Kampfgeist ablegen, eine gütige Lösung für Konflikte finden

Mein Name ist Uwe. Ich bin 34 Jahre alt. Vor einem Jahr habe ich mit der Kultivierung von Falun Gong angefangen.

Das erste mal, dass ich was von Falun Gong erfuhr, liegt einige Jahre zurück. Ich sah eine Gruppe Praktizierender vor dem chinesischen Konsulat in Hamburg beim Aussenden Aufrichtiger Gedanken. Autoabgase und Straßenlärm störten sie sichtlich nicht ihre Sache zu verrichten. Ich war beeindruckt. Dann erzählte mir meine damalige Lehrerin von dem Verbot und der Verfolgung in China, und dass Falun Gong gut ist. Dennoch verging einige Zeit bis ich direkt mit Falun Gong in Kontakt kam.

Im Mai 2004 besuchte ich einen Freund in Köln. Am ersten Tag wollten wir den Kölner Dom besichtigen. Auf dem Domplatz sahen wir eine Gruppe Praktizierender mit einem großen Plakat auf dem Photos der Übungen von Praktizierenden aus aller Welt zu sehen waren. Das wollte ich mit meiner Unterschrift unterstützen, was sonst gar nicht meine Art ist. Ich spürte das Falun Gong gut und ehrlich ist, und dass mit dem Verbot und der Verfolgung eine große Schandtat begangen wird.

Eigentlich hatte ich nicht vor, selbst zu praktizieren, da ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Ich schaute aber immer wieder die Bilder der 5 Übungen an. Ich erlebte dabei eine Art Vorfreude, und es wuchs der Wunsch diese selber einmal auszuprobieren. Meine Schwester schenkte mir die Bücher „Falun Gong der Weg zur Vollendung“ und „Das Große Vervollkommnungsgesetz des Falun-Buddha Gebotes“ von Meister Li Hongzhi.

Schon allein beim Einnehmen der Ausgangshaltung und „die Hände bilden das Siegel“ spürte ich eine große, starke Kraft. Jetzt wollte ich mehr und genaueres Wissen. Als ich am Übungsplatz ankam, sagte mir ein Praktizierender, ich solle mich setzen und den doppelten Lotussitz einnehmen. Also machte ich das. Moment mal, sonst brauchte ich 10-15 Minuten Vordehnung und jetzt sitz ich einfach hier. Ich war angenehm überrascht. Mir wurde die 5. Übung gezeigt und ich spürte Ruhe und Frieden. Hier bin ich richtig.

Ich begann also zu Praktizieren und das „Zhuan Falun“ zu lesen. Nach kurzer Zeit spürte ich Veränderungen an meinem Körper. Meine Füße, die immer kalt und verkrampft waren, sind jetzt warm und entspannt. Schmerzhafte Verkrampfungen am Körper lösen sich und ich fühle mich leichter.

Eine große Veränderung passiert in meinem Arbeitsfeld. Ich werde umgänglicher für meine Kollegen und zu mir selbst ehrlicher. Ich erzähle euch ein Beispiel. Ich arbeite in der Tätigkeit eines Erziehers für Menschen mit mehrfacher Schwerstbehinderung. Seit längerer Zeit trug ich einen Konflikt in mir, für den ich keine Lösung sah. Seit einigen Jahren betreue ich einen jungen Mann, der schwer traumatisiert ist. Er hat als Kind Krieg und Gefangenschaft erlebt und dabei eine schwere Verletzung erlitten, die eine geistige Behinderung zur Folge hat. In seinem Weltbild gilt es als richtig, dass man sich ausgeliefert fühlt oder die Kontrolle und Macht über andere hat. Provokation, Gewalt und Täter-Opfer-Beziehung gehören für ihn zur Lebensnormalität.

Dieses Thema brachte mich oft an meine psychischen und physischen Grenzen. Ich kam vor ihm nicht zur Ruhe. Er hatte sich auf mich fixiert und forderte meine Aufmerksamkeit rund um die Uhr. Wollte ich mich mal ausruhen, kam er und störte mich, ging ich zur Toilette stemmte er sich mit aller Kraft gegen die Tür oder klopfte laut dagegen und lachte dabei aus vollem Hals. Waren wir mit einer Gruppe Draußen, und ihm gefiel es nicht, nahm er wie liebevoll meine Hand und drückte mir seine Fingernägel ins Fleisch, aber so dass es keiner mitbekam. Meine Kollegen sahen meist nur meine Reaktion darauf und waren entsetzt, denn ich wurde aggressiv gegenüber einem Menschen mit geistiger Behinderung. Ich hatte Angst, als schlechter Pädagoge oder als gewalttätig dargestellt zu werden, wenn ich meine Kollegen über die Beziehung zwischen dem von mir Betreuten und mir wissen lasse. Nur Wenige hatten Verständnis für meine Lage. Das Team war gespalten, und ich fühlte einen Berg von Anschuldigung und Vorwürfen.

Unter diesen Umständen arbeitete ich lange Zeit, viel zu lange. Aber jetzt als Kultivierender dachte ich, dass das nicht so weiter gehen darf. Ich wollte ehrlicher werden, musste meine Probleme ansprechen und um Hilfe bitten, und dass bei den Menschen, die meine vermeintlichen Gegner waren. In der Vergangenheit gab ich mich sehr kämpferisch und hatte viele Gefechte mit Kollegen geführt. Wenn jemand einer anderen Meinung war als ich, hieß das für mich Herausforderung. Also kämpfte ich für meinen Sieg, unnachgiebig und selbstgerecht.

Ich dachte immer, ich muss schneller sein und gleich so hart zuschlagen, so dass dem vermeintlichen Angreifer die Lust am Kämpfen verging. Heute kann ich sehen, dass meine Haltung den Kampf heraufbeschwor. Durch meine aufbrausende Art hatten einige sogar Angst vor mir. Das wollte ich bessern. Aus dem „Zhuan Falun“ wusste ich, dass ich die Verletzungen, die ich den Anderen zugefügt hatte, begleichen musste. Ich sah mir die Geschehnisse an und entdeckte die Fehler an mir.

Ich war bereit diese einzugestehen und mich zu erklären. Aber was, wenn Sachen gesagt werden, auf die ich nicht vorbereitet bin? Z.B. grundlose Kritiken und Vorwürfe. Ich beschloss, mir erst mal alles in Ruhe anzuhören und nicht zurückzuschlagen, wie ich es früher immer machte. Ich war bereit, die Dinge auszuhalten und ich wollte keine De (Tugend) verlieren. Lieber De bekommen. Dennoch hatte ich Bedenken, ja auch Angst, als schlechter Pädagoge oder gewalttätig zu gelten. Die Atmosphäre war sehr gespannt. Man ging sich aus dem Weg, die Ruhe vor dem Storm hatte eingesetzt.

Als es dann endlich losging, passte alles gegen meine Erwartung wunderbar zusammen. Wir bekamen eine gute Gesprächsleitung und ich traf auf viel Verständnis von Seiten meiner Chefin. Die Bereitschaft der Kollegen war überdurchschnittlich groß. Meine Ehrlichkeit wurde unterstützt. Ich schaffte es meine Probleme anzusprechen und den ganzen Prozess, immerhin auch zwei volle Besprechungstage und viele Einzelgespräche, durchzustehen. Ich hatte die Gewissheit, dass ich geschützt und getragen werde, so lange ich ehrlich bin. Dieser Kultivierungsvorgang war eine sehr barmherzige Lösung für mich und hat zu einer Harmonisierung des gesamten Arbeitsklimas beigetragen. Großartig!

Jetzt noch etwas Aktuelles. Dieser Bericht sollte ursprünglich als Interview für die Minghui Webseite gemacht werden. Da ich aber anfing ausführlich zu erzählen, bat mich die Praktizierende, die mich interviewen sollte, doch selber etwas zu schreiben, aber wenn ich gar nicht könnte, würde sie es übernehmen. Ich stand also vor der Wahl selbst etwas zu tun oder nur zu reden. Das packte mich doch glatt an meiner Bequemlichkeit. Ok, ich wollte etwas tun, also sagte ich zu.

Die ersten Tage dachte ich nicht so sehr an den Bericht, und wenn dann gab es etwas anderes zu tun, oder ich war schon zu müde. Außerdem hatte ich das Gefühl von viel Zeit. Als ich dann endlich mit dem Schreiben begann, überfiel mich eine extreme Müdigkeit. Ich bin mir sicher dass es sich um eine gezielte Störung handelte. Und die Tage davor, waren die nicht auch schon gestört? Hatte ich nicht an einem freien Abend diesen Bericht sogar vergessen? Trotz des Wissens darum war ich anfänglich noch schwach. Kaum saß ich und wollte schreiben, klingelte das Telefon, ich bekam riesigen Hunger oder wurde müde oder mir fiel der Hausputz ein oder ein Buchstabe auf der Tastatur verschwand für eine Weile, was auch immer. Als Kultivierender wollte ich das so nicht hinnehmen, aber der Gang durch die ersten Zeilen war mühsam.

Am 2. Tag bekam ich die Jingwens vom Meister, über die Wichtigkeit des Aussendens der Aufrechten Gedanken. Von nun an nahm ich beim Assenden von Aufrechten Gedanken die Arbeit am Erfahrungsbericht hinein. Und siehe da, ich blieb wach und arbeitsfähig. Das Schreiben begann sogar Freude zu machen. Ich hoffe, ihr könnt sie ein wenig mit mir teilen.

Ich danke Falun Gong. Ich danke Meister Li Hongzhi.

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