Ein Fax von einem deutschen Praktizierenden an den chinesischen Ministerpräsidenten

Freitag, 29. März 2002

An:

1. Premier of the People’s Republic of China,
ZHU Rongji Zongli, – Guowuyuan
9 Xihuangchenggenbeijie – Beijingshi 100032 – People’s Republic of China

2. Direktor of the Jilin Provincial Department of Public Security
Chen Zhanxu Tingzhang, – Jilin Gong’anting, 42 Xinfalu
Changchunshi 130051 – Jilinsheng – People’s Republic of China

3. Governor of the Jilin Provincial People’s Government
HONG Hu Shengzhang, – Jilinsheng Renmin Zhengfu – 11 Xinfalu –
Changchunshi 130051 – Jilinsheng – People’s Republic of China

1. Ihre Exzellenz, 2. Sehr geehrter Herr Direktor, 3. Sehr geehrter Herr Präsident,

mit tiefer Bestürzung und Betroffenheit nehme ich die täglich neuen Schreckensmeldungen über die Verfolgung, Mißhandlung und Folterung bis zum Tode von Praktizierenden von FALUN GONG und anderen Gruppierungen in religiösen Bereichen, wie tibetischen Buddhisten, uigurischen Moslems und katholischen oder protestantischen Christen, zur Kenntnis.

Es ist für mich als ein Bewunderer der alten und hohen chinesischen Kultur absolut unverständlich, wie das Regime unter Jiang Zemin, besonders FALUN GONG Praktizierende in China seit Jahren unterdrückt, bis zum Tode mißhandelt und die staatsrechtlich zustehenden Rechte verweigert. In jüngster Vergangenheit werden auch FALUN GONG Praktizierende aus nichtchinesischen Ländern in China bedroht und mißhandelt.

Dies ist eine Vorgehensweise, die in der Welt außerhalb Chinas absolut unverständlich ist und verabscheut wird. Dieses Verhalten wird dem Ansehen Chinas in der übrigen Welt schweren Schaden zufügen und der hohen Kultur Chinas nicht zum Vorteil gereichen.
Es ist unbegreiflich, daß das Bekennen zu den höchsten Werten in der menschlichen Gesellschaft „ZHEN, SHAN und REN“ zur Auslösung von körperlicher Vernichtung führt.

Ich appelliere an Sie, im Sinne von Menschlichkeit und Menschenwürde ALLES in Ihren Kräften stehende zu tun, um

· die willkürliche Verfolgung von FALUN GONG Praktizierenden umgehend friedlich zu beenden;

· die Sicherheit all jener zu garantieren, die im Zusammenhang mit der Übernahme des Fernsehsenders Changchun und während der darauf folgenden Polizeiaktion inhaftiert wurden und die Klärung ihrer Namen und ihres Verbleibs zu veranlassen;

· zu gewährleisten, daß alle jene Inhaftierten unverzüglich in Kontakt mit Anwälten und Familienmitgliedern treten können, sowie auf Wunsch medizinische Betreuung erhalten.

Ich erwarte von den Behörden die unverzügliche und bedingungslose Freilassung aller FALUN GONG Praktizierenden, die allein deshalb inhaftiert wurden, weil sie friedlich ihre grundlegenden Menschenrechte ausgeübt haben.

Gleichzeitig bringe ich meine Sorge über wiederkehrende Berichte von Folterungen und anderen ernsthaften Menschenrechtsverletzungen an FALUN GONG Praktizierenden zum Ausdruck und fordere nachdrücklich, daß die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.

Auf Grund von Erfahrungen während des vergangenen 2. Weltkrieges und der Zeit danach, kann gerade ich als deutscher Staatsbürger sehen, daß Machtmißbrauch auf Dauer nicht möglich ist und immer gesühnt werden muß. Ich hoffe, daß Sie erkennen, daß Machtmißbrauch im Gegensatz zu den hohen Idealen steht, nach denen die Menschen in der Volksrepublik China streben und solch unrechtes Verhalten örtlicher Behörden gegen ihre eigenen Bürger nicht tolerieren.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit für diese internationale Menschenrechts-angelegenheit, die uns alle sehr berührt.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Helmut Jörg

Kopie an:

1. Kanzlei der Botschaft der Telefax: 030-2758 8821
Volksrepublik China
S.E. Herrn Ma Canrong
Märkisches Ufer 54

10179 Berlin

2. Xinhua News Agency, E-mail: english_mail@ cinhuanet.com – bereits abgesandt!!!

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