Erfahrungsbericht von Peter Recknagel

Mein Name ist Peter Recknagel, ich bin 30 Jahre alt, komme aus Deutschland, lebe in Frankfurt/Main und studiere Sinologie.

Als ich 1998 das erste Mal China besuchte, war es völlig normal, überall und in vielen Städten mit den lokalen Praktizierenden zu üben und sich auszutauschen. Im April 1999 besuchte ich nochmals mit einer Reisegruppe China, und fand das Bild der allgegenwärtigen Präsenz der Dafa-Praktizierenden normal und völlig selbstverständlich. Auch an entlegenen Orten wie dem Shaolin Kloster fand ich kurz nach dem Aussteigen aus dem Bus eine große Gruppe Praktizierender, die gerade Hongfa Aktivitäten machten, ich war erfreut und erstaunt.

Nachdem im Juli 1999 die Propaganda der chinesischen Regierung auch das deutsche Mediennetz bedeckte, hörte man überall nur den Begriff „Sekte“, der vor allem in Deutschland mit sehr negativen Bedeutungen behaftet ist. Ich erinnere mich an eine Szene während der abendlichen Übungen, ich stand im Park und plötzlich kam mir ein Gedanke, ich dachte: „du musst nach China gehen, und dort irgend etwas machen, hier in Deutschland hast du keine Wirkung“. Der Gedanke war so stark, dass ich mein Herz während der Übungen schneller schlagen hörte. Später jedoch hatten wir in Europa so viel an Fa-Berichtigungsarbeit zu tun, dass der Gedanke, nach China zu gehen, schwächer wurde, erst im November des Jahres 2000 fuhr ich mit einer anderen Praktizierenden nach Peking, um Gespräche mit Journalisten zu führen, denn wir dachten, die beste Wirkung konnte nur im direkten Gespräch erzielt werden, außerdem waren die Leitungen nach China abgehört. Wir dachten, wenn uns die Korrespondenten persönlich kennen lernen, dann können sie auch Falun Gong besser verstehen, im Jahr 2000 war es für die Korrespondenten schon nicht mehr möglich, sich mit chinesischen Praktizieren den zu treffen. Aus den späteren Reportagen aus China konnte man erkennen, dass es sich gelohnt hat, in das Zentrum des Übels zu fahren.

Als ich im Jahr 2001 an einer Veranstaltung über „Chinas Menschenrechte und Demokratie“ in Polen teilnahm, sagte mir ein Angehöriger der polnischen Botschaft, der auch öfters in China ist: „wenn du etwas erreichen willst, dann musst Du nach China gehen“. Ich schenkte seinen Worten immer noch nicht so viel Beachtung. Erst Mitte des Jahres 2001 entstand der Gedanke, wirklich auf den Tiananmen zu gehen, um der chinesischen Öffentlichkeit zu zeigen, dass Falun Gong gut ist und auch von Weißen praktiziert wird. In den 3 Monaten vor der Reise las ich öfters die Erfahrungsberichte der chinesischen Praktizierenden, die sich tagelang auf den TAM vorbereiteten, alle menschlichen Gefühle und Begierden ablegten, um diese Sache gut zu machen. Das alles hat bei mir nicht funktioniert. Aufgrund der vielfältigen Aktivitäten in Deutschland und Europa kam ich vor der Abreise überhaupt nicht zur Ruhe, viel Hektik war um mich herum, und ein Faktor wirkte sich noch bei mir aus: die Angst. Ich hatte keine Angst vor Schlägen oder Schmerz, vielleicht hatte ich keine Zeit für solche Angst, jedoch hatte ich Angst, dass man mich an der Grenze erkennen und nach Hause zurückschicken würde. Doch bei der Abreise sagte ich mir auch: im Zhuan Falun ist der Arhat nicht nur wegen der Freude, sondern auch wegen der Angst heruntergefallen, und so wurde ich innerlich entspannter. Am Tag der Abreise setzte ich mich zum ersten Mal vor das Bild des Meisters in meinem Zimmer, und sagte zu ihm: „Meister, ich weiß, ich darf nach nichts streben und auch um nichts bitten, aber bitte lass mich dieses Mal diese Aufgabe wie ein wirklicher Dafa-Schüler erfüllen und steh mir bei.“

Ich wollte unbedingt vor dem Event noch ein paar ruhige Momente haben, und so fuhr ich am 19. November alleine zu einem Tempel in den Bergen außerhalb Pekings, um Ruhe zu finden. Doch auch dies funktionierte nicht. Da ich schon spät im Tempel ankam, waren schon keine Besucher mehr da, ich schaute mir die Buddhastatuen an, und sagte zu ihnen im Herzen. „Ich bin gekommen, um für Falun Dafa einzustehen, ich kann der Verfolgung nicht einfach so zuschauen“. Doch auch in diesem Tempel fand ich keinen ruhigen Platz, ich lief herum und sah in einem Raum die Mönche eine Zeremonie durchführten, ich wollte Aufrichtige Gedanken aussenden, und setzte mich vor den Raum. Als ich saß, hörte ich Schritte vor mir auf und abgehen, nach 10 Minuten stand ich auf und sah einen Mann vor mir stehen, der zum Sicherheitspersonal gehörte, er sagte mir, dass der Tempel schon geschlossen sei, und ich sollte gehen. Plötzlich kam ein alter Mönch aus dem Raum, deutete auf den Mann und sagte: „Du machst Deinen Job, und ich mache meinen, er gehört zu uns, du brauchst dich nicht mehr um ihn zu kümmern“. Gleich danach sagte er: „Denke nicht, dass jeder, der hier meditiert, gleich ein Falun Gong-Praktizierender ist“ . Ich war erschrocken, ist die Propaganda schon bis zu buddhistischen Mönchen in den entlegenen Tempeln vorgedrungen ist, ich musste ihm die Wahrheit erklären, aber ich konnte es nicht direkt, denn es war am Tag vor dem Event, und ich wollte nicht zu viel von mir sagen. So dachte ich, es ist mir egal, an was er glaubt, aber ich muss es erreichen, dass sein schlechter Eindruck von Meister Li und von Falun Gong verschwindet, so erklärte ich ihm die Prinzipien und die Umstände der Verfolgung, ohne viel von mir selbst zu erklären, es war sehr harmonisch, ich hoffe, er hat verstanden.

Am nächsten Tag ging alles sehr schnell, treffen, hinsetzen, Aufrichtige Gedanken, Polizei, Verhör usw. Ich glaube, alle haben sich an diesem Tag auf dem TAM wie wirkliche Praktizierende verhalten, alle anders und doch alle gleich. Auch merkte ich, dass in entscheidenden Situationen der gut kultivierte Teil seine Wirkung zeigt. Wenn ich doch manchmal noch eine kämpferische Natur habe, so konnte ich dennoch in einer Situation, in der ein chinesischer Polizist mich an eine Wand drückte, mir mit dem Tod drohte, leicht lächeln und ganz ruhig bleiben, wahrscheinlich fühlte ich mich auch sehr sicher in diesem Moment.

Ich habe auch bemerkt, dass unsere Kultivierung sehr natürlich und konstant verläuft. Alle Schritte, die gemacht wurden, wurden stabil gemacht und hatten auch eine gewisse Natürlichkeit in sich. In meiner Hektik fällt mir die profunde Planung manchmal nicht auf, erst wenn die Momente kommen, in denen man wirklich Eigensinn loslassen kann, merkt man erst, wie perfekt der Weg dahin geplant war, ohne dass man es selbst gemerkt hat. Es ist mir klar geworden, dass es, um das Fa zu bestätigen, viele Methoden gibt, jeder muss seinen eigenen Weg gehen, bei anderen abzuschauen zählt nicht, am Anfang dachte ich, dass man das macht, was man erkannt hat und für richtig hält, später jedoch erkannte ich, dass man gerade das macht, was der Meister für uns arrangiert hat, und wenn die Zeit gekommen ist, dann wird es auf natürliche Art passieren. So erledigt sich auch die Frage, warum manche dies und manche jenes machen, jeder geht seinen Weg, wir sind alle Schüler des gleichen Lehrers und gehen doch unsere eigenen Wege. Ich denke auch, die Großartigkeit der Art und Weise, wie das Fa auf verschiedene Art und Weise beschützt wird, ist natürlich eine Widerspieglung der Macht und Würde des Fa, auf der anderen Seite sagte mir einst jemand: „Nur der beste Meister hat erst die besten Schüler“. Und so haben wir als Dafa-Schüler die besten Vorraussetzungen.

Da wir hier wegen des größten Wirtschafts-Treffens der Welt zusammengekommen sind, möchte ich auch noch über eine Erfahrung in meinem Beruf sprechen. Da ich vor meiner Abreise nach China zwei Einladungen von Managern meiner Firma erhielt, sie in Peking zu besuchen, schrieb ich nach der Ankunft in Deutschland jeweils einen Brief an sie, ich dachte, durch diese Gelegenheit kann ich mit ihnen über Falun Gong sprechen, so fügte ich auch noch ein Bild vom TAM bei, auf dem wir saßen, beschrieben in einer chinesischen Zeitung, und erklärte die Umstände. Einer der beiden Manager antwortete freundlich, er sagte, nun ja, so etwas kann man vorher nicht wissen und verstand sehr gut meine Lage, der andere jedoch ließ mir einen Brief zukommen, in dem er auf den Schaden hinwies, der entstehen kann, wenn solche Post vom Zoll entdeckt wird, außerdem sollte ich bei zukünftigen China-Besuchen keinen Mitarbeiter unserer Firma treffen usw. Ich sah dies als eine weitere Chance, den Vorgesetzten in Frankfurt über die wahren Umstände aufzuklären, der Manager in Frankfurt sagte später, ich kann mich sehr gut verstehen, aber ich sollte auch an die Firma denken. Es war wirklich schwer für mich, ihm die Lage und meinen Herzenszustand zu erklären, denn er kannte Falun Gong noch nicht, konnte aber zumindest einen guten Eindruck durch mein Verhalten bekommen. Mir wurde auch klar, dass es in jeder Arbeitsumgebung immer wieder Anlässe geben wird, um die Wahrheit von Falun Gong zu erklären, jedem werden unterschiedliche Möglichkeiten geboten. Da sich heute auch die Leitung meiner Firma hier in New York befindet, wünsche ich mir von Herzen, Verantwortliche zu treffen um ihnen die Wahrheit zu erklären, eigentlich sind sie gekommen, um die Wahrheit zu hören, denn den Samen des Fa können sie für immer im Herzen behalten, und jegliche menschliche Dinge werden bald zurückgelassen, ohne das sie Nutzen haben.

Als ich nun diesen Erfahrungsbericht schrieb, überlegte ich ständig, was kann ich den Zuhörern wichtiges für Ihre Kultivierung erzählen, wie verschwende ich nicht die Zeit der anderen, und ich hatte das Gefühl, dass mir wirklich nichts besonders passiert ist, und ich auch nichts besonderes zu erzählen hätte, doch als ich nun den Bericht fertig geschrieben hatte, ist mir ein Punkt aufgefallen, es muss nicht so besonders sein, wir gehen unseren Weg natürlich und stabil, besonders nach der Fa-Erklärung in Florida ist allen ganz klar, was die wichtigsten Sachen im Moment sind, Fa-Lernen, Aufrichtige Gedanken und die Erlösung der Menschen durch die Erklärung der Wahrheit.

Ich wünsche allen Kultivierenden einen stabilen Weg und viel Erfolg bei der Erklärung der Wahrheit, damit wir alle mit dem Meister zurückkehren können und unser Versprechen einlösen.

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