Von der Bauernhacke zur Computermaus (Teil I)

Ich grüße unseren verehrten Meister, ich grüße alle Mitpraktizierenden!

Ich bin ein Falun Dafa Praktizierender aus der Provinz Jilin in China. Ich begann meine Kultivierung im Jahre 1998. Ich bin ein Bauer, über 30 Jahre alt und lebe in einer abgelegenen bäuerlichen Gegend. Seit meiner frühesten Jugend habe ich viele Härten erfahren und ich habe nur wenig Schulbildung genossen. Da ich arm war und ungebildet, entwickelte ich die schlechte Gewohnheit, bis zum Exzess zu trinken. Um Geld zu machen, schlachtete ich Schafe. Ich verkaufte auch oft gepantschten Korn und betrog die Menschen. In meiner Dummheit häufte ich viel Karma an.

Im Februar 1998 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Ich las die Lehren von Falun Gong, das Buch „Zhuan Falun“, sehr schnell durch. Ich war sehr froh, endlich ein Lebensziel zu gefunden zu haben und nahm mir vor, mich zu kultivieren. Das Aufhören mit dem Trinken war das erste große Hindernis, das ich bekämpfen musste. Mein Verlangen nach Alkohol war so stark, dass ich am ersten Tag, als ich zu trinken aufhörte, nichts essen konnte. Mit Hilfe der Lehren von Falun Gong gelang es mir, diesen Pass mit Aufbietung aller Kraft zu überwinden. Seitdem habe ich nie wieder einen Tropfen Alkohol angerührt. Ich habe meinen Kultivierungsweg mit Entschlossenheit fortgesetzt.

Nach dem Beginn des Praktizierens habe ich viele schlechte Eigenschaften abgelegt und begonnen, wie ein rechtschaffener Mensch zu handeln. Ich half den Menschen um mich herum Falun Dafa zu lernen, indem ich Bücher für sie kaufte und einen Platz einrichtete, wo man gemeinsam die Übungen machen konnte. Dann begann ohne Vorwarnung am 20. Juli 1999 die Verfolgung. Seitdem kultivierte ich mich unter sehr harten Bedingungen, da ich mir viel Mühe gebe, die Menschen über Falun Gong und die Verfolgung aufzuklären.

Da es zu wenig richtige Informationen über Falun Gong gab, bat ich einige Leute, die nicht praktizierten, mir Material über Falun Gong zu drucken. Sie verlangten einen hohen Preis dafür und ich hatte nicht viel Geld übrig. Da ich aber keinen besseren Weg fand, bezahlte ich den Preis für die Druckkosten von meinem eigenen Geld. Später teilte ich meine Erfahrungen mit einigen Mitpraktizierenden in meiner Umgebung, die noch nicht herausgetreten waren, um sich für Falun Gong einzusetzen. Ich ermutigte sie herauszutreten, so dass wir bei der Aufklärung über Falun Gong, zusammen arbeiten konnten. Allmählich kamen immer mehr Praktizierende hervor, um für Falun Gong ein gerechtes Wort einzulegen. Wir waren schließlich eine große Gruppe, die jene Leute unter Druck setzte, die verantwortlich für die Verfolgung waren.

Weil ich die Lehren des Falun Gong nicht gut genug verstand, ließ ich einige Lücken und wurde schließlich verhaftet. Trotz der brutalen Folterung blieb ich fest und weigerte mich, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Nachdem ich 2002 meiner Haft entkommen konnte, war ich gezwungen, meinen Heimatort zu verlassen und ging von Ort zu Ort zu ziehen, um einer erneuten Verhaftung zu entgehen. Ich half in einer kleinen Werkstatt für die Produktion von Falun Gong Material aus.

Diese Werkstatt erfuhr mehrere Rückschläge. Seit 1999 war sie viele Male von den Behörden zerstört worden. Das brachte unseren Bemühungen, zur Aufklärung von mehr Menschen über Falun Gong, gewaltige Schäden ein. Meine Mitpraktizierenden schienen allmählich gleichgültig und blieben im Angesicht der Verfolgung recht passiv. Manchmal bedeckte die finstere Wolke der Verfolgung die ganze Gegend. Die meisten der fleißigen Praktizierenden, die in der Herstellungswerkstatt arbeiteten, wurden verhaftet, was einen Mangel an Arbeitskräften verursachte. Die Zurückbleibenden hatten nicht genug Erfahrungen und Fähigkeiten. Wir verloren die Quelle für unsere Infomaterialien für die ganze Gegend, und waren alle sehr besorgt. Da sie schon so viele Angriffe erlebt hatten, waren die Praktizierenden in Furcht und hatten das Gefühl, dass sie nichts tun konnten.

Später wurde der Praktizierende festgenommen, der in der Lage war die Internetblockade zu durchbrechen und Minghui.ca zu erreichen. So konnten wir die Minghui-Webseite nicht mehr erreichen. Da wir nichts über aktuelle Ereignisse wussten und die neuen Artikel des Meisters nicht lesen konnten, litten wir sehr. Schließlich erfuhr ein Praktizierender aus einer anderen Gegend von unserer Lage und half uns, das Internet zu erreichen und auch mehr Material herzustellen. Wir Praktizierende kauften einen Computer und einen Drucker.
Aber keiner von uns konnte diese Geräte bedienen! Die zur Verfügung stehenden Praktizierenden waren entweder sehr alt oder hatten keine Schulbildung erfahren; die meisten von uns hatten noch nie einen Computer bedient.

Ich kämpfte innerlich mit mir. Obgleich ich dafür in Frage kam zu lernen, wie man mit einem Computer umgeht, hatte ich große Angst bei dem Gedanken, dass alle Praktizierenden die Zugang zum Internet gehabt hatten, festgenommen worden waren. Und ich würde sicher keine Ausnahme sein, wenn ich die Fähigkeit dazu erwerben würde. Ich war gerade erst aus dem örtlichen Haftzentrum entkommen, wo ich so schlimm misshandelt und gequält wurde, dass ich viele Male das Bewusstsein verlor. Ich stand noch im Schatten der Verfolgung. Dieser innere Kampf war sehr intensiv. Sollte ich mich in dieser Situation zurückziehen, um mich selbst zu schützen im Angesicht der drohenden Härten oder mutig Voranschreiten und die persönlichen Interessen zum Wohle aller in dieser Situation zurückzustellen.
Nach ein paar Tagen dieses inneren Kampfes beschloss ich schließlich zu lernen, wie man mit einem Computer umgeht, damit wir Zugang zum Internet haben könnten. Auf dieses Ereignis zurückblickend, weiß ich nun, dass meine Angst daher kam, dass ich die Lehren Falun Dafas nicht klar genug verstanden hatte.

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv