Nach dem Tod des Bruders starb Frau Jiang Shufang nun auch infolge der Verfolgung (Changchun, Provinz Jilin)

Frau Jiang Shufang praktizierte seit 1996 Falun Gong. Im Jahre 2000 fuhr sie zweimal nach Peking, um angesichts der Verfolgung von Falun Gong eine Petition einzureichen. Zweimal wurde sie deswegen inhaftiert. 2003 wurde sie von jemandem angezeigt und wurde schließlich von der Polizei festgenommen, weil sie Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung informiert hatte. Die Polizei versetzte ihr Stromschläge, so dass sie schwer verletzt wurde. Nach der Freilassung wurde sie noch häufig durch die lokale Nanhu Polizeiwache belästigt und bedroht.

Der Bruder von Jiang Shufang hieß Jiang Yong und wohnte im Guangming Dorf der Gemeinde Xingfu, Bezirk Nanguan, Stadt Changchun, Provinz Jilin. Da er Falun Gong praktizierte, wurde er mehrmals festgenommen, eingesperrt und ins Arbeitslager gesteckt. Auch seine Frau, die keine Falun Gong Praktizierende ist, wurde von den Behörden in Sippenhaft genommen und für ein Jahr ins Arbeitslager gebracht. Ende Oktober 2002 wurde Jiang Yong durch die Lüyuan Polizeibehörde in Changchun verschleppt und gefoltert. Er wurde aufgehängt, auf die Tigerbank* gesetzt, mit Elektroschockern gequält und mit Salzwasser zwangsernährt. Nach einem 22 Tage langen Hungerstreik kam er schließlich aus dem Untersuchungsgefängnis im Tiebei Bezirk frei. Am 13.April 2004 wurde er erneut durch die Brigade für Inländische Sicherheit der Polizeibehörde Changchun verschleppt. Acht Tage lang war er grausamer Folter ausgesetzt und musste dann in einem lebensgefährlichen Zustand ins Polizeikrankenhaus eingeliefert werden. Am 26.Mai 2004 wurde er ins Untersuchungsgefängnis verlegt. Ca. 30 Tage danach, am 2.Juli 2004, starb er infolge der Folter.

Am 4.Juli 2004 benachrichtigte das Gefängnis die Angehörigen von Jiang Yongs Tod und gab an, er sei an einer plötzlichen Erkrankung gestorben. Es wurde eine gefälschte Erklärung für die Todesursache ausgestellt. Der Leichnam des Verstorbenen wurde dementsprechend behandelt, um die Folter zu verschleiern. Trotzdem sah man am Hals Würgemale und mehrere blaue Flecken an der Brust und am Rücken. Die Augen des Verstorbenen blieben voll auf. Als man den Leichnam bewegte, kam Blut aus dem Mund heraus. An der Stelle des Afters wurde Toilettenpapier gelegt. Als die Angehörigen von dem Leichnam Fotos machen wollten, wurden sie von Polizisten des Gefängnisses daran gehindert und sogar geschlagen. Bis jetzt ist der Leichnam noch nicht eingeäschert.

Als Schwester pendelte Jiang Shufang seit dem Tod ihres Bruders zwischen dem Gefängnis, der Polizeibehörde und dem Rechtsanwalt, um den Mörder ihres Bruders ausfindig zu machen und vors Gericht zu stellen. Es kostete sie sehr viel Energie. Aufgrund der Übermüdung und der Verletzungen durch die Stromschläge erlitt sie einen Herzinfarkt und starb am 2.März 2005.

* Die Tigerbank ist eine kleine ca. 20 cm hohe Eisenbank, auf der die Praktizierenden lange Zeit verharren müssen. Die Knie werden zusammengebunden. Die Hände werden auf dem Rücken zusammengebunden oder an den Knien festgemacht. So müssen sie in aufrechter Position und mit Blick nach vorne verharren. Sie dürfen weder den Kopf wenden, die Augen schließen, sich unterhalten oder sich bewegen. Mehrere Gefängnisinsassen (inhaftierte Straftäter) werden beauftragt, die Praktizierenden zu überwachen und sie dazu zu zwingen regungslos zu sitzen. Oftmals werden zusätzlich harte Gegenstände unter das Gesäß der Praktizierenden gelegt, so dass es noch schmerzhafter ist, diese Folter zu ertragen.

Chinesisches Original

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