Ein Brief vom Team „Hilfe für Xiong Wei“ an alle Bürgermeister und an die Ministerpräsidenten und Minister der Bundesländer, die Jiang Zemin besuchen wird

Anmerkung: das ist ein Brief vom Team „Hilfe für Xiong Wei„ an alle Bürgermeister und an die Ministerpräsidenten und Minister der Bundesländer, die Jiang Zemin besuchen wird. Auch an die Parteivorsitzenden der Fraktionen der entsprechenden Bundesländer.

Betreff: Besuch vom chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin und Rettungsaktion einer ehemaligen chinesischen Studentin der TU-Berlin

Berlin, den 30.03.02

Sehr geehrte Damen und Herren,

Vor der Ankunft des chinesischen Staatspräsidenten Jiang Zemin in Ihrer Stadt möchten wir Ihnen, sehr verehrter Oberbürgermeister, etwas über China berichten. So haben wir Ihre Adresse im Internet gefunden und schreiben an Sie.

Man denke, dass es eine Ehre sein sollte, Besuch vom Staatspräsidenten eines Landes zu bekommen. So würden wir auch denken, wenn wir den deutschen Staatspräsidenten in China empfangen dürften. Aber beim chin. Staatspräsidenten handelt es sich um etwas anderes.

Vielleicht haben Sie schon in den Medien über die Verfolgung von Falun Gong in China gehört. Falun Gong ist eine buddhistische Meditationspraktik, deren Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht sind. Unter dem Befehl von Jiang Zemin wurden seit dem Juni 1999

· 388 Falun Gong Anhänger zu Tode gefoltert, vom 8-monatealten Kind bis zum älteren Mann mit 70 Jahren

· 500 durch Scheinprozess bis hin zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt

· 1000 sowohl körperlich als auch geistig gesunde Menschen in Psychiatrien geschickt

· 20.000 ins Arbeitslager geschickt

· 100.000 festgenommen

Neulich haben wir folgende Nachrichten aus China bekommen:

1. Am 7.März hat Jiang Zemin Hinrichtungs- und Schießbefehl gegen Falun Gong Praktizierende in China erlassen, die Flugblätter verteilen oder Banner aufhängen. Bis jetzt sind zwei Fälle bekannt geworden, in denen Praktizierende angeschossen und dadurch verletzt wurden.

2. Vom 5. bis zum 23. März wurden alleine in der Stadt Changchun 5000 Falun Gong Praktizierende durch diese Aktion der chinesischen Regierung festgenommen.

3. AFP berichtete am 25.März, dass unter diesen 5000 Praktizierenden aus Changchun seit dem 5. März, also innerhalb von drei Wochen, über 100 zu Tode gefoltert wurden oder auf andere Weise aufgrund der Verfolgung ums Leben gekommen sind. Menschenrechtsorganisationen, wie ai verfolgen die Lage aufmerksam. (siehe Anlage)

Wenn Sie die beigefügten Pressemitteilungen gelesen haben, werden Sie vielleicht verstehen, warum Jiang Zemin dieses Mal so wütend auf Falun Gong Praktizierende ist. Die Verfolgung von Falun Gong in China, die auf Lügen und falscher Propaganda beruht, kann nicht mehr fortgesetzt werden, wenn alle Chinesen in China auf diese Weise, wie in der Pressemitteilung beschrieben, über die Wahrheit der Verfolgung erfahren. Genau davor hat Jiang Zemin die meiste Angst.

Sie erinnern sich bestimmt noch an das Massaker und die Panzer auf dem Platz des Himmlischen Frieden 1989 in Beijing bei der Studentenbewegung. Wir glauben, wenn die Politiker, Medien und Bürger außerhalb China vor dem Massaker gewusst hätten, dass die chinesische Regierung Menschen erschießen würde, und wenn viele Menschen dagegen protestiert und appelliert hätten, hätte es dieses Massaker 1989 vielleicht nicht gegeben. Nun hat Jiang Zemin den ersten Schritt zum Massaker gemacht. Wir wünschen von tiefem Herzen, dass das nicht noch einmal zum Massaker führt.

Als Diktator und Befehlgeber hat Jiang Zemin während der annähernd drei Jahre andauernden Verfolgung von Falun Gong außerdem folgende weitere Befehle gegeben:

1. „totgeschlagen zählt zum Selbstmord“

2. die Leichen der zu Tode gefolterten Falun Gong
Praktizierenden sofort einäschern, ohne die Herkunft zu berücksichtigen.

3.„Falun Gong Praktizierende finanziell ruinieren, psychisch zermalmen und körperlich auszulöschen“

Gerade wegen dieser Befehle wagt die Polizei Falun Gong Praktizierende zügellos und sogar zu Tode zu schlagen, sie mit allen erdenklichen Methoden zu foltern… je grausamer die Polizisten sind, desto eher werden sie befördert und desto mehr Bonus bekommen sie. Bis jetzt (30. März 2002) sind 388 Todesfälle bekannt worden, die Dunkelziffer liegt bei ca. 1700.

Trotz der grausamen Verfolgung seit mehr als zwei Jahren bleiben Falun Gong Praktizierende fest bei Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – den drei Hauptprinzipien von Falun Gong. Sie schlagen nicht zurück und schimpfen nicht zurück, wenn sie geschlagen und beschimpft werden. Statt dessen erklären sie den Polizisten und Gefangenen, die an die verleumdende Propaganda der chin. Regierung glaubten, mit Gutherzigkeit was Falun Gong ist, so dass sogar manche Polizisten und Gefangenen auch Falun Gong üben wollen.

Eine nicht wahrhaftige, nicht gutherzige und nicht tolerante Regierung kann nicht einsehen, dass die Kraft der Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Toleranz viel größer ist als die der Gewalt und Diktatur.

Wegen der wiederholten Berichte über Folter und Todesmeldungen aus dem Arbeitslager machen wir uns besonders große Sorgen um unsere ehemalige Studienkollegin an der TU Berlin, Frau Xiong, Wei. Sie hat sechs Jahre lang an der TU Berlin studiert und danach ein Jahr im Beijing-Büro der Buderus AG gearbeitet. Am 5. Jan. 2002 wurde sie in Beijing verhaftet und ins Arbeitslager gesteckt, weil sie Falun Gong Materialien verteilte. Seit drei Monaten darf sie von niemandem besucht werden, auch nicht von ihren Angehörigen. Man weiß noch nicht einmal ob sie noch lebt und wo sie sich wirklich befindet. Nähere Informationen sind in der Anlage.

Wir hoffen, dass Sie bei der Freilassung von Frau Xiong helfen können. Denn wir glauben, dass Ihr Einsatz Wirkung hat. Mehrere Falun Gong Praktizierende, die im Ausland gelebt haben, kamen durch die Hilfe der Regierungen, NGOs und Menschenrechtsorganisationen außerhalb Chinas frei. Die Freilassung bedeutet, dass diese Menschen der Todesbedrohung seitens eines diktatorischen Systems entkommen sind.

Mit freundlichen Grüßen

Team „Hilfe für Xiong Wei“

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