehr kalt und skeptisch mir gegenüber. Der Leiter deutete an, daß ich im Betrieb nicht erwünscht sei und meine Arbeit aufgeben sollte. Ich wußte, daß ich das auf keinen Fall akzeptieren sollte. Ich machte meine Arbeit ungestört weiter tadellos und sandte aufrichtige Gedanken aus. Nach einiger Zeit fand ich, daß die Kollegen wieder nett zu mir wurden. Sie unterhielten sich mit mir freundlich und lachten. Der Leiter gab mir wichtige Aufgaben und sagte freundlich zu mir: „Alle finden Dich sehr gut und vertrauen Dir.“ Ich wußte, daß das Dafa diese Umgebung verändert hatte. Aber ich empfand ein Unbehagen in dieser Freundlichkeit, als ob ich im Wohlwollen der Menschen stände. Mir wurde klar, daß das eine falsche Einstellung in einer verdorbenen Gesellschaft ist, in der man jeden als einen nahestehenden Feind betrachtet. Man geht mißtrauisch mit anderen um. Wenn einer plötzlich sehr freundlich behandelt wird, denkt er, daß der andere eine Absicht hat. Man soll aufrichtig, freundlich und gutherzig mit anderen umgehen, braucht sich nicht geschmeichelt zu fühlen. Besonders gefährlich ist so eine Einstellung für die Praktizierenden. Ein Kultivierender kann ungerechtes Behandeln erdulden. Warum fühlt er sich aber Freundlichkeit gegenüber unangenehm? Verkörpert solches Unbehagen nicht die Zustimmung der bösen Unterdrückung? Das Dafa [Abkürzung für Falun Dafa] ist würdig, den Dafa-Kultivierenden sollen am meisten Vertrauen und Hochachtung geschenkt werden. Die Praktizierenden behandeln die Menschen mit Barmherzigkeit, die ursprünglichen Wesen der Menschen vergelten dies natürlich mit Gutherzigkeit. Es muss so sein: „Buddhas Licht strahlt weit, Höflichkeit und Schicklichkeit, harmonisch und klar.“ Ich kam zu der Auffassung, daß wir uns nicht an unsere Namen unter gewöhnlichen Menschen, unsere Aufgabe in der Familie und unseren Status in der Gesellschaft gewöhnen sollen, sondern uns unserer Rolle als ein Dafa-Teilchen immer klar bewußt sein. Die Kollegen waren nett zu mir, weil ich mich nach dem Dafa orientierte und wirklich als ein Dafa-Teilchen benahm. Obwohl ich Fehler gemacht hatte, durfte ich keine Selbsterniedrigung betreiben. Diese ist nur die Methode, mit der das Böse uns schwächen will. Ich sehe die schwarzseherischen Gefühle als entfremdete Einstellungen an. Ein reines, offenes Leben hat keine solche Einstellungen. Die Menschen haben verschiedene Fähigkeiten, kommen von verschiedenen Ebenen. Es geht nicht darum, welche Aufgabe man macht, sondern ob man sich bemüht. Aus früheren Fehlern soll man lernen, aber nicht an den Fehlern festhalten.

Die entfremdeten Einstellungen sollen wir beseitigen, denn sie gehören uns eigentlich nicht. Viele Anschauungen, an die wir uns als Menschen gewöhnt haben, sind vom Fa her betrachtet entfremdet. Wenn wir jede Sache nach dem Dafa beurteilen und die Arrangements der alten Mächte von Grund auf ausnahmslos ablehnen, hat das Böse inh der Welt keine Existenzmöglichkeit mehr und wird sehr schnell beseitigt. Während des ganzen Prozesses kehren wir zum Ursprung zurück und erkennen wir unser wahres Selbst.

Das sind meine persönlichen Erfahrungen. Für barmherzige Anmerkungen wäre ich sehr dankbar.

Ein Kultivierender in China
09.12.01

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