Von 1995 an hat sich Falun Gong in Europa weit verbreitet. Zahlreiche Einwohner der fünf nordischen Nationen haben mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen, wobei jeder einzelne von ihnen seine einmalige Geschichte hat, wie er Falun Gong begegnet ist und insbesondere, welch dramatische Veränderungen Falun Gong in ihre Leben gebracht hatte.

Auf dem Flughafen in Genf habe ich eine nordische Mutter mit ihrer Tochter getroffen, beide waren Falun Gong-Praktizierende. Der Name der Mutter war A-Ying und sie sah ganz jung aus, obwohl ihre Tochter zwanzig ist; diese wird Xiao Jing genannt. Menschen können kaum vermuten, dass A-Ying bereits eine erwachsene Tochter hat. Vor dem Welt Falun Dafa-Tag wollte ich einen Artikel über die Geschichte von A-Ying schreiben, eine Geschichte unter anderen alltäglichen Geschichten.

Montag, Mittwoch und Freitag kleinere Auseinandersetzungen, Dienstag, Donnerstag und Samstag Streit

A-Ying, von zierlicher Statur, sieht gesund und entspannt aus mit ihrem runden Gesicht, und sie lächelt immer. Sie gab unser Reisegepäck und unsere herumliegenden Pakete mit Materialien auf und ging dann die weggeworfenen Verpackungen von Naschereien aufzusammeln, um sie in den Abfalleimer zu werfen. Ihr besonnenes Verhalten beeindruckte mich, sie war wohl ein Mensch mit Ordnungssinn, Fähigkeiten und Rücksichtnahme auf andere.

“Ich war nicht das, was ich jetzt bin“, sagte sie mit südlichem Akzent. „Ich wage nicht, mir vorzustellen, was für eine Person ich wäre, wenn ich nicht Falun Gong praktiziert hätte“, fuhr sie fort, „ich hätte wohl wie jemand in menschlicher Form ausgesehen, doch im Inneren voller angesammelter Gifte! Wirklich! Ich war schwer süchtig nach Rauchen, Trinken, Mah-Jong spielen und nach Geldspielen. Aber ich sah nicht aus, wie eine schlechte Person, ich schwelgte in schlechtem Verhalten, das in unserer Gesellschaft ohne Schwierigkeiten gelebt werden kann. Meine Freunde um mich herum waren genauso ausschweifend wie ich. Hinzukam, dass auch mein Familienleben in keinem guten Zustand war. Montags, mittwochs und freitags gab es nur kleinere Auseinandersetzungen mit meinem Mann, doch heftigen Streit am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Nachbarn in unserer Gemeinde waren ganz an unser häusliches Chaos gewohnt. Solch ein bedeutungsloses Leben führte ich Tag für Tag.

Eines Tages im Jahre 1998, ich war gerade auf dem Heimweg, nachdem ich eine lange Nacht Mah-Jong durchgespielt hatte. Ich traf eine Nachbarin, der ich seit langem nicht begegnet war. Ihr Gesicht strahlte vor Gesundheit, anstelle ihres sonstigen kränklichen Gesichtsausdrucks. Aus reiner Neugierde fragte ich sie: „Worin engagieren Sie sich so früh am Morgen so gewissenhaft?“ Sie entgegnete: „Ich mache einige Übungen.“ Ich fragte dann: „Was für Übungen machen Sie denn?“ und sie sagte: „Ich praktiziere Falun Gong.“ Ich wusste, dass sie von verschiedenen Leiden geplagt worden war, wie Magenkrebs und Gallensteinen.

Nun war sie jedoch eine völlig andere Person, wie sie so vor mir stand. Sie sagte, Falun Gong habe ihr solch große Veränderungen gebracht und sie bot an, mir ein Buch auszuleihen, in dem Schilderungen von Praktizierenden aufgeführt waren, wie die Kultivierung ihr Leben beeinflusst hatte. Als ich das Buch zu Hause las, war ich von dem Gelesenen angezogen. Am nächsten Tag ging ich mit meiner Nachbarin zum Übungsplatz, wo ich dann vier, von den insgesamt fünf Übungssätzen, lernte und mit dem zweiten Satz der Übungen, der dreißig Minuten dauert, das Praktizieren beendete. Gleich an diesem Tag lieh ich mir das Buch Zhuan Falun aus.

Am ersten Tag, als ich mit dem Lesen des Zhuan Falun anfing, fühlte ich mich schläfrig. Nachdem ich eine Weile gelesen hatte, fiel ich in Schlaf. In einem Traum wurde ich in eine andere Person umgewandelt, die die ganze Zeit über und an jedem Ort jede Trübsal ertragen konnte. Nachdem ich aus dem Traum aufwachte, resümierte ich, wer ich in Wirklichkeit war: Eine Person, die öfter vulgäre Worte äußerte, andauernd mit anderen stritt und nicht Willens war, sich übervorteilen zu lassen. Ich brauchte einen Monat, um das Zhuan Falun durchzulesen. Die schrittweisen Veränderungen nicht bemerkend, hörte ich auf um Geld zu spielen, zu trinken, andere auszuschimpfen und mit meinem Mann zu zanken. Meine Nachbarn, die sich an unsere Zankereien gewöhnt hatten, waren erstaunt. In meinem täglichen Leben, forderte ich von mir, die moralischen Prinzipien einer Praktizierenden zu wahren.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, mit dem Rauchen aufzuhören. Im siebten Kapitel des Zhuan Falun, sagt der Meister:

„Reden wir Praktizierende nicht von der Reinigung des Körpers? Der Körper wird ständig gereinigt und du entwickelst dich ständig zu hohen Ebenen. Aber du schaffst dies noch in deinen Körper hinein, stehst du dann nicht im Widerspruch zu uns? Außerdem ist es auch eine starke Begierde. Mancher weiß auch, dass es nicht gut ist, aber er kann es sich einfach nicht abgewöhnen. Ich sage euch, in Wirklichkeit liegt der Grund darin, dass er keinen richtigen Gedanken als Anleitung hat. Es ist nicht leicht, sich das Rauchen einfach so abzugewöhnen. Du als ein Kultivierender, versuch heute mal, das als einen Eigensinn zu betrachten und zu beseitigen und schau mal, ob du darauf verzichten kannst. Ich schlage vor: Wenn du dich wirklich kultivieren willst, verzichte ab heute auf das Rauchen, du kannst garantiert darauf verzichten.“
Wirklich! Nachdem ich dieses Kapitel gelesen hatte, fiel es mir zu meinem großen Erstaunen leicht, nicht mehr zu rauchen.

Als ich anfing, den fünften Übungssatz, die Meditation, zu praktizieren, konnte ich meine beiden Beine nicht überkreuzen. Deshalb kreuzte ich nur ein Bein. Nach einem knappen Monat, erschien an meinem linken Bein eine Schwellung, so groß wie eine Faust und das schmerzte! Ich begriff, dass sie dazu da war, mein Karma zu vermindern und dass der Meister meinen Körper reinigte. Ganz gleich, wie sehr es schmerzte, war ich weiter darauf bedacht, die Übungen und die Meditation zu praktizieren. Sieben Tage später hatte sich die Schwellung zurückgebildet und ich konnte die Meditation mit beiden Beinen gekreuzt praktizieren.
Damals fühlte ich aufrichtig, dass der Meister nicht nur meinen Körper reinigte, sondern auch meinen Geist. Immer wenn sich mir eine Gelegenheit bot, von jemandem einen Vorteil zu bekommen, oder ich mich mit jemandem in einem Konflikt befand, unterhielt ich mich mit meinem inneren Selbst. Ein Teil von mir überredete mich, meinem Gewissen zu folgen, während der andere Teil von mir mich zu überreden versuchte, mein Gewissen zu hintergehen. Schließlich zog ich es vor, die moralischen Prinzipien zu wahren.

Mein Nachbarn und Freunde wurden wegen meines strahlenden Gesichts und den günstigen Veränderungen, die sich in meinem Verhalten zeigten, neugierig. Ich erzählte ihnen, dass es Falun Gong war, das mich veränderte. Ich praktiziere Falun Gong und richte mein Leben nach den Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht". Zwischenzeitlich hoffte ich, sie würden sich mir anschließen, um Falun Gong zu praktizieren.

Danach ging ich ins Ausland. Doch wo auch immer ich mich aufhalte, erinnere ich mich daran, eine Falun Gong-Praktizierende zu sein. Währenddessen bemühe ich mich andauernd, Falun Gong jenen um mich herum vorzustellen und ihnen die Tatsachen über Falun Gong zu erzählen. Zu Hause praktizieren meine Tochter und ich. Obgleich mein Mann Falun Gong nicht praktiziert, erkennt er, das Falun Gong gut ist. Zum Einen schaffe ich es, meine Hausarbeiten zu bewältigen; zum anderen versuche ich mein möglichstes, um an unterschiedlichen Aktivitäten teilzunehmen und die drei Dinge gut zu machen, die der Meister uns aufgetragen hat.
A-Ying sagte, sie lese sich oftmals still eines der Gedichte des Meisters vor, um sich selbst zu ermutigen:

Schicksalsverbindung, zurück zur heiligen Frucht
Meister suchen, wie viele Jahre,
eines Tages, ihn sehen,
Fa erhalten, zurückkultivieren,
Vollendung, zurück mit dem Meister